Der kanadische Pavillon in Epcot bildet entweder den Anfang oder das Ende Deiner Rundreise durch den World Showcase.
Die riesige Weite Kanadas, sowohl kulturell als auch geografisch, stellte für die Imagineers eine ungeheure Herausforderung dar, wollten sie doch die Vielfalt dieses großen Landes möglichst umfassend einfangen. Das ist ihnen hervorragend gelungen, denn auch der Pavillon ist sehr vielseitig und stellt fünf verschiedene Regionen Kanadas dar.
Von Pionieren und Indianern
Wenn Du aus Richtung des Pavillons des Vereinigten Königreiches kommst und Deinen Gang um den World Showcase im Uhrzeigersinn angetreten hast, dann gelangst Du erst in die Ära der Pioniere entlang der „Frontier“, die immer weiter nach Westen geschoben wurde. Hier findest Du sowohl die Einflüsse der Pioniere wieder, mit ihren Blockhütten und Handelsposten, als auch die Indianer, die durch Totempfähle repräsentiert sind.
Einer davon wurde vom Künstler David Boxley geschaffen. David Boxley entstammt selbst dem Volk der Tsimshian, einer indigenen Bevölkerungsgruppe, die vor allem an den Küsten British Columbias und des südlichen Alaskas beheimatet ist. Einer seiner Tsimshian-Namen lautet übersetzt, „der, der mit Zedern arbeitet“ und er gehört heute zu den wichtigsten Schnitzern von Totem-Pfählen überhaupt und trägt dazu bei, dass diese alte Kunstform nicht in Vergessenheit gerät.
Den Pfahl für den kanadischen Pavillon schnitzte er aber nicht in seiner Heimat und ließ ihn dann nach Florida transportieren, sondern bearbeitete das Holz vor Ort, sodass die Gäste von Walt Disney World diesen langen und aufwändigen Prozess live mitverfolgen konnten.
Hotel du Canada
Wenn Du in der kleinen Pionier-Siedlung stehst und Deinen Blick nach vorne und oben wendest, kannst Du ein besonders imposantes Gebäude entdecken, den nächsten Teil des kanadischen Pavillons. Hier in Epcot heißt der imposante Bau Hotel du Canada, weil er sowohl Einflüsse englischer als auch französischer Architektur vereint und somit ein Sinnbild für die Bipolarität der europäischen Siedler-Einflüsse auf Kanada ist.
Es hat das Chateau Laurier in der kanadischen Hauptstadt Ottawa zum Vorbild, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut wurde und heute zum nationalen Kulturerbe Kanadas gehört. Es vereint in sich den sogenannten Châteu-Stil mit Einflüssen der viktorianischen Architektur Englands und wurde ursprünglich als ein Eisenbahnhotel erbaut. Heute ist es ein 5-Sterne-Hotel, das auch eine Fotoausstellung der Kanadischen Nationalgalerie beheimatet.
Dem Hotel du Canada gegenüber liegt, zunächst fast unscheinbar, ein kleines Dörfchen, das Dich in die maritimen Regionen des kanadischen Ostens versetzt, ein romantisches, charmantes Dorf, das Du genauso auf Prince Edward Isle, der Halbinsel Nova Scotia oder an den Küsten New Brunswicks finden könntest.
Salmon Island
Wenn Du durch das Dorf spazierst, näherst Du Dich einem spektakulären Aussichtspunkt. Von hier hast Du einen grandiosen Blick in das wahrscheinlich wild-romantischste Gebiet des World Showcase, Salmon Island genannt. Ein Idyll inmitten der harschen Rocky Mountains, mit zerklüfteten Wegen, einem Wasserfall und einem ersten Eindruck, welch ungezähmte Wildnis Kanada zu bieten hat und wie faszinierend diese anzuschauen ist.
Hier verbirgt sich auch der Eingang zur Attraktion des Pavillons – dem faszinierenden Film Canada Far & Wide.
Über eine gefährliche Brücke und durch eine düstere Höhle kannst Du die Wildnis wieder verlassen. Wenn Du aus der Höhle heraustrittst, passierst Du zunächst den Eingang zum Le Cellier, einem der renommiertesten Restaurants von Walt Disney World, das sich im Untergeschoss des Hotel du Canada befindet, bevor Du in einen wunderschönen Landschaftsgarten trittst.
Vorbild: Butchart Gardens
Dieser ist von Butchart Gardens auf der Saanich Halbinsel in British Columbia inspiriert.
Dieser, ca. 22 Hektar große Blumen- und Landschaftsgarten, der sich in einem ehemaligen Kalksteinbruch befindet, gilt als einer der schönsten Gärten der Welt.
Er wurde 1904 von der Frau des Magnaten Robert Butchart, Jennie Butchart, angelegt, wobei sie von einem japanischen Landschaftsarchitekten unterstützt wurde. Er teilt sich in fünf Hauptbereiche, die über viele verschlungene Wege miteinander verbunden sind, den Rosengarten, den japanischen Garten, den Senkgarten, den mediterranen Garten und den italienischen Garten.
Seit 2004 gehört der Garten, der sich immer noch in Familienbesitz der Nachfahren von Jennie und Robert Butchart befindet, zum exklusiven Kreis der National Historic Sites of Canada.