In der Gestaltung des mexikanischen Pavillons wollten die Imagineers nicht nur das Mexiko zeigen, wie wie wir es heute kennen, sondern auch seinen ursprünglichen Geist einfangen.
Geschichte zum Anfassen
Deshalb gingen sie zurück in die präkolumbianische Zeit, in die Ära der antiken Hochkulturen auf dem Landstrich, auf dem heute Mexiko liegt, zu den Azteken, den Mayas und den Tolteken.
Im mexikanischen Pavillon finden sich entsprechend Elemente aus diesen Zeiten, ebenso wie Elemente aus der Zeit nach der Ankunft der Spanier und auch Ausstellungsstücke der jüngsten Vergangenheit sind zu sehen.
Der Hauptteil des mexikanischen Pavillons ist die große Pyramide, die Du schon aus der Ferne am Horizont erkennen kannst. Sie vereint mehrere Elemente aus dem mesoamerikanischen Kulturraum. Als dieser wird das Gebiet von Mexiko bis Costa Rica definiert, in dem über Jahrtausende Kulturen mit sehr ähnlicher Entwicklung und Kultur verfolgt werden können. Diese Entwicklungsphase beginnt mit der ersten Besiedelung des Raumes durch frühe Jäger- und Sammlerkulturen ab ca. 20.000 vor Christus und endet mit der spanischen Invasion. Der Niedergang des mesoamerikanischen Kulturraums als eigenständiger und geschlossener Bereich, beginnt mit der Landung der Spanier auf der Halbinsel Yucatan 1511 und findet seinen Abschluss in der Zerstörung der berühmten Aztekenstadt Tenochtitlan durch Hernan Cortes 1521.
In dieser Zeit brachte die Region so bedeutende Hochkulturen wie Azteken, die Tolteken, die Maya, die Olmeken oder auch die Zapoteken hervor.
Am Äußeren der Pyramide finden sich vor allem Elemente aus der Zeit bis zurück in das 3. Jahrhundert n. Chr., die an die Pyramide des Kukulcan in Chichen Izta oder die berühmte Sonnenpyramide von Teotihuacan erinnern, bis hin zu Elementen aus der Hochphase der Azteken, ab ca. 1100 Jahr später.
Museum
Im ersten Raum des Pavillons kannst Du ein kleines Museum zu mesoamerikanischen Kulturen finden, in dem Dir Ausstellungsstücke zur Geschichte, Handwerkskunst, Kleidung und anderen Aspekten des Lebens der Mayas, Tolteken und Azteken präsentiert werden. Highlight der kleinen Ausstellung ist eine Replik des aztekischen Steins der Sonne, der oft auch irrtümlich als aztekischer Kalender bezeichnet wird. Er entstammt dem ehemaligen Haupttempel von Tenochtitlan (auf deren Gelände sich heute Mexiko-Stadt befindet) und wurde dort 1790 gefunden. Heute ist das Original im Anthropologischen Museum von Mexiko zu sehen.
Der Stein der Sonne zeigt in seinem Zentrum die aztekische Erdgöttin Tlaltecutli oder, nach anderer Interpretion den Sonnengott Tonatiuh. Darum herum gliedern sich in konzentrischen Kreisen viele weitere Elemente aus der reichen Symbolwelt der Azteken. Er wurde wahrscheinlich entweder als Stein für Opfergaben oder für Menschenopfer genutzt.
Marktplatz
Wenn Du weiter in das Innere der Pyramide gehst, schreitest Du auch in der Zeit voran und findest Dich oberhalb eines nächtlichen Marktplatzes aus Mexiko wieder, dem Plaza de los Amigos, auf dem, im Schein der Sterne und des Mondes, das Leben tobt, Händler ihre Waren feilbieten und an dessen Rand Dich gemütliche Gasthäuser auf einen Tequila einladen. Am gegenüberliegenden Ende des Plaza kannst Du erneut eine Pyramide erblicken, die den Platz überragt, am Horizont dahinter liegt idyllische eine Bergkette – oder vielleicht doch nicht ganz so idyllisch? Denn aus dem die Bergkette dominierenden Vulkan steigt Rauch empor. Wenn Dich das nicht ängstigt, dann findest Du direkt vor der Pyramide die einladende Terrasse des San Angel Inn, auf der Du Dich zu einem mexikanischen Dinner am Ufer des Rio del Tiempo niederlassen kannst. Unterhalb der Terrasse, auf dem Rio del Tiempo, verkehren die Boote der Gran Fiesta Tour.
Das San Angel Inn folgt in seiner Gestaltung einem alten Karmeliterkloster im Südwesten von Mexiko-Stadt, das 1692 unter dem Namen Hacienda Goicochea erbaut wurde. 1906 wurde es von der San Angel Land Company erworben und zu einem Hotel und Restaurant mit dem Namen San Angel Inn umgebaut -heute gehört es zu den berühmtesten Hotels in Mexiko.
Angebote außerhalb der Pyramide
Neben dem Hauptteil des mexikanischen Pavillions im Inneren der Pyramide, befindet sich davor ein kleiner weiterer Teil, der an eine Hacienda erinnert und weitere Restaurants und einen Shop beheimatet.