"And it’s just Guinevere?" - ganz allein in Florida

Guinevere Cast Member
Eigentlich bin ich nicht so die Reiseberichtsschreiberin. Aber mit etwas Abstand zu meinem Universal-/WDW-Trip dieses Jahr im April habe ich festgestellt, dass ich doch gerne berichten möchte. Vermutlich wäre mein Bericht im Main Street Emporium besser aufgehoben, aber da sind so viele fremde Leute… :ROFLMAO: Na ja, vielleicht freut sich ja auch hier jemand.

Die Fakten:
- Reisezeit: Ende April/Anfang Mai 2022
- direkt von Frankfurt nach Orlando mit Lufthansa
- vor Ort, wo nötig, mit Uber unterwegs (geplant war auch Mears, wenn der Bus denn gekommen wäre)
- 2 Nächte Universal’s Endless Summer Dockside Inn mit 2 Tagen in den Universal Parks
- 14 Nächte Coronado Springs mit 14 Tagen in den Parks
… sonst nix, in Florida war ich also eigentlich nicht wirklich, die Bubbles wurden nicht verlassen!
- Firsttimer (sowohl für Universal als auch für WDW und überhaupt für die USA)

Wie der Titel schon sagt: Ich war alleine unterwegs. Das Zitat (Edit: eigentlich gehören da auch noch Anführungszeichen hin, die müsst ihr euch einfach vorstellen, ich kann den Titel leider nicht editieren ?) stammt vom Check-In bei meinem ersten Stopp (Universal). Die Dame am Schalter hat einfach die Fakten abgehakt – von wann bis wann, Zimmerkategorie und eben auch Anzahl der Reisenden – und wollte natürlich nicht absichtlich die Tatsache betonen, dass ich alleine unterwegs war (das war ihr vermutlich auch völlig egal). Und obwohl ich „vorsätzlich“ alleine gereist bin, habe ich mich an dieser Stelle gefragt, ob ich wohl während meiner Reise häufiger daran erinnert werde, dass „just Guinevere“ unterwegs ist.

Tatsächlich dauerte es nur ungefähr 10 Minuten, bis mir das zum zweiten Mal bewusst wurde: Ich hatte ein Standardzimmer gebucht, es gab allerdings keine mehr und ich bekam eine Family Suite. Die sind im Dockside Inn für sechs Personen mit einem Wohn-/Schlaf-/Essraum mit zwei Doppelbetten und einem separaten Schlafzimmer mit einem Doppelbett. Ja, da habe ich mich kurz etwas verloren gefühlt. Zumal ich jede Nacht in einem anderen Bett hätte schlafen können und hätte trotzdem noch eins übrig gehabt. Ich habe mich dann für das Bett im Schlafzimmer entschieden und darüber nachgedacht, ob ich aus den beiden überzähligen Betten und den Handtüchern für 6 Personen vielleicht ein Fort bauen sollte? Allerdings war mir klar, dass ich mir meine Kräfte einteilen sollte (richtige Einschätzung!) und habe auf den Fortbau daher verzichtet. Schade eigentlich.

So, bevor ich jetzt ins Plaudern komme: Ich habe mir überlegt, einfach in willkürlich zusammengestellten Kategorien zu berichten. Alles, was mir gerade so einfällt und wenn ich dazu komme.

Vorgeschichte:
Seit dem Jahr der Eröffnung fahre ich mehr oder weniger regelmäßig ins DLP. Ich bin allerdings nie auf die Idee gekommen, einen anderen Disney-Park zu besuchen. Nicht, dass ich mich bewusst dagegen entschieden hätte, es kam mir einfach nie in den Sinn. Dann kam Corona und wir haben unseren DLP-Geschwisterausflug erst verschoben, dann ganz storniert. Zum Trost habe ich versucht, mir DLP-Videos anzuschauen, das hat mich aber noch mehr deprimiert. Dann habe ich es mit WDW-Videos versucht, das ging… und hat mich auf dumme Gedanken gebracht. Erst habe ich nur so vor mich hin fantasiert: Was würde ich gerne machen, wenn… Wo würde ich wohnen, wenn…

Irgendwann in der Zeit dieser Planungsfantasien (die mein Freund zwangsläufig mitbekam, schließlich liefen auf unserem gemeinsamen Fernseher rund um die Uhr WDW-YouTube-Videos), kam es zu folgendem Dialog mit ihm (Männer sind schon ein bisschen sonderbar, oder??):
Er: „Was ist eigentlich mit mir?“
Ich: „Was soll mit dir sein?“
Er: „Soll ich nicht mit nach Disney World?“
Hier muss ich eine Erklärung einschieben: Mein Freund war vor vielen Jahren ein paar Mal mit im DLP. Seitdem bettelt er darum, da nur nicht mehr hin zu müssen: „So LAUT! Die vielen LEUTE! Zu BUNT! Und es ist so LAUT!“ Dann bekomme ich noch vorgerechnet, wie viele Heimspiele des FC Bayern (inklusive der Busfahrt!!) er für den Gegenwert der vier Tage DLP besuchen könnte, seufz.
Ich: „Du? Nach Disney World? Willst du denn da hin?“
Er (mit großen Augen): „Lieber würde ich mir mit glühenden Zangen die Fußnägel rausreißen lassen!“

O. K., wusste ich, offensichtlich hätte ich aber TROTZDEM fragen müssen.

Damit war dann aber auch klar: Wenn ich das jemals wirklich machen sollte, mache ich es alleine. Mensch, das ist ja total romantisch, dass ich mit niemand anderem außer meinem grummeligen Disney-Hasser* nach WDW fahren wollen würde! Schönes Schlusswort für heute...

*Ich übertreibe, so schlimm ist er nicht. Nur sein FC Bayern-Tick geht mir wahnsinnig auf die Nerven.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Malakina Verdient den Legacy Award
Teammitglied
Oh, das wird ein toller Reisebericht. Sa freue ich mich schon drauf. Ich finde es super, dass Du das alleine gemacht hast. Man hat ja doch immer erstmal Hemmungen. Aber wenn es Deinem Freund so wenig gefällt, dann hätte er Dich vielleicht noch runtergezogen. Bin gespannt auf die Fortsetzung
 
Baloo1962 Cast Member
Ich freue mich auch wahnsinnig auf die weiteren Einzelheiten. Zur Zeit bearbeite ich nämlich meinen Mann doch mal nach WDW zu fliegen. Schließlich sind wir doch so oft in Paris. Wir können doch auch mal etwas anderes sehen.?? Ich hoffe 2024 ist es endlich soweit!!
 
MinervaMouse Verdient den Legacy Award
Juhuuu! Ich freu mich auch sehr! Ich LIEBE WDW und auch wenn ich erst einmal dort war tröstet mich doch jeder Besuch im DLP nur über die Zeit hinweg, bis es vielleicht irgendwann mal wieder nach Florida geht. Und da ich auch nicht im Emporium am Start bin, freue mich mich total auf deinen Bericht ?
 
Coolzero Stammgast in den Parks
Ich bin auch mal gespannt, aber dein mann hätte dich such als sagen wir mal moralische Unterstützung mitreisen können. Ich wollte mein Urlaub bzw. so eine lange Reise nicht alleine antretten.
 
dörthe Administrator
Teammitglied
Ein Fort? Diese Chance hast Du Dir entgehen lassen :oops: Aber das Argument mit der Kräfteienteilung ist natürlich nicht zu verachten.
Dass mit dem beschriebenen Tick kenne ich und kann Dich da absolut verstehen. Es ist nicht immer einfach :rolleyes:?
 
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Guinevere Cast Member
Vielen Dank, an wen auch immer, für das Hinzufügen meiner vergessenen Anführungszeichen im Titel!

Ich bin auch mal gespannt, aber dein mann hätte dich such als sagen wir mal moralische Unterstützung mitreisen können. Ich wollte mein Urlaub bzw. so eine lange Reise nicht alleine antretten.
Oh, das wird ein toller Reisebericht. Sa freue ich mich schon drauf. Ich finde es super, dass Du das alleine gemacht hast. Man hat ja doch immer erstmal Hemmungen. Aber wenn es Deinem Freund so wenig gefällt, dann hätte er Dich vielleicht noch runtergezogen. Bin gespannt auf die Fortsetzung

Wenn ich mich alleine nicht getraut hätte, wäre mein Freund sicher mitgefahren. Vielleicht wären es dann keine zwei Wochen geworden, vielleicht hätten wir es mit einem „richtigen“ Urlaub kombiniert, aber mitgefahren wäre er bestimmt. Er hätte sich dort auch nicht anmerken lassen, wenn er es schrecklich gefunden hätte, sondern die Zähne zusammengebissen. Und dabei gemurmelt, dass ja die Hauptsache ist, dass es mir gefällt oder etwas in der Art. :LOL:

Problem dabei: ICH hätte ja gewusst, dass das jetzt nicht seine Vorstellung von Spaß ist. Bei drei Tagen DLP könnte ich vielleicht noch verkraften, dass er das mir zuliebe aushält, aber WDW kostet einfach zu viele Urlaubstage, zu viel Geld und zu viele Nerven. Das wollte ich ihm nicht zumuten.

Oh, vielleicht mache ich aus diesem Punkt einfach eine eigene Kategorie:

Allein reisen
Ich gebe es zu: Ich fahre einfach gerne allein in Freizeitparks. Ich bin im DLP auf den Geschmack gekommen, weil meine Geschwister nicht jedes Mal mitfahren wollten und sich mein Freund, wie berichtet, der Teilnahme an DLP-Ausflügen irgendwann ganz verweigerte. Dazu kommt: Gerade an Freizeitparktagen muss man ja permanent Entscheidungen treffen (Jetzt was fahren oder was essen oder shoppen oder zu einer Show oder einfach auf eine Bank setzen oder in den Hotelpool oder… - na ja, das brauche ich euch nicht zu erzählen!). Das finde ich allein viel einfacher und entspannter.

Deshalb fand ich den Gedanken auch nicht unangenehm, allein nach WDW zu fliegen. Allerdings hat es mir natürlich schon Sorge bereitet, dass nicht mal eben schnell jemand in die USA gereist kommen könnte, um mich abzuholen oder anderweitig zu retten, wenn „etwas sein sollte“. Und über das „etwas“, das passieren könnte, habe ich mir definitiv mehr Gedanken gemacht, als wenn ich in Gesellschaft unterwegs bin. Also über Sachen wie: gebrochene Beine, Corona oder andere schlimme Gebrechen, Überfälle, Entführungen, Taschendiebe, in einem Hinterhof verscharrt zu werden (ich schaue zu viel Fernsehen!), Autounfälle oder ähnlich missliche Dinge.*

Als praktische Auswirkung ergab sich daraus, dass ich den „Kontakt zur Außenwelt“ möglichst gering halten wollte. Also definitiv kein Mietwagen und keine Pläne außerhalb der Disney-Bubble (O.K., für Universal mache ich eine Ausnahme!). Ich habe in Florida zum erste Mal überhaupt Uber benutzt (das gibt’s bei uns auf dem Land nicht :ROFLMAO:). Da hatte ich schon Bedenken, ob ich mich unwohl fühlen würde. Schließlich ist das eine potenzielle Situation für einige Dinge auf meiner Liste der Worst-Case-Szenarien (mindestens für Corona, Entführungen, in einem Hinterhof verscharrt zu werden und Autounfälle). Aber das hat gut geklappt, meine Fahrer*innen waren nett und es war (ich war nicht zu Stoßzeiten unterwegs) immer gleich jemand da. Dass es ein Disney-Hotel werden sollte, war eigentlich ohnehin klar. Ich gehöre auch im DLP zu den on-site-Anhängern. Ich war auch schon off-site im DLP, aber das ist einfach nicht dasselbe…

Ich habe mir einige wenige WDW-Reisetipp-Videos für allein reisende Frauen angesehen und habe überrascht festgestellt, dass scheinbar die größte Sorge dieser Personengruppe nichts von meiner umfassenden Liste oben ist, sondern die Angst, jemand könnte sonderbar finden, dass sie alleine reisen. O.K., da bin ich nicht drauf gekommen. Aber tatsächlich drehten sich diverse Videos hauptsächlich um diesen Punkt. Ich bin mir sicher: Das interessiert niemanden. Mich hat zumindest niemand komisch angeschaut, weil ich allein war (vielleicht habe ich es auch nur nicht bemerkt?). Und wenn: Ich verstehe das Problem nicht ganz. Outet man sich als einsame alte Jungfer, wenn man alleine nach WDW reist? :unsure:

Vor Ort habe ich dann festgestellt, dass machen können was man will, wann man will, auch bei einer Reise von zweieinhalb Wochen für mich gut funktioniert. Es war toll und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir etwas oder jemand fehlt. Ich habe auch keine praktischen Einschränkungen festgestellt, beispielsweise, dass ich länger auf einen Tisch in Tischbedienungsrestaurants hätte warten müssen (weil es nur wenige Tische für zwei gibt und eine Person an einem Tisch für vier zu viel Platz verschwendet). Der PhotoPass ist für allein Reisende ein noch größerer Segen als für alle anderen (behaupte ich jetzt mal), den habe ich ausgiebig genutzt.

Was einem möglicherweise entgeht: Dass man im Nachhinein keine „Weißt du noch, als...“-Gespräche mit jemandem führen kann. Das ist vielleicht ein bisschen schade... Und natürlich macht eine solche Reise nur Sinn, wenn man weiß, dass man es "alleine mit sich" auf Dauer aushält.

Ein Tipp, den ich allein Reisenden geben kann: Single Rider-Lines klingen zwar gut und können nützlich sein (und besonders bei Universal gibt es davon ja auch ein paar), aber: Teilweise sollte man sich die thematisierten Wartebereiche (die man manchmal bei den Single Rider-Lines umgeht) mindestens einmal angeschaut haben (besonders bei den Harry Potter-Attraktionen mit Single Rider-Line). Da macht es Sinn, sich vorher zu informieren, ob man etwas verpasst (das man vielleicht sehen möchte).


*Dass diese Überlegungen nicht ganz abwegig sind, wurde mir übrigens klar, als mir drei Tage nach meiner Rückkehr aus den USA der Blinddarm herausgenommen wurde – das war knapp, das hätte ich in Disney World nicht gebraucht!
 
dörthe Administrator
Teammitglied
Uh, das war Timing mit dem Blinddarm! Vielleicht wäre der sonst in einem Hinterhof verscharrt worden ??
Aber im Ernst, gut, dass er erst nach Deiner Rückkehr zickig wurde.
 
Malakina Verdient den Legacy Award
Teammitglied
Ich denke, Du hast die Vorteile des alleine-reisens gut erfasst. Gerade in Freizeitparks ist es wirklich manchmal schwer, wenn man zu mehreren unterwegs ist. Der eine will das, der andere was anderes. Kompromisse den ganzen Tag lang. Und es ist ja auch völlig egal, was andere denken. Es ist Deine Reise für die Du ordentlich Geld liegen lässt.

Ich glaube eines Tages, wenn die Kinder größer sind, werde ich auch ein paar Solotrips machen.
 
Guinevere Cast Member
Lustig, heute hat der Disney Food Blog einen Text veröffentlicht mit dem Titel "5 Places You Don't Want to Walk After Dark in Disney World" - jetzt muss ich wohl auch noch wilde Truthähne in meine Liste der Schreckensszenarien aufnehmen. :ROFLMAO:

Ich muss aber nochmal betonen, dass ich mich nie unwohl oder unsicher gefühlt habe - auch, weil man in WDW ja nie wirklich "allein" unterwegs ist. Es sei denn, man nutzt die Disney Transportation zu einer ungewöhnlichen Zeit. Na ja, da es dort noch keine selbstfahrenden Busse gibt, war wenigstens der Busfahrer noch da:
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Guinevere Cast Member
Weiter geht es mit:

Hotelplanung
Ergebnis meiner Planungsfantasien war übrigens, dass ich – wenn Geld keine Rolle spielen würde – gerne im BoardWalk Inn nächtigen würde. Die Vorstellung, wie Nucky Thompson durch die Lobby auf den Boardwalk zu schreiten, herrlich! Erfreulicherweise war direkt dahinter auf Platz 2 das Art of Animation (Arielle-Zimmer!!), das für Disney-Verhältnisse zu den erschwinglichen Hotels gehört. Sollte ich also jemals wirklich..., dann doch wohl im AoA…

Ähm, nein, denn dann kamen die Irland-Angebote für 2022 auf den Markt. Die Arielle-Zimmer im AoA waren (und sind aktuell) nicht im Angebot enthalten (bestimmt, weil sie so schön sind!). Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich schon so sehr in das WDW-Thema hineingesteigert, dass das Irland-Angebot das Fass gewissermaßen zum Überlaufen brachte und klar wurde: Ich mache das wirklich! Aber nicht im AoA – und definitiv auch nicht im BoardWalk Inn. Geld spielt leider doch eine Rolle und um mir 14 Tage BoardWalk Inn leisten zu können, hätte ich - ganz wie Nucky Thompson - wohl ins Alkoholschmuggelgeschäft einsteigen müssen.*

Was jetzt? Das Pop Century wäre die nächste Option gewesen, erschwinglich und mit Skyliner-Anschluss. Ich versuchte, ein Video zu finden, in dem ich dem Hotel optisch irgendetwas abgewinnen konnte – habe aber keins entdeckt. Nur von Bildern und aus Videos finde ich das Hotel von außen einfach scheußlich. Es ist halt auch nur dekoriert und nicht thematisiert (jaaa, ich höre zu, wenn @torstendlp mir etwas erklärt!). Der Ansatz „Es ist ja nur zum Schlafen“ war in diesem Fall auch nicht zielführend, da ich bei einer Reisezeit von zwei Wochen und der zu erwartenden Temperaturen und Anstrengungen davon ausging, auch Zeit im Hotel zu verbringen.

Weiter ging es also nach oben in der Preisliste: Coronado Springs. Auf Bildern des Hotels ist meistens der schicke neue Tower zu sehen (und es wird betont, dass es das Business-Hotel des WDW ist). Den Tower fand ich auf den Fotos überhaupt nicht disneyesk, deshalb hatte ich es nicht auf dem Schirm. Also wieder Hotel-Videos geschaut und siehe da: Außerhalb des Tower ist es schon so, wie ich mir ein Disney-Hotel vorstelle. Und hübsch! Und das Innere des Tower ist auch ansprechend! Es ließ sich, im Vergleich zum Pop Century, auch prima schönrechnen, da beim Irland-Angebot ein Dining-Gutschein dabei war – und der war beim Coronado Springs deutlich höher als beim Pop Century.

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Ich habe dann noch einen Blick auf den Rest der mittleren Preiskategorie geworfen, aber dann war doch schnell klar – das Coronado Springs soll es sein!

*Mein grummeliger Disney-Hasser schwört übrigens, dass er mich, falls er jemals einen "angemessenen" Betrag im Lotto gewinnen sollte, zu vier Wochen BoardWalk Inn einladen würde. Reisebericht folgt, wenn es soweit ist.
 
Guinevere Cast Member
Plan till you drop
Ich hörte davon, dass ein WDW-Urlaub viel Planung bedeutet. Das ist schön, denn ich bin, wie man im englischen Sprachraum sagt, ein Type A Planner. Ich plane und plane und plane. Für den Disney World-Urlaub bin ich irgendwann dazu übergegangen, den nicht unerheblichen Betrag, den der Urlaub insgesamt kosten würde, nicht nur auf den Spaß umzulegen, den ich dort haben würde, sondern auch auf die Stunden und Stunden und Stunden, die ich im Vorfeld mit der Planung beschäftigt war. Ich meine, bei @MinervaMouse gelesen zu haben, dass bei ihr Disney-Urlaube planen als Hobby durchgeht, der Ansatz gefällt mir!

Trotzdem bin ich es, für meine Verhältnisse, ziemlich entspannt angegangen. Bei zwei Wochen WDW schafft man eben nicht alles, für die persönliche Wunschliste sollte aber allemal Zeit bleiben. Ich hatte dennoch in der Planungsphase, bei aller Entspanntheit, permanent und penetrant Bertold Brecht im Ohr: „Ja, mach nur einen Plan, sei nur ein großes Licht und mach dann noch ´nen zweiten Plan, gehn tun sie beide nicht.“ Zum Glück sollte Bertold nicht recht behalten, im Großen und Ganzen hat alles gut geklappt.

Was ich etwas stressig fand war die Tatsache, dass man die Parktage im Vorfeld reservieren musste (und immer noch muss). Als Firsttimer fand ich es schwierig einzuschätzen, wie viele Vormittage ich in welchem Park verbringen wollte. Da ich die Parkhopper-Option bei meinem Ticket dabei hatte, konnte ich zumindest die Nachmittage auch vor Ort noch „verschieben“. Allerdings sind die Vormittage (mit der halben Stunde extra für Hotelgäste) schon angenehm. Ich habe dann tatsächlich „taktisch“ Tage gebucht: Magic Kingdom war öfter ausgebucht, EPCOT dagegen selten. Deshalb habe ich beispielsweise für einen Tag gegen Ende des Urlaubs Magic Kingdom reserviert, obwohl ich für diesen Tag eigentlich EPCOT geplant hatte, weil, wenn ich dann doch nochmal am Morgen ins Magic Kingdom gewollt hätte, ich dort wahrscheinlich keine Reservierung mehr bekommen hätte, wohingegen die Wahrscheinlichkeit hoch war, für EPCOT auch kurzfristig noch eine Reservierung zu bekommen, was dann auch möglich war, weshalb ich zwei Tage vorher umreserviert habe und, wie ursprünglich geplant, in EPCOT gewesen bin. (Liebe Kinder – bitte nicht zuhause nachmachen! Und kann mir bitte nochmal jemand die korrekte Verwendung des Plusquamperfekt erklären?).

Während des Urlaubs passierte dann etwas Sonderbares: Ich habe meine mühsam zusammengestellten, ausgedruckten und zurechtgeschnittenen Tagesübersichtstabellen überhaupt nicht mehr zur Kenntnis genommen. Ich hatte mich auch extra bei Touringplans angemeldet (die machen individuelle Pläne, was man in welcher Reihenfolge in den Parks machen sollte) – das habe ich vor Ort überhaupt nicht genutzt (da hat evtl. aber auch eine Rolle gespielt, dass ich Genie+ gebucht hatte). Die „grobe Struktur“ dessen, was ich machen wollte, hatte ich im Kopf. Das hat als Plan gereicht. Der einzige größere Aussetzer, den ich mir geleistet habe (da hätte ein Blick in die Tabelle geholfen…), war, dass ich The Commodores bei der Flower & Garden-Konzertserie zugunsten einer ausgedehnten Mittagsruhe verpasst habe. Na ja, geschenkt.

Völlig auf der Strecke blieben letztlich die Wasserparks. Zu Beginn hatte ich eigentlich für beide jeweils einen Tag geplant. Dann war klar, dass nur Typhoon Lagoon geöffnet sein würde. Und hier kam dann doch nochmal das allein Reisen ins Spiel: Rutschen, für die man mehrere Menschen braucht, waren schon mal raus. Außerdem bin ich eine Angsthäsin, besonders im Zusammenhang mit Wasser. Und während ich die Thematisierung von Blizzard Beach wahnsinnig gerne gesehen hätte, hat mich das bei Typhoon Lagoon nicht sooo gereizt.

Plötzlich drin war aber Universal. Wenn man schon einmal im Leben* nach Florida fliegt, kann man ja auch alles mitnehmen. Planungstechnisch war Universal aber ziemlich enttäuschend: Buchen, groben Überblick über Restaurants und Attraktionen verschaffen, das war’s. :LOL:

Das Erscheinen von Genie+ :genie3: im Herbst 2021 hob das Planungsfieber nochmal auf ein ganz neues Niveau. Ich habe das halbe Jahr bis zu meinem Urlaub genutzt, um - gefühlt - noch schnell einen Doktortitel in Genie+ zu machen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich mein Freund gerade der Illusion hingegeben, wieder eine teilweise Herrschaft über den Fernsehapparat zurückerlangt zu haben. Diese Illusion wurde zunichte gemacht, es flimmerten wieder Tag und Nacht Disney-Planungsvideos über die Mattscheibe, aber das hat sich gelohnt (für mich, nicht für ihn)! Allen Datenfanatiker*innen kann ich in diesem Zusammenhang Betty Gandillon von Touringplans besonders ans Herz legen. Sooo spannend! Und insbesondere die Übersichten, wann bei welchen Attraktionen im Durchschnitt die Lightning Lanes ausgehen, fand ich als Orientierung wirklich hilfreich.

Insgesamt hat, wie gesagt, fast alles gut geklappt. Der einzige Punkt, der total schief ging, war der Weg vom Hotel zum Flughafen mit Mears. Ich fand den Gedanken tröstlich, für den Rückweg zum Flughafen kein Taxi oder Ridesharing-Service nutzen zu müssen, sondern eben Mears, die für eine Ewigkeit den Magical Express für Disney betrieben haben, sich also auskennen sollten. Das war ein Fehler. Der Bus kam einfach nicht – zumindest nicht pünktlich. Mit mir warteten zwei Familien, von denen eine erzählte, dass sie bei ihrer Ankunft an der Bushaltestelle auf entnervte Menschen in unserer Situation getroffen waren – die eben auch auf ihren verspäteten Bus gewartet haben. Schließlich kam ein Bus, der aber nur Fahrgäste ausgeladen hat. Der Busfahrer murmelte irgendetwas, dass er sich nach unserem Bus erkundigen würde und verschwand (samt Bus). Nachdem ich eine halbe Stunde gewartet hatte, habe ich mich bei meinen potenziellen Mitreisenden abgemeldet und mir ein Uber bestellt (und war ganz pünktlich am Flughafen). 50 Minuten nach der geplanten Abfahrtszeit habe ich eine Mail bekommen, dass mein Bus jetzt da sei. Super, danke. Klar hätte das für mich auch noch gereicht, um rechtzeitig am Flughafen zu sein, aber ich finde: Das geht gar nicht!


*Ich war fest davon überzeugt, da einmal hinzufliegen, mir das anzusehen und das war’s. Ja, ich hatte massenweise Berichte von Leuten gelesen, die das auch vorhatten und seitdem jedes Jahr hinfliegen. Nein, das würde mir nicht passieren!
 
Guinevere Cast Member
Universal
Gestartet habe ich meine Reise mit zwei Tagen bei Universal.

Die beiden Harry Potter-Bereiche (London mit Winkelgasse in den Universal Studios und Hogsmeade mit Hogwarts auf der Island of Adventure) mit dem verbindenden Hogwarts Express gehören zum Wundervollsten, das ich je in einem Freizeitpark gesehen habe. Forbidden Journey ist ein großartiges Gesamtkunstwerk aus Außengestaltung (Hogwarts), Gestaltung des Wartebereichs (Gewächshaus, Pre-Shows, sprechende Bilder inklusive der dicken Dame) und Ride (Bonuspunkte für die „Wagen“: fliegende Sitzbänke!). Das war mein Favorit, wobei Escape from Gringotts und Hagrid’s Motorbike Adventure kaum „schlechter“ waren.
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Butterbier-Slush zählt als Frühstück!
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Nach meiner Empfindung war es bei Universal (noch) wichtiger, morgens früh im Park zu sein, als bei Disney. In der Winkelgasse fand ich den Trubel am Nachmittag ganz passend, so geht es dort kurz vor Beginn des Schuljahres bestimmt zu. Aber Hogsmeade hat am Morgen schon deutlich stimmungsvoller gewirkt als nachmittags – da hat es sich dort doch sehr „geknäult“. Und ich war Ende April unter der Woche dort...
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Neben den „Kracher-Attraktionen“ sind die Kleinigkeiten auch einfach schön: Plaudern mit dem Schaffner des Fahrenden Ritter (inklusive Schrumpfkopf Dre), Kreacher im Fenster der Blacks (kommt nur, wenn man an die Tür klopft) oder M-A-G-I-C wählen in der Telefonzelle.
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Total witzig fand ich auch, dass so viele Menschen in Harry Potter-Optik unterwegs waren. Also nicht nur die Altersgruppe 2 bis 10, sondern die Damen mittleren Alters, Typ „im richtigen Leben bin ich Immobilienmaklerin“, die in voller Slytherin-Montur mit ihren Zauberstäben vor Schaufenstern herumgefuchtelt haben – sensationell!

Zwei weitere Highlights waren für mich Springfield (inklusive Fotos mit Homer und Sideshow Bob – ohne anstehen zu müssen!) und – wo wir schon bei „Kleinigkeiten“ waren – die Fotomöglichkeit mit Saurier Blue. Ja, ich winke auf diesem Bild wirklich einem Dinosaurier, in der Hoffnung, dass sie in die richtige Richtung guckt, weil ich gerne ein Selfie mit ihr machen möchte.
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Die Blues Brothers waren auch unterwegs:
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Zum VelociCoaster konnte ich mich leider nicht überreden, obwohl (weil?) der schon spektakulär aussieht. War aber vielleicht auch besser, bei der ersten Fahrt habe ich mich selbst bei Forbidden Journey an zwei Stellen etwas gefürchtet. ?

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir Universal sehr gut gefallen hat. Ich hatte „nur“ zwei Tage, da bekommt man natürlich nicht alles mit. Die Atmosphäre im Dockside Inn fand ich sehr angenehm (auch wenn es selbstverständlich nicht so spektakulär ist wie andere Universal Hotels, dafür freundlicher zum Budget) mit schönem Food Court und schönen Pools. Interessanterweise blieb bei mir, bei aller Begeisterung gerade über die Harry Potter-Bereiche, dennoch das Gefühl, dass es aber doch „nur“ ein Freizeitpark ist. Würde ich für Universal tausende von Kilometern fliegen? Eher nicht. Würde ich für Disney tausende von Kilometern fliegen? Offensichtlich schon. Ich kann das nicht richtig benennen, aber irgendetwas ist bei Disney anders. Na ja, nach dem Gewinn des Superbowl kreischt halt auch niemand „I’m going to Universal!“.
 
dörthe Administrator
Teammitglied
Danke für Deinen tollen Bericht. Ich mag Deine Schreibweise richtig gerne und freue mich über jeden neuen Teil, den Du veröffentlichst.
@torstendlp freut sich bestimmt, dass ihm jemand zuhört (dann muss ich die Aufgabe nicht übernehmen :-* klappt, nämlich manlich nur leidlich :lach ).

Das Harry Potter-Phänomen hatten wir schon 2016. Da haben wir im Hard Rock Hotel während der Hurricane-Ausgangssperre zwei Kanadierinnen in ihren 60er kennengelernt. Die waren beide absolute Harry Potter Fans und nur deswegen nach Orlando gereist.

Und Dich hat also auch das "Nur einmal im Leben"-Virus verlassen. Glückwunsch, dass Du geheilt bist :muha:
 
Guinevere Cast Member
ja und das mit der Rechtschreibung klappt bei Dir offensichtlich noch weniger.

Ach, ihr zwei, ihr seid immer so süß miteinander! :ROFLMAO:

Danke für Deinen tollen Bericht. Ich mag Deine Schreibweise richtig gerne und freue mich über jeden neuen Teil, den Du veröffentlichst.

Das freut mich natürlich!

Und Dich hat also auch das "Nur einmal im Leben"-Virus verlassen. Glückwunsch, dass Du geheilt bist :muha:

Ähmm, hüstel, ja, ich habe aktuell eine Park Pass Reservierung für EPCOT für den 26. November 2023. Die Irland-Angebote für 2023 kamen und schwupps... Ich habe aber eine (total hanebüchene) Erklärung, wie das passieren konnte: Mein Freund und ich haben für 2023 keinen "richtigen" Urlaub geplant, weil wir die weitere Entwicklung bezüglich Corona nochmal abwarten wollen. Das heißt: 2023 könnte meine letzte Chance sein, mein Geld und meine Urlaubstage in einen WDW-Urlaub zu investieren, bevor ich 2024 dann wieder mit meinem Freund (außerhalb von WDW) Urlaub machen kann/möchte/sollte/muss (Verb wird je nach Tagesform gewählt).
 
Guinevere Cast Member
Character Meet-and-Greets
In Paris machte ich mir bisher ganz wenig aus Character Meet-and-Greets. Wir haben Fotos von anno dazumal von uns Geschwistern mit Character, aber im Erwachsenenalter war ich da völlig raus. Im Gegensatz zu meiner Schwester, die immer noch bei jedem Besuch ihr Autogrammbuch aus dem Jahr 1763 (geschätzt) rumschleppt. Die Qualität des Disney-Merch scheint zu dieser Zeit ganz O.K. gewesen zu sein, zumindest hängt das Ding überraschenderweise noch nicht total in Fetzen. Ich bin ziemlich neidisch auf sie, weil ich kein Autogrammbuch habe (ich habe keine Ahnung, warum nicht).

Da ich in Disney World aber Zeit genug hatte, habe ich Meet-and-Greets mal in den Plan aufgenommen. Ich habe mich dann auf die Suche nach einer Alternative zum klassischen Autogrammbuch gemacht. Ich denke, ich scheute die Konkurrenz mit dem Autogrammbuch meiner Schwester. :LOL:

Ich habe festgestellt, dass ganz gute Ideen als Alternative zu finden waren. Zum einen habe ich den Tipp gefunden, in einem Disney-Charakter-Lexikon die entsprechende Seite unterschreiben zu lassen. Da habe ich aber nix Passendes gefunden (das auch noch leicht zu transportieren war). Statt dessen habe ich mich für „Disney Quotes to live your life by“ entschieden: Auf jeder Doppelseite ist rechts ein Zitat und links der Urheber des Zitats mit kleiner Zeichnung. Für meine Zwecke war es super, es ist süß und klein und handlich. Die Charaktere, die im Büchlein waren, habe ich auf der entsprechenden Seite unterschreiben lassen.

Jasmin ist übrigens Linkshänderin:
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Mulan hat sich darüber amüsiert, dass Mushu natürlich seine eigene Seite hat:
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Für alle, die im Büchlein nicht vorkommen, habe ich eine Leinwand mitgenommen. Klingt erst mal unpraktisch, aber eine 15x15cm Leinwand wiegt so gut wie nichts und ist verhältnismäßig leicht zu transportieren. Da habe ich dann kreuz und quer drauf unterschreiben lassen und zuhause in die Zwischenräume Fotos von den Begegnungen geklebt. Die „Collage“ hängt jetzt neben meinem dein-dlrp-Kalender. Das finde ich auch schön, dann verschwinden die Autogramme nicht einfach nur im Regal.

Einer derjenigen, die auf die Leinwand kamen, war Pluto. Pluto kann schreiben – da war ich überrascht: Nicht wegen seiner Pfoten, sondern eher wegen seiner, nun ja, intellektuellen Fähigkeiten. Ist Pluto nicht ein Hund? Seine Hundeausführerin hat mir erklärt, er könne schreiben, weil er ein sehr schlauer Hund sei! Ist Pluto überhaupt ein Hund? Oder anders gefragt: Wenn Goofy ein Hund ist, was ist dann eigentlich Pluto?
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Ich habe mich gewundert, dass in EPCOT wenig bei den Meet-and-Greets los war. In der App ist zu sehen, wann die Charaktere zu treffen sind, trotzdem scheint das kaum jemand genutzt zu haben. An einem Vormittag (ich war nicht auf „Character-Jagd“) saß ich zufällig auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen im „Hinterhof“/„Park“ des United Kingdom, als Mary Poppins kam – und sich in Ermangelung einer Menschenansammlung gelangweilt hat:
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Ich bin dann halt hin, sonst wäre das arme Mädchen noch traurig gewesen, weil sich niemand für sie interessiert. Und wenn sie pro Foto/Autogramm bezahlt wird, hätte sie auch einen schlechten Schnitt gemacht...

Einen Vormittag habe ich mit einer „EPCOT-Charakter-Tour“ verbracht: In der App ist, wie erwähnt, zu sehen, wann die Charaktere zu treffen sind. Passenderweise waren sie halbstündig versetzt anzutreffen (also einige zur halben Stunde, einige zur vollen Stunde), sodass ich eine gemütliche Runde gegen den Uhrzeigersinn einlegen konnte. Komischerweise hat sich die Schlange wirklich immer erst gebildet, wenn die Leute die Charaktere gesehen haben. Außer mir waren es immer dieselben drei Leute, die offensichtlich durch die App vorbereitet waren und schon „gelauert“ haben, bevor die Charaktere kamen. Witzigerweise war eine der drei Personen auch eine Frau, die allein unterwegs war – und ich hatte mir Sorgen gemacht, ob eine Erwachsene alleine in der Schlange zum Meet-and-Greet nicht doch sonderbar aussieht. Als wir auf Schneewittchen gewartet haben, kam ich mit ihr ins Fachsimpeln, denn ich hatte mein Glück bei Jasmin versucht, während sie Jasmin „übersprungen“ hat und direkt zu Schneewittchen weitergegangen war. Ich konnte sie beruhigen: Bei Jasmin war mir die Schlange auch schon zu lang (weil das Meet-and-Greet schon einige Zeit lief).

Alle Charaktere haben sich auch ganz viel Zeit genommen: Ich hatte immer das Bedürfnis, schnell, schnell wieder weg zu kommen, weil ich mir Gedanken gemacht habe, dass wegen mir alter Schachtel ein armes, kleines Kind eeeeewig warten muss (ich bin einfach zu gut für diese Welt). Aber die Charaktere wollten noch ein Foto machen und noch plaudern und nochmal drücken und, und, und…
Nochmal drücken:
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Und nochmal nochmal drücken:
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Und nochmal nochmal drücken:
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Bei der Interaktion muss ich aber noch etwas üben: Ich hatte versucht, mir gut zu merken, dass die Charaktere ja in ihrer Geschichte sind und man das bei der Interaktion berücksichtigen sollte. Das hat nur mittelgut geklappt: Alice habe ich erzählt, dass ich gute Laune habe, weil ich in Disney World bin (das ist natürlich Quatsch, denn ich bin in United Kingdom). Bei Tiana im Magic Kingdom war ich etwas perplex, weil ich nicht auf die (eigentlich nicht soo abwegige) Frage gefasst war, wo ich herkomme. Ich habe wahrheitsgemäß „Germany“ geantwortet (gibt`s in Tianas Universum „Germany“??), woraufhin die Frage folgte, welche Nachspeise man in Germany denn probieren sollte (darauf war ich noch weniger gefasst). Ich: „Apple strudel?“, sie (ruft quer durch den Raum zu Rapunzel rüber): „We have to go to Germany and try apple strudel!“ - das war auf jeden Fall lustig! Bei Dornröschen bin ich, wie auch immer es passieren konnte, in ein Gespräch über unsere Prinzen geraten. Im Verlauf des Gesprächs habe ich ihr erzählt, dass ich meinen Prinzen nicht unbedingt als „stattlich“ bezeichnen würde, er aber gut kochen kann (Why???? ?). Nach dieser Begegnung habe ich überlegt, die Meet-and-Greets vielleicht doch lieber bleiben zu lassen… Wie kann man sich das eigentlich vorstellen? Kommt Dornröschen dann abends nach Hause (vielleicht hat ihr Prinz ihr auch was gekocht oder zumindest von den Bediensteten was herrichten lassen) und sagt: „Stell’ dir das mal vor: Da hat mir heute tatsächlich jemand erzählt, dass…“? Weiß das jemand?
 
MinervaMouse Verdient den Legacy Award
Ich kann mich Dörthe nur anschließen, es macht so Spaß hier zu lesen und die Art des Reiseberichts in Kategorien finde ich grandios!

Wie schön, dass du in WDW die Treffen mit den Charakteren für dich entdeckt hast. Wenn auch mit leicht holprigem Start, der zumindest im Nachhinein hier zum Lesen sehr amüsant klingt ? Ich selbst habe auch in WDW erst das Potenzial der Meet and Greets erkannt, finde aber auch, dass die Charaktere dort einfach enorm gut sind. Nicht, dass Paris dahingehend schlecht wäre, aber es ist doch nochmal ein anderes Level. Seitdem überlege ich mir vorher, welchen Aufhänger oder welche Geschichte ich mit ihnen "spielen" will und hatte auch in Paris schon einige richtig gute Interaktionen.
Tiana scheint das ja andersherum auch zu machen - die Interaktion, die du beschreibst, klingt richtig toll ?
 
dörthe Administrator
Teammitglied
Oh ja, wir fallen auch in die Kategorie: "Character Meet and Greets sind mehh, brauchen wir nicht wirklich. Oh schau da, da langweilt sich ja Winnie Puuh, das kann doch nicht sein, der arme Bär. Lass mal hingegen." So hat es in Walt Disney World angefanen, nachdem wir in Paris eigentlich nie Meet & Greets gemacht haben. Aber die Wartezeiten für die Figuren machen es einem im Walt Disney World auch wirklich leicht.

Und wie das bei Rapunzel zu Hause läuft? Vermutlich bekommt Flynn eins mit der Pfanne übergebraten, wenn der Apple Strudel nicht deliziös genug ist :lach
 
Malakina Verdient den Legacy Award
Teammitglied
Oh, die Meets & Greets. Sind ja eigentlich total schön. Aber ich fühlte mich bislang auch immer total gehetzt, weil so viele Leute warteten.

Bisher hatte ich auch nur "wortlose" Meet & Greets, also mit Mickey oder Winnie oder Goofy. Mit denen entsteht ja nur sehr beschränkt ein Gespräch. Mit den Prinzessinnen wüsste ich gar nicht, was ich reden soll. Muss ich im November aber mal ausprobieren, wenn am Princess Pavillon nicht wieder 3 Stunden Wartezeit sind.
 
dörthe Administrator
Teammitglied
Bisher hatte ich auch nur "wortlose" Meet & Greets, also mit Mickey oder Winnie oder Goofy. Mit denen entsteht ja nur sehr beschränkt ein Gespräch. Mit den Prinzessinnen wüsste ich gar nicht, was ich reden soll. Muss ich im November aber mal ausprobieren, wenn am Princess Pavillon nicht wieder 3 Stunden Wartezeit sind.

ach, auch mit den Figuren, die nicht sprechen geht das sehr gut. Quack bei Mickey mal wie Donald und schau was passiert :muha:
Winnie fragst Du einfach wo seine Freunde sind oder ob er heute schon ein Honigbrot hatte. Da reagieren die in der Regel sehr gut.
 
Malakina Verdient den Legacy Award
Teammitglied
Nachdem, wie Donald bei uns die Ears vor Mickey zerlegt hat, lass ich das mal lieber ?

Klar können sie interagieren und man kann mit Gesten sprechen. Aber sie reden nicht und fragen einen nach landestypischen Speisen ? Meinem Hirn würde da spontan der sämtliche englische und französische Wortschatz entfallen.
 
Guinevere Cast Member
Heute möchte ich mit einem kleinen Einblick "Behind the scenes" beginnen: Als ich gestern abend längere Zeit tippend vor dem Laptop saß, vernahm ich die Stimme meines Freundes: "Schreibst du wieder für die Disneyaner? Lass' mich raten: Ich komme wieder schlecht weg?" :ROFLMAO:

Na gut, das kann er haben:

Shopping
Es war überraschenderweise nicht so, dass ich an jeder Ecke irgendetwas gesehen hätte, das ich UNBEDINGT haben musste. Das hatte ich mir schlimmer vorgestellt. Es lag aber nicht daran, dass es keine schönen Sachen gegeben hätte, sondern eher daran, dass ich es doch ziemlich „vernünftig“ angegangen bin (und Angst hatte, dass ich auf dem Heimweg den Koffer nicht mehr zu bekomme). Man hat halt auch schon so viel zu Hause… Beim Packen vor der Reise ist mir aufgefallen, dass ich für 14 Tage Disney und 2 Tage Universal locker für jeden Tag ein passendes T-Shirt (also mit Dumbo, Grogu, Mickey, Minions etc.) habe. Ich bin Mitte vierzig und habe den Kleiderschrank einer Vierjährigen.

Eine Ausnahme war der Shop vom Haunted Mansion, den hätte ich leer kaufen können. Leider hat mein Freund mir untersagt, Grabsteine im Vorgarten aufzustellen. Das findet er pietätlos. Spaßbremse.

Im Vorfeld standen auf meiner Einkaufsliste nur DER Seifenspender (direkt bekommen, check!) und ein Set mit kleinen Schälchen im Design der alten A- bis E-Tickets, das ich zuvor im Internet gesehen hatte und WIRKLICH UNBEDINGT haben musste. Vor Ort ist mir dann noch eine Sweatjacke zum 50. Geburtstag aufgefallen – und da ging es dann offensichtlich los mit der Lieferkettenproblematik. Die Jacke hing überall in Massen – in XS und S (das wird nix...). Meine Schälchen waren auch nirgendwo mehr zu finden. An einem Tag habe ich dann von einer CM in einem Shop in den Hollywood Studios im Warenwirtschaftssystem nachschauen lassen, ob und wo es die Jacke in größerer Größe und die Schälchen noch gibt: In M oder L gab es auf dem ganzen Gelände – und ich übertreibe hier nicht, um den Bericht dramatischer zu machen – noch eine(!!!) in L im Emporium. Ich habe es ja nicht wirklich geglaubt, Warenwirtschaftssysteme haben auch ihre Grenzen. Der einzige Laden mit Schälchen war passenderweise Main Street Cinema gegenüber des Emporium. Zum Glück hatte ich ein Parkhopper-Ticket, denn ich eilte sofort ins Magic Kingdom und taaadaaa – habe beides noch bekommen. Wobei die Jacke vermutlich nur deshalb noch nicht verkauft wurde, weil sie im Lager hing. Ich hatte eine CM angesprochen, der ich erklärt habe, dass laut System… vielleicht ja doch… irgendwo… Und sie hat sie tatsächlich gefunden!

Sind die nicht entzückend?

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Mein Bruder hatte sich bei der Frage nach einem mitzubringenden Souvenir für „ein T-Shirt mit dem Umriss von Florida“ entschieden. Ähh, halloooo, ich fahre nach Disney World. Wo soll ich denn da ein T-Shirt mit dem Umriss von Florida herkriegen? Alternativwunsch: „Ein T-Shirt von Pirates of the Carribean“. Aha, jetzt kommen wir der Sache schon näher - dachte ich. Allerdings (Lieferkettenproblematik Teil 2?): Für Männer gab es genau zwei PotC T-Shirts – eins, meiner persönlichen Meinung nach, schlimmer als das andere. Sie haben sich auch angefasst, als würden sie beim dritten Mal in der Waschmaschine auseinander fallen. Es gab noch einmal „Mickey als Pirat“, schöner und meinem Gefühl nach hochwertiger. Aber das fand ich süß – und wenn ich es süß finde, zieht er es mit Sicherheit nicht an. Ich kaufte ihm dann aus Verzweiflung ein Paar Mickey-Socken – nur um vor dem Rückflug am Flughafen zufällig in einen Laden zu stolpern, der offensichtlich auf T-Shirts mit dem Umriss von Florida spezialisiert ist. Ente :donald: Ende gut, alles gut! Die Mickey-Socken habe ich dann einfach selbst behalten.

Komplett leere Bereiche aufgrund von Lieferproblemen, von denen ich gelesen hatte, sind mir nicht aufgefallen. Da es mein erster Besuch war, konnte ich aber keinen Vergleich ziehen zur Situation „vor Corona“ was die Breite und Qualität des Angebots insgesamt angeht. Im Droid Depot gab es leider keine Schmuggler-Chips, davon hätte ich gerne einen gehabt (Lieferkettenproblematik Teil 3). Als ich allerdings einige Zeit nach meiner Rückkehr gelesen habe, dass man, aufgrund fehlender Teile, vorübergehend nur noch BB-Droiden bauen konnte, war ich wieder froh, dass es „nur“ an den Chips gemangelt hatte. Wenn ich keine R-Serie hätte bauen können, hätte ich mich schon ziemlich geärgert (#firstworldproblems).

Es hat sich dann aber doch das eine oder andere angesammelt: Genau ein Paar Ohren* (Pizza-Ohren aus Italien – da fiel die Wahl wirklich schwer), zwei Teile von Metal Earth, Mitbringsel etc. Da ich meine staatsbürgerlichen Pflichten stets ernst nehme, musste ich dann in Deutschland am Flughafen in die „Ich habe es mit dem Einkaufen übertrieben“-Tür abbiegen (ich glaube, die heißt offiziell anders). Dem Beamten dort habe ich meinen Stapel Quittungen auf die Theke gedonnert und diktiert, was ich noch alles gekauft habe, bei dem ich die Quittungen aber nur als Mail bekommen hatte. Während er seine Rechenmaschine bedient hat, habe ich ihn nochmal kurz aus dem Konzept gebracht mit der Antwort auf seine Frage, ob ich die Sachen denn auch alle bei mir hätte? Ich habe wahrheitsgemäß geantwortet, dass ich einen Teil der Dinge auf den Quittungen in Florida schon verspeist hatte, ob das schlimm wäre? Ich glaube, da hatte er den Verdacht, ich wäre nur gekommen, um ihn zu veräppeln. Um das Gegenteil zu beweisen, habe ich daraufhin beteuert, dass es mir auf die paar Dollar für japanische Süßigkeiten jetzt nicht ankäme und er den Betrag dafür wirklich nicht wieder aus der Rechnung raus nehmen müsse… Ich habe dann 8,75 Euro** Steuern nachgezahlt und eine Entschuldigung gemurmelt, dass zwei Leute (er hatte noch einen Kollegen für den Papierkram) jetzt wegen dem bisschen beschäftigt waren, ich aber wirklich nachts nicht hätte schlafen können, wenn ich nicht ordnungsgemäß meine Steuern bezahlt hätte. Ich fürchte, der Vorgang hat den Staat mehr Gehalt (und Papier und eine Heftklammer) gekostet, als er eingenommen hat. Na ja, die beiden wären ja eh’ da gewesen. Sonst wäre das eine klassische loose-loose-Situation gewesen.


*Ich sag’s ja, ich war total vernünftig. Eigentlich hatte ich Angst, dass ich auf dem Rückweg eine eigene Hutschachtel für die neuen Ohren brauche.
**Ich weiß deshalb noch so genau, dass es 8,75 Euro waren, weil das Formular zur „Vereinfachten Berechnung der Einfuhrabgaben“ selbstverständlich zusammen mit den anderen Erinnerungsstücken an die Reise sorgsam verwahrt wird.
 
Baloo1962 Cast Member
Wenn du mit Mitte 40ig einen Kleiderschrank einer vierjährigen hast, was soll ich denn sagen. Ich habe im Februar diesen Jahres im Disneyland meinen 60. Geburtstag gefeiert ???. Das hindert mich aber nicht daran Disney T-Shirts und Pullover auch im Alltag zu tragen. Obwohl ich schon des öfteren belächelt werde. Also keine Sorge wegen des Alters. Hier verstehen dich alle. Ich bin völlig begeistert von deinem Reisebericht!?
 
Malakina Verdient den Legacy Award
Teammitglied
Den Kleiderschrank einer Vierjährigen?? Ist das süß!

Meine Mama (66) fragte mich auch als einer der ersten Sachen, als sie wissen wollte, ob ich sie ins Disneyland begleiten will, ob sie da in ihrem Alter, als alte Ommma, überhaupt noch hinpasse. ?

Pfff, erlaubt ist was gefällt.
 
Goofyfan Imagineer Azubi
Ha ha ,ab 60 Jahren hat man doch Narrenfreiheit .Beim Sport trage ich oft Disneyklamotten und bin in den Gruppen verschrieen.Disneyaner ist ein tolles Wort und landet vlt noch im Duden.
 
MinnieMaus18 Imagineer Azubi
Suuuper Bericht!! Hat mir den Abend versüßt! Und ganz ehrlich: ich bin grad super froh, dass ihr scheinbar auch so Kleiderschränke habt wie ich! Ich muss schon immer suchen, wenn ich mich mal ganz "vernünftig" in der Öffentlichkeit zeigen will ohne Disney-Klamotten. Was mittlerweile aber vor allem im Sommer recht schwierig wird, da ich nun 4 Tattoos im Disney Style habe ? verstecken kann ich den Disneyaner also auch nicht mehr ?
 
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