Teil 32 - Endlich daheim?
Entspannt tankte ich erst das Auto, dann mich. Wasser tat Not. Es war einfach so unerträglich heiß und meine Wasservorräte schmolzen förmlich dahin. Auch besuchte ich ein gewisses, stilles Örtchen. Man weiß ja nie. Erholt stieg ich ein, nachdem ich einen Müsliriegel verspeist hatte, und trat aufs Gaspedal. Nach Hause fahre ich dann doch gerne ein wenig gemütlicher, weil ich so gerne meinen Gedanken nachhänge. Aber wie immer in diesem Urlaub hatte ich meine Planung offenbar nachlässig gehalten. Ich fuhr an der letzten Tankstelle mit WC vorbei und kurz darauf. Ihr könnt euch sicher noch an die Anreise erinnern? Genau. Das darf doch nicht wahr sein. Immerhin war ich schon in Belgien. Lüttich lag vor mir. Lichtenbusch in Reichweite. Schaffte ich das noch bis dorthin? Fluchend trat ich aufs Gas. Hoffentlich würde ich kein Knöllchen bekommen. Aber trödeln ging jetzt echt nicht mehr. Zum Glück gab es keinen Stau. Irgendwie hatte ich fast freie Bahn. Ich raste förmlich auf den Parkplatz in Lichtenbusch. Schaffte es zitternd den Wagen zu schließen. Holte tief Luft und erreichte im letzten Moment, den rettenden Ort. Irgendwie ist es mir heute noch peinlich. Aber zum Glück weiß ja niemand davon.
Daraufhin genoss ich einen Café au Lait und einen Obstsalat. Die Belohnung hatte ich mir verdient. Kurz darauf war ich wieder auf deutschem Boden. Ich merkte es gleich. Es fing an zu regnen, der Verkehr nahm zu und die Dichte der Verkehrsrowdys auch. Manchmal braucht man keine Schilder, um zu wissen, in welchem Land man sich befindet. Ich erreichte schließlich meine Heimat. Schwer bepackt deponierte ich erst einmal alle Taschen und Tüten im Hausflur. Dann kam das schwere Gepäck dran. Himmel, was hatte ich nur alles eingekauft? Und warum? Ach, egal schließlich ahnte ich zwar damals noch nicht, wie sich diese Coronasache entwickeln würde, aber ich war schon immer eher der Typ, lieber etwas auf Vorrat haben, als zu wenig.
Am nächsten Morgen
Da wachte ich also zu Hause auf. Ein ganz anderes Gefühl. Endlich packte ich alle Einkäufe aus, sortierte, verpackte die Geschenke, und überlegte, was wem zu Weihnachten schon gefallen würde. Ich bin gut vorbereitet, stellte ich fest. Dann räumte ich meine Reiseunterlagen weg. Und wer sich noch an meine Suche nach meinem Fotopass erinnern mag, siehe da. Er lag obenauf, da wo ich mindestens dreimal geschaut hatte. Ich bin alt geworden. Vor lauter Begeisterung hatte ich auch gleich morgens noch drei Visiten für den Rest des Jahres ins Auge gefasst. Aber das ist ja leider auch hinfällig. Vermutlich auch die letzte Reise im November. Denn nicht nur habe ich wie so viele andere auch unter Kurzarbeit gelitten und den Job dann nach sechs Monaten verloren, nein zum großen "Unglück" fange ich am Montag den nächsten neuen Job an. Ich kann es einfach nicht lassen, wie es scheint.
Das war Hercules im Land der Maus. Ich danke euch für eure Geduld und für euer Feedback. Ich hoffe, ich kann euch demnächst wieder mit meinen überlangen Erzählungen und Erlebnissen in Paris quälen.