Ok, ich grabe das Thema mal wieder aus.
Also, dass Phantasialand hat seit Jahren das Problem der Wahl zwischen Pest und Cholera. Auf der einen Seite steht der Wunsch nach Erweiterung und die Finanzierung hierfür stünde auch bereit. Auf der anderen Seite stehen die Anwohner und Naturschützer die sich auf keinen Kompromiss einlassen wollen.
Besonders schlimm finde ich immer jene Anwohner, die im Nachgang zu ziehen und sich dann am lautesten beschweren. Man weiß doch worauf man sich einlässt wenn man neben einen solchen Freizeitpark zieht. Das Phantasialand hat auch angeboten, die Bäume welche gerodet werden sollen, an anderer Stelle in der näheren Umgebung wieder aufzuforsten, sogar in höherer Anzahl. Trotzdem sind die Erweiterungspläne ein Politikum zwischen Anwohnerinteressen und Naturschutzfragen welche in Kürze wohl nicht zu lösen sein werden.
Somit bleibt nur der Ausweg "alte" Attraktionen wie Silbermine, Walzertraum, Galaxy (Race for Atlantis) oder auch die Goldelbahn, welche meiner Meinung nach das Herz des Phantasialands darstellte, abzureißen und neu zu bauen. Ich denke, aber das ist meine persönliche Meinung, dass auch die Geisterrikscha angezählt ist.
Schließlich möchte Familie Löffelhardt das Phantasialand ja weiterhin erfolgreich betreiben und sorry, einen 14 oder einen 25 jährigen bekommt man heute mit den nostalgischen Erinnerungen von uns nicht mehr hinter dem Ofen hervor.
Aber eben jene 14-25 Jährigen sind eine der Hauptzielgruppen des Phantasialands.
Das Problem ist sicherlich, dass neue Attraktionen und Themenbereiche mehr Platz benötigen. Somit wird es im Phantasialand tatsächlich immer enger. Die großen Freiflächen sind längst Geschichte. Man kann das alte und das neue Phantasialand ein wenig mit Brühl und New-York vergleichen. Früher war es beschaulich, meistens ruhig, es gab große frei Flächen und Picknickplätze mit Aussicht.
Heute folgt ein Highlight auf das nächste. Von Alt Berlin direkt nach Mexico, Afrika und China Town. Mysterie Castle und River Quest geben sich die Klinke in die Hand. Und auch rund um den Berggeistsee, heute Wakobato, ist es mit der Ruhe und Beschaulichkeit weitestgehend vorbei. Ob das nun gut oder schlecht ist, muss jeder selbst für sich beurteilen. Mir fehlen teilweise freie Flächen wo man auch mal seine "Ruhe" hat und 10 Minuten verschnaufen kann. Darum ist das Phantasialand nun aber nicht schlecht.
Besonders der Abriss der Silbermine hat mir richtig weh getan. Auch den, billig wirkenden, Ersatz für die damals so beliebte Parade, genannt Drakar’ium , konnte ich nicht nachvollziehen. Viele Besucher haben die Geschichte um Schneck, Kroka & Co. auch nie verstanden, und tun es bis heute vermutlich nicht. Überhaupt fand ich die alten Phantis viel besser als die heutigen Drachen, aber auch das ist letztlich wieder subjektiv.
Dennoch kann man dem Phantasialand keine Lieblosigkeit vorwerfen. Ganz im Gegenteil, beim letzten Projekt das ich persönlich noch miterlebt habe, Deep in Africa inklusive Black Mamba, wurde, wie eigentlich immer, ein Riesen Aufriss rund um die Thematisierung gemacht. Fast alle Dekorelemente sind in Afrika handgefertigt und mir viel Aufwand nach Brühl gebracht worden. Auch die "neuen" Themenbereiche rund um Rookburgh oder Klugheim samt Bahnen, Restaurants und Hotels brauchen sich nicht zu verstecken, weder vor
Unverständlich hingegen ist die abrupte Aufgabe der Parade rund um das Festival der Lichter, Miracle of Light. An den Tagen des Festivals war der Park immer sehr gut besucht, viele Besucher liebten das Festival und besonders die Parade (wie die Electrical Parade im Disneyland) Miracle of Lights. Welche Beweggründe hinter der Aufgabe standen entzieht sich leider auch meiner Kenntnis.
Die etwas "wirre" Thematisierung lässt sich durch die Geschichte des Phantasialandes erklären. Die Straße "Alt Berlin" gab es nunmal schon vom ersten Tag an. Sie wurde zwischendurch zwar mal vollständig renoviert und die Fassaden erneuert, aber die Grundsubstanz ist nach wie vor dieselbe. Quasi die Mainstreet in Brühl. Das Brandenburger Tor und der Neptunbrunnen sind zwar futsch, aber der Kaiserplatz samt Wellenflug und Wasserspiel hat dafür Einzug gehalten.
Auch Mexico gibt es eigentlich schon länger. Früher halt mit Monorail Bahnhof, Snack und Casa Magnetica, heute halt etwas moderner mit Chiapas. Zwar vermisse ich die alte Wildwasserbahn, aber Chiapas ist ein würdiger Nachfolger. Ach ja, Taron ist auch ganz nett.
Besagte Bauzäune, vor denen der Autor des WiWo Artikels stand, findet man auch in allen anderen Freizeitparks, auch im so gepriesenen Europapark. Schließlich möchte man ja, trotz Baustelle, ja ein gewisses Erlebnis bieten. 2022 fanden wir im Disneyland sogar besonders viele der Disneytypischen, unauffälligen grünen Bauzäune. So ist das halt, wenn ein Park erweitert bzw. renoviert wird. Dafür gleich die Eintrittspreise zu senken...?
Und mal ehrlich, wenn es die Besucherzahlen zulassen, dann schließt man nun mal die ein oder andere "Snackhütte", verhungert ist darum sicherlich niemand, und daran wiederum den Eintrittspreis festzumachen ist realitätsfremd.
Was mich am Phantasialand stört, ist der Umgang mit Behinderungen. Im Europapark war ich leider noch nicht, daher kann ich das nicht beurteilen. Aber im DLP ist es einfach nur traumhaft.
Ich weiß zwar nicht was du genau meinst, und kenne dein Handycap nicht, aber das Phantasialand liegt in einer ehemaligen Braunkohlegrube, der Grube Berggeist. Beding dadurch gibt es viele Treppen, die aber auch über Rampen, teiweise mit Umwegen, umgangen werden können und Steigungen bzw. Gefälle. Leider ist das für Rollstuhlfahrer bzw. deren Begleitpersonen immer ein großer Kraftakt.
Weiterhin sei angemerkt, dass die deutschen Vorschriften, diese gelten auch in allen anderen deutschen Freizeitparks, aus sicherheitsgründen vorgeben, dass gewissen Attraktionen nur dann genutzt werden dürfen, wenn der Gast selbstständig ins Fahrgeschäft ein- und aussteigen kann. Das bezieht sich meistens auf alle Indoor Attraktionen teilweise aber auch outdoor Attraktionen. In Frankreich gibt es diese Vorschrift nicht, so das auch Rollstuhlfahrer über seperate Eingänge eigentlich fats alle Attraktionen nutzen können.
(...) Die "Night Hawk" ist so schön 80er! Aber die Eurosat ist ja nun auch nicht gerade 21. Jahrhundert (zugegeben, umgebaut kenne ich sie noch nicht).(...)
Dann Night Hawk mal jetzt, als "Crazy BATS" ausprobieren
falls noch nicht geschehen.
(...) Aus diesem Grund kann ich absolut verstehen, dass der Artikel so formuliert wurde. Für den angeblich besten Freizeitpark Deutschlands ist das Personal leider miserabel und viele weitere Punkte sind auch zutreffend. (...)
Der Artikel wurde absolut einseitig pro EP geschrieben. Aber ich hörte davon, dass Schulungsmaßnahmen beim Personal im Phantasialand teilweise eingestampft wurden und der Service am Gast, der seinerzeit mal ganz oben stand, doch sehr gelitten hat.