Wir waren dieses Jahr Anfang September relativ spontan im Disneyland. Wir hatten im Coronakoller im Januar schon einmal einen Aufenthalt (Villages Nature) für Mai gebucht, aber The Big C hatte da ja was dagegen. Bevor unser Großer eingeschult wurde wollten wir (OK, um bei der Wahrheit zu bleiben eher ich) unbedingt mal raus von zu Hause.
Ich hatte im Sommer auf Insta eine Mutter gesehen, die ihren Besuch im Walt Disney World totaaal durchgeplant hatte. Zuerst dachte ich, "boah, was ein stressiger Kontrollfreak". Aber als wir an meinem Geburtstag im Europapark waren, haben wir soviel Zeit verplempert mit Rumlaufen und weil wir nichtmal eine grobe Vorstellung hatten, was wir machen wollten und welche Attraktion für den Großen (6) und die Kleine (1) zugelassen sind. Und ich hab mich soooo geärgert, weil durch die Beschränkung der Besucherzahl soooo wenig los war und man soooo viel mehr hätte erleben können.
Lange Rede, kurzer Sinn: Als wir Disneyland gebucht haben, bat mich mein Mann einen Plan zu machen. Und "hell, yeah" den hab ich gemacht (und wurde selbst zum Freak
). Aber glaubt mir, der Tag war so super und es hat sogar alles geklappt, dass es sich wirklich lohnt!
Zunächst habe ich mir angesehen, welche Attraktionen es im DL gibt, welche Restriktionen sie haben (Größe und Alter) und in der App konnte ich auch sehen, welche am Tag unseres Besuchs geschlossen sein würden. Dann habe ich mir auf DLP Guide angesehen, wie lange welcher Ride dauert (diese Info konnte ich hier leider nirgends finden). Die Rides, die für beide Kinder ungeeignet sind (Indiana Jones) und die langen Sachen (Thunder Mesa Riverboat oder Adventure Isle) schmiss ich gleich wieder runter von der Liste. Die würden wir uns ansehen, wenn wir mal mehrere Tage lang da sind und mehr Zeit haben (um gleich ein Argument für meinen Mann zu haben, dass wir auch wirklich nochmal wiederkommen müssen).
Anders als in der App des Europaparks kann man in der Disneyland-App ja die Wartezeiten an den Attraktionen super beobachten. Außerdem entdeckte ich Thrill-Data.com. Eine tolle Seite, die die Wartezeiten von Freizeitparks dokumentiert. Bombe, wirklich!
Ich beobachtete ungefähr drei Wochen lang die Wartezeiten, besonders natürlich den selben Wochentag genau 2 und 1 Woche vor unserer Reise. Da da noch Ferien waren und wir in der Woche nach den Ferien fahren wollten, war ich mir sicher, dass die Wartezeiten weniger, oder zumindest gleich sein würden. Es war interessant zu sehen, dass z.B. Big Thunder Mountain am Morgen für die EMH lange Wartezeiten aufbaut, die aber nach genereller Öffnung des Parks um 9:30 Uhr erstmal nachlassen. Und um 16 Uhr scheint überall der Peak zu sein.
Google Maps half mir dann noch beim Einschätzen der Entfernungen zwischen den Attraktionen (mit Kleinkind dauert das ja auch manchmal etwas länger) und in der App konnte ich die Öffnungszeiten der Attraktionen sehen. Und so erstellte ich einen genauen Plan, wer wann was machen würde, damit wir überall die möglichst geringste Wartezeit mitnahmen und die kürzesten Wege zwischen den Attraktionen.
Und es ging super auf so. Als unser Bus am Village Nature ewig nicht kam, kam ich zwar kurz ins Schwitzen, aber wir standen wirklich um Punkt 9:30 Uhr neben dem supernetten Cast Member aus Italien, der unsere Tickets kontrollierte und uns willkommen hieß. Dann ging ich mit meiner Tochter erstmal zum Selfie-Spot mit Winnie Puuh und hatten sogar noch Zeit zu I-Aah zu gehen, während mein Mann mit unserem Sohn zu Phantom Manor ging. Dann tauschten wir die Kinder und mein Mann ging mit der Kleinen auf den Spielplatz im Frontierland während ich mit meinem Sohn Big Thunder Mountain fuhr (es war so wenig los, dass wir sogar 2x fahren konnten und trotzdem im Zeitplan blieben). Danach Pirates of the Carribean und Meet Mickey. Dort war die Wartezeit 15 Minuten höher als geplant, aber wir holten die Zeit bei Casey Jr., Le Pays Des Contes De Fées usw. wieder so gut auf, dass wir vor dem geplanten Mittagessen um 15 Uhr noch eine halbe Stunde Zeit hatten in einem Shop ein paar T-Shirts und Mitbringsel zu kaufen.
Nach dem Mittagessen wollte mein Sohn unbedingt ein Selfie mit Tigger machen, was ich nicht eingeplant hatte. Dafür war die Fahrt in der Eisenbahn durch die geschlossenen Halte schneller als geplant. Während mein Mann dann mit Sohn bei Buzz Lightyear war, bin ich mit der Maus ein zweites Mal It's A Small World gefahren, weil sie es sich gewünscht hat. Die letzten 2 Stunden bis Parkschließung haben wir dann doch lieber frei entschieden und spontan noch Dumbo und die verrückten Tassen gefahren und der Große durfte mit jedem von uns noch einmal Big Thunder Mountain fahren.
Ja, es klingt auf den ersten Blick total verrückt und stressig den Tag so genau durchzuplanen. Aber für den allerersten Besuch war es wirklich perfekt. Ich kannte mich durch die Vorbereitung super aus und wusste, was wo liegt, wie lange die Rides etwa dauern und wie lange die Wartezeiten ungefähr sind.
Außerdem kommt noch dazu, dass unser Sohn uns mit seiner Wackelzahnpubertät den halben Urlaub sowieso schon ruiniert hat. Wenn irgendwas nicht nach seiner Laune lief, gab es Streit. An dem Tag, war er aber sooooo handzahm, weil er wusste, es ist sowieso alles hintereinander durchgeplant, dass er gar nicht anfangen musste, dass er jetzt Autopia fahren will, wenn der Plan It's A Small World sagt.