Der japanische Pavillon in Epcot ist einer der landschaftlich am schönsten angelegten. Durchzogen von Beeten und Teichen, stellt sich im östlichen Teil des Pavillons, hinter der Pagode eine ganz besonders entspannende, fast schon meditative, Atmosphäre ein.
Aber auch die Bauwerke des Pavillons sind sehr interessant und entführen Dich in die japanische Kultur.
Im gesamten Areal war es den Imagineers wichtig, den grundlegenden Prinzipien der Architektur zu folgen, die vor allem von dem Streben nach Balance, Harmonie, Einfachheit und Feinheit, aber auch von einem hohen Grad an Formalismus geprägt wird.
Torii-Tor
Im Wasser der World Showcase Lagoon bildet ein Torii-Tor den Auftakt des japanischen Bauwerkensembles. Diese Tore sind ganz klassische Elemente der japanischen Architektur. Sie sind oft an Shinto-Schreinen zu finden, sei es als symbolisches oder auch als reales Eingangstor. Sie finden sich aber auch, allerdings weitaus seltener, an buddhistischen Tempeln. Sie sollen Glück und Reinheit symbolisieren.
Torii-Tore können ganz unterschiedliche Formen haben, auch wenn die für den japanischen Pavillon gewählte Form die gebräuchlichste darstellt. Die Variante am japanischen Pavillon in Epcot basiert auf dem Torii-Tor des Itsukushima Schreins in der Nähe von Hiroshima, dessen Ursprünge auf das 6. Jahrhundert zurückgegen.
Horyu-ji Tempel
Die den ganzen Platz beschützende Pagode ist der Pagode des Horyu-ji Tempels in Nara nachempfunden. Der Tempel ist eine der wichtigsten Stätten des japanischen Kultur und ist seit 1993 auch Teil des UNESCO Weltkulturerbes.
Auf seinem Gelände befinden sich einige der ältesten noch existierenden Holzbauten der Welt und er beherbergt außerdem sehr viele Kulturgüter und Schätze von nationalem Rang. Erbaut wurde die Anlage ab etwa 600 n.Chr.
Seine berühmte Pagode entstand auch schon in der Frühzeit des Tempels und ist die älteste ihrer Art in Japan. Sie stellt das zentrale Heiligtum des Tempels dar und ist eines der ältesten, heute noch existierenden Holzgebäude der Welt. Analysen haben ergeben, dass der Stamm, der ihre zentrale Säule bildet bereits im Jahr 594 n. Chr. gefällt wurde.
Je weiter Du in das Innere des Pavillons vordringst, desto weiter schreitest Du auch in der Zeit voran und die Gebäude werden moderner.
Shishinden-Halle
Das große Hauptgebäude, in dem sich die Restaurants Takumi-Tei, Teppan Edo & Tokyo Dining sowie der große Mitsukoshi Department Store befinden, ist der Shishinden-Halle, auch als pupurne Kaiserhalle bekannt, der Zeremonienhalle des ehemaligen Kaiserpalates in Kyoto nachempfunden. Hier befand sich der Thron des Kaisers. Sie diente als Halle für alle großen staatlichen Zeremonien.
Burg Hemeji
Die Festung, die im Hintergrund den Horizont des Pavillons dominiert geht in ihrer heutigen Form auf das 13.-17. Jahrhundert zurück. Ihre Gestaltung ist von der Burg Hemeji inspiriert, die im Südwesten Japans liegt. Ursprünglich sollte sie als Fassade für eine große Attraktion, dienen (Details dazu siehe weiter unten auf dieser Seite), heute befindet sich hier ein kleines Museum, die Bijutsu-Kan Gallery.
Sie gilt als ein der herausragenden Burgen Japans und ist ebenfalls seit 1993 Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Wegen ihrer strahlend hellen Fassade trägt sie den Beinamen „Weißer Reiher“, Shirasagi-Jo.
Ihre Geschichte beginnt 1346 und wurde über fast 300 Jahre hin immer wieder erweitert, bis sie auf ihre heutige Größe von mehr als 80 Einzelgebäuden heranwuchs. Sie vereint eine perfekte Harmonie, die sich in ihrem konsequent spiralförmigen Grundriss mit hochentwickelten Befestigungsanlagen zeigt. Diese Anlage galt als uneinnehmbar. Sie wechselte in ihrer Geschichte zwar den Besitzer, was aber auf Grund von verlorenen Feldschlachten passierte, konnte selbst aber nie erobert werden. Selbst einem Bombardement gegen Ende des Zweiten Weltkriegs trotzte sie, nahezu ohne Schaden zu nehmen.