Disneyland Paris in Zeiten von Corona oder Hercules mal wieder

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Um Dörthe zu zitieren.

Teil 19 - Der Grusel nimmt seinen Lauf

Einen Milchkaffee Moment am Automaten später und ich traute meinen Augen nicht. Es gibt eben diese zweite Gruppe Menschen. Das sind die, die nicht alleine irgendwo in einem riesigen Raum sitzen können. Da ist der große leere Raum. Kein Tisch ist besetzt. Kein Tisch? Nein ein kleiner Tisch für zwei Personen am Rande ist schon in Besitz genommen. Ein Tablett mit diversen Schüsselchen steht auf dem Tisch. Eine Tasche liegt auf dem Stuhl. Ein einzelner Streiter scheint es sich doch schon bequem gemacht haben. Ein Vater mit drei Kindern im Orgelpfeifendesign von etwa zwei, vier und fünf Jahren machte es sich direkt hinter mir gemütlich. Sein Stuhl stand schon fast an meinem Tisch. Wenn ich gesessen hätte, wäre ich platt gewesen. Er mochte es offensichtlich sehr gemütlich. Ich wollte ihn schon fragen, warum er von all den leeren Tischen, ausgerechnet den hatte wählen müssen. Aber dazu war es mir einfach zu früh. Und, wenn ich offen und ehrlich sein darf. Mein Spanisch ist quasi nicht existent. Wenn, man mal von "hola, que tal?" oder "me llamo XYZ" absieht. Also quetschte ich mich auf meinen Stuhl, trank meinen ersten Kaffee und verspeiste mein Rührei mit Toast.
Ich schlängelte mich erneut an den Kaffeeautomaten. Hatte ich doch noch Müsli und Obstsalat mit Quark auf dem Tablett. Aber als ich dann zum Tisch zurückkam, war es mir dann doch zu viel. Man schob gerade einen Tisch an den besetzten heran. Zwei Frauen, ein Mädel um die zehn und so etwas wie die Großeltern trudelten auch noch zum Frühstück ein. Die Lautstärke hatte "Ich stehe in einer Disco neben der Bassbox" Niveau. Mir dröhnte der Schädel. Und das mehr oder weniger vor dem Aufstehen. Ich schnappte meine Tasche, mein Tablett und setzte mich ans andere Ende des Saales. Jede weitere Minute hätte mich sicherlich langfristig geschädigt. Mir schwirrte schon so der Kopf, dass ich kaum noch wusste, wer ich war. Ich musste aber offensichtlich mein Essen verspeist haben. Denn ich verließ den Frühstücksraum. Und weil ich nicht bei mir war, verabschiedete ich mich gar auf Griechisch. Junge, Junge wie peinlich.
Wie gut, dass die Fahrt zum Park verhältnismäßig entspannt war. Kein schreiendes Baby, keine laute Musik aus dem Smartphone und kein vollbesetzter Bus. Ich entspannte mich langsam. Heute würde ich wieder im Disneyland Park anfangen. Nach den üblichen Checks wurden wir vom Chef und Co. vom Bahnhof aus begrüßt. Und schon ging es mir gleich noch besser. Ich kletterte in einen offenen Wagen, der mich und zwei andere Gäste zum Schloss transportierte. Ich verfeinerte auf dem Weg dorthin meine Technik des Winkens. Huldvoll, beinahe königlich, winkte ich dem "Volk" am Straßenrand zu. Ich fand mich zwar noch nicht reif für eine fahrt mit einer wirklich Königlichen Hoheit, aber nach drei Tagen Training war ich gar nicht so übel. Wenn man bedenkt, dass ich nichts weiter als gemeiner Plebs bin. Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit steuerte ich auf das Discoveryland zu. Mit dem hatte ich noch die eine oder andere Rechnung offen.
 
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Teil 20 - Payback, "I’ll be back."

So da war ich also im Discoveryland. Natürlich war ich schon früher regelmäßig in diesem Teil. Ich bin auch ein Leser und Konsument von Jules Verne Romanen oder Verfilmungen. Aber, wenn ich allein im Disneyland bin, habe ich oft nur den Shop bei Buzz Lightyear oder alle Jahre wieder das Jahreskartenbüro besucht. Zum Glück wird Buzz aufgehübscht. Eine Blamage meinerseits blieb mir also erspart. Ich bin einfach zu schlecht, wenn ich mit jemandem fahre. Und allein kriege ich gar nichts hin. Das ist einfach peinlich. Den Shop sparte ich mir zum Abschluss meines Rundganges auf.
Erst ging es mal schnurstracks Richtung Star Tours. Einmal winken und Wall - E und Eve guten Morgen wünschen. Einen skeptischen Blick auf Hyper Space Mountain geworfen. Dann ist man ja schon da. Also einmal in das Star Wars Universum eintauchen. Keine Wartezeit. Das hatte ich gehofft und erwartet. Gemütlich ging ich durch die Warteschlange bis zum Einchecken. Da wurde ich dann langsam nervös. Das letzte Mal, inzwischen Jahre her, hatte es einen unfähigen Piloten gegeben. Einen, der eher wie ein "Jugend forscht Projekt" aussah. Oder, täuscht mich da die Erinnerung? Der Flug war nicht ausgebucht. Klar, Corona macht natürlich auch den Weltraumtourismus schwierig. Ich weiß nicht, warum das immer mir passieren muss. Der planmäßige Pilot tauchte nicht rechtzeitig auf, um einen etwas nerdigen Typen im goldenen Outfit aus dem Cockpit zu schmeißen. Der saß zu seiner eigenen Überraschung am Ruder. Und war selbstverständlich mehr als überfordert. Wo sind eigentlich mal die richtigen Experten, wenn man sie mal braucht? Es ging über Wiesen und Wälder, natürlich durch Raum und Zeit. Viel zu schnell. Die Bochumer Polizei hätte da bestimmt gerne das eine oder andere Knöllchen geschrieben. Doch es scheint, im Weltraum gelten andere Gesetze. Ordentlich durchgerüttelt und geschüttelt verließ ich das Raumschiff. Fühlt sich so ein Martini an, überlegte ich? Also bei der Zubereitung, nicht nach dem Verzehr. Nur gut, dass ich nie Astronaut habe, werden wollen. Das wäre nichts für meinen Magen gewesen. Die Armen, die hinter mir hätten putzen müssen. Im wirklich schönen Shop konnte ich gerade noch der Versuchung eines wirklich unnötigen Einkaufes entgehen. Ich selbst mag das ganze Zeug eigentlich gar nicht so sehr. Und wem hätte ich das schenken können oder sollen? Vielleicht diese kleinen Metallbastelsätze? Ich kenne so manchen, den diese Teile wahnsinnig machen würden. Mich eingeschlossen. Also Hände in die Taschen und rasch dem verlockenden Angebot widerstehen. Wall - E und Eve waren immer noch da. Die Philharmonie um Micky war noch geschlossen und so ging ich dorthin, wo ich noch nie einen Fuß hineingesetzt habe. Orbitron.
 
dörthe Administrator
Teammitglied
Das mit den Piloten ist chronisch. Scheint wohl echter Personalmangel auf der Position zu herrschen.

Diese Metallbausätze sind so mit das Schlimmste, was das Disneyland an Souvenirs zu bieten hat. Auf jeden Fall für jemanden, der wenig Geduld und Geschick in solchen Knibbelarbeiten besitzt. Ich wäre danach reif für einen Besuch in der Anstalt :-D :D
 
Sebsch74 Cast Member
Für mich am schlimmsten an diesen Metallbausätzen ist, dass sie mir mein fortschreitendes Alter "vor Augen" geführt haben...und das im wahrsten Sinne des Wortes! Vor 3 Jahren habe ich begeistert einen X-Wing-Fighter hergestellt. Nicht perfekt, aber zumindest so akzeptabel, dass er bei uns im Wohnzimmer-Bücherschrank der Öffentlichkeit präsentiert werden kann. So ermutigt habe ich mit vor gut einem Jahr ein weiteres Modell zugelegt. Und siehe da: entweder haben sie die Teile doppelt so klein hergestellt ODER (was wahrscheinlicher ist) meine Augen haben zwischenzeitlich so stark nachgelassen, dass ich diesen Fummelkram einfach nicht mehr zusammenbringe (trotz Arbeitsleuchte mit gefühlt 50.000 Lumen und einer von meiner Tochter geliehenen Lupe)! Wie grausam müssen die Entwickler dieser Modelle sein, um den Menschen den körperlichen Verfall so deutlich vor Augen zu führen (oder eben nicht, denn ich sehe ja anscheinend eh nix mehr ?).
 
Gaby23 Imagineer
Oh Mann, schade dass ich sie voriges Jahr nicht gesehen habe. Ich glaube, da hätte ich zugeschlagen. Habe ich es doch früher auch geliebt, für die Eisenbahn die Häuser in Spur HO oder sogar Spur Z zusammen zu bauen. Allerdings kann ich mir unter diesen Baukästen jetzt gar nichts vorstellen
 
dörthe Administrator
Teammitglied
@Gaby23 es handelt sich um Modelle dieser Art.

Bilder: shopdisney.co.uk
 

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Teil 21 - Coronaphobie, die Zweite

Ich stand vor Orbitron. Sollte ich? Oder besser doch nicht? Das sah ziemlich hoch aus. Also so von unten. Ach was, machte ich mir lautstark Mut. Bist du ein Mann oder eine Maus? Gut, dass konnte ich natürlich nicht so auf mir sitzen lassen. Meinen Mut zusammengekratzt. Sollte ich nicht doch besser bei Autopia einen Versuch starten? Das war aber noch mindestens eine Stunde geschlossen. Später vielleicht. Also dann ran an den Flieger. Ich stieg ein. Und gleich ging es los. Ich hatte die Bedienungsanleitung intus. Es ging hoch. Richtig hoch. Ich gestehe, ich war mehr als verängstigt. Das soll für Kinder sein? Das empfand ich als deutlich schlimmer, als die Fallschirmsprünge im Studio Park. Ich konnte aber irgendwie auch nicht einfach wieder so herunter. Das wäre doch sehr peinlich geworden. Mir wurde richtig übel. Nein, nein. Keine Experimente mehr schwor ich mir. Dann hatte ich die Fahrt auch überstanden. Eines war mir jetzt noch klarer als vorher. Astronaut, hätte ich nie werden können.
Ich war froh, festen Boden unter den Füßen zu haben. Beinahe hätte ich auf dem Boden gekniet und ihn geküsst. Da erinnerte ich mich, dass ich weder Papst, noch katholisch war. Eine strenge, lutherische Erziehung kann also doch zu etwas Nutze sein. Sollte man nicht denken. Auf wackligen Beinen bin ich dann zum Shop bei Buzz gestakt. Und weil ich so durcheinander war, habe ich schon wieder eingekauft. Ich brauche langsam echt eine Betreuung.
Ich schlenderte durchs Fantasyland. Spielte den Pferdeflüsterer, gruselte mich bei Pinocchio, lachte herzlich an Schneewittchens Sarg und buhte am Ende der Tour sie und ihren Prinzen laut aus. Letzteres brachte mir einige strafende Blicke der Gäste vor und hinter mir ein. Ließ Dumbo liegen und ging Richtung London. Peter Pan geht immer.
Vielleicht war ich ja inzwischen ein wenig pingelig oder noch vom Frühstück traumatisiert. Heute schien der ich rücke Hercules auf den Pelz Tag zu sein. Die Organisatoren geben sich ja alle erdenkliche Mühe für Abstand und Hygiene zu sorgen. Aber was nutzt es, wenn die ganzen Maßnahmen nicht ausreichen, weil der Verstand einiger Leute nicht dazu ausreicht die schlichtesten Dinge zu verstehen? Die großen Aufkleber sind auffällig und ziemlich eindeutig. Zudem auch noch mehrsprachig. So kann der Besucher, der des französischen mächtig ist lesen, Distanz und Abstand zu halten und zu respektieren. Wessen Französisch nicht ausreicht, hat vielleicht ein wenig Englischkenntnisse im Gepäck. Auch in dieser recht verbreiteten Sprache kann man lesen, dass ein Meter Abstand zu wahren ist. Meiner vorsichtigen Schätzung nach dürften so 60-70 % der Gäste erreicht werden. Für die restlichen Besucher ohne Fremdsprachenkenntnisse oder solche mit Leseschwäche gibt es das große Verbotsschild, dass man auf den Aufklebern nicht stehen darf. Woran liegt es also, dass es reichlich Menschen gibt, die sich nicht daran halten können? Ist es das verlockende grün der Aufkleber? Wäre rot angebrachter? Oder ist es einfach nur Ignoranz und Nachlässigkeit? Zurück zu Peter Pan in die Warteschlange. Direkt hinter mir reihten sich vier junge Erwachsene ein. So weit, so gut. Doch einer der Herren suchte permanent meine Nähe. Er hatte das seltsame Bedürfnis sich immer direkt hinter mich zu stellen. Flüchtete ich, keine gute Idee, und wohin auch? Kam er sofort hinterher. Ließ ich demonstrativ mehr Abstand nach vorne, er hatte keine Probleme damit sich gleich hinter mich zu stellen? Ich war genervt. Es war zu dem auch noch so warm. Ich mag es schon im Normalfall nicht, wenn so gedrängelt wird. Aber in diesen Zeiten? Ich warf Blicke zu ihm herüber. Keine Auswirkungen. Räusperte mich, schaute zur Gruppe, zu der er gehörte. Nichts. Einmal schien mein Unmut von der jungen Frau in der Gruppe bemerkt worden zu sein. Aber ihre Ermahnung hielt bei ihrem Reisebegleiter gerade zwei grüne Quadrate an. Jede Eintagsfliege hat eine größere Aufmerksamkeitsspanne. Schon wollte ich etwas sagen, aber was hätte es genützt? Der Typ ließ sich erst von dem CM am Boarding zurückhalten. Ich schnaufte tief durch. Ich konnte meinem Stalker entfliehen und gemütlich mit der Gondel über die Dächer von London fliegen.
 
dörthe Administrator
Teammitglied
Solche Leute habe ich auch gefressen. Schon in der Zeit vor Corona mochte ich es nicht, wenn man mir in Warteschlangen so extrem auf den Pelz gerückt ist, seither noch viel weniger.

Hast Du bei Orbitron die Startposition mit Deinem Sternzeichen gewählt? Falls nicht, ist die Übelkeit sicherlich die Strafe des Universums für eine derartige Missachtung gewesen :p
 
Goofyfan Imagineer Azubi
Deine Ausführungen sind einfach zum kringeln.Orbitron darf man nicht unterschätzen.Das mit den Sternzeichen ist mir nicht aufgefallen,man läuft manchmal blind rum und lernt hier viel.
 
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Teil 22 - Auf der Suche nach...

Teil 22? Wirklich? Man könnte meinen ich hätte Wochen im Land der Maus verbracht. Ich muss dringend an mir arbeiten. Mein Stil ist zu weitschweifig. Ich komme nur ganz spät zum Punkt. Kann nicht bei einer Sache bleiben. Schweife thematisch auch noch ab. So geht das nicht weiter. Ich sollte auch mal mehr an meine Leserinnen und Leser denken.
Also gleich in medias res. Nach London stand Karibik auf dem Plan. Von der Temperatur her gar kein großer Unterschied. Es war heiß in der Stadt, im Land und auf der Fahrt durch die magische, gefährliche Welt der Piraten. Überraschend unverletzt, wohlbehalten und unberaubt ging ich weiter. Ich spiele ja schon länger mit dem Gedanken mir eine hübsche Wohnung oder Ähnliches im Land der Maus zu mieten. In der Main Street habe ich schon einige Objekte ins Auge gefasst. Gästezimmer eingeschlossen. ;) Dieses Mal schaute ich mir gleich ein ganzes Anwesen an. Dort soll bis vor kurzem eine Schweizer Familie gelebt haben. Es muss bis vor ganz kurzem gewesen sein. Denn es sah eher aus, als gingen alle ihrer Arbeit nach und würden jeden Moment wieder zurückkommen. Die Lage ist unbestritten top. Da kann man nicht mäkeln. Allerdings sind die Errungenschaften der Zivilisation noch zu installieren. Und seien wir mal ehrlich. Strom und fließend warmes und kaltes Wasser sind nicht die schlechtesten Erfindungen, von denen wir heutzutage profitieren. Da müsste noch viel investiert werden. Und das treibt die Kosten schnell in die Höhe. Aber wie gesagt, die Lage, die Aussicht und selbst die eigenartige Raumeinteilung haben einen unbeschreiblichen Charme. Das klingt wie aus einem Prospekt einer Immobilienfirma. Und da hätte es mir gleich dämmern müssen. Wenn ein Haus oder eine Wohnung sehr viel Charme hat, dann muss da ordentlich an vielen Ecken Arbeit hineingesteckt werden. Ich werde da noch einmal in mich gehen.
Mein Magen meldete sich irgendwie zu Wort. Und jeder weiß, man soll auf seinen Körper achten. Wenigstens soll man ihm genug zu futtern und zu trinken geben, sonst macht er Laute, die man nicht mit seiner Umwelt teilen möchte. Essen, das kann ja schon einmal in "Nicht Covid-19 Zeiten" im Land der Maus zu einem größeren Problem werden.
 
dörthe Administrator
Teammitglied
Ich glaube, ich würde ein Objekt in der Main Street auch eher vorziehen. Im Baumhaus soll es hin und wieder recht zugig sein und das ständige Treppensteigen könnte im Alter zum Problem werden.
 
herculespoirot64 Verdient den Legacy Award
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Teil 23 - ... und Corona zum dritten...

Die meisten Restaurants hatten ja geschlossen. Leider auch einige meiner, sonst bevorzugten Orte, um Nahrung zu sich zu nehmen. Aber man kann ja nicht alles haben. Disney und Sonne. Wie sollte es da noch besser werden? Da ich jetzt nur eine Kleinigkeit zu mir nehmen wollten, fielen natürlich das Plaza und das Agrabah aus. Das wäre einfach zu viel gewesen. Also ging ich Richtung Main Street. Schaute mir noch meine möglichen Akquisitionen auf dem Immobilienmarkt an und entschloss mich dem Market Deli meine Aufwartung zu machen.
Brav stellte ich mich draußen zwischen zwei Aufkleber und wartete darauf, dass die Herrschaften vor mir und dann mit Abstand ich eingelassen werden würden. Der größte Andrang schien schon vorbei zu sein. Und ich finde ein Salat oder ein Wrap geht immer. Und selbstverständlich reichlich zu trinken. Ich finde es erstaunlich wie viel Wasser so ein einzelner Elefant, ähm Mensch, so in sich hineinschütten kann. Während ich so brav vor mich hin wartete, schien der Herr hinter mir es sehr eilig zu haben. Der drängelte. Und wäre das nicht schon schlimm genug, auch noch ohne Maske. Ich hasse es schon in "Nicht Coronazeiten", wenn jemand so aufdringlich ist. Aber das ging ja gar nicht. Ich hatte nicht mal einen Kaffee gehabt, aber selbigen schon gefühlt auf. So ein Armleuchter dachte ich mir. Die Damen vor mir erlangten Einlass. Ich schritt ein wenig nach vorne. Und wie angeklebt, musste der Typ sich fast an mich heran pressen. Ich war mehr als bedient, kann man sagen.
Endlich durfte ich eintreten. Aber wenn ich dachte, ich wäre den Typen los. Weit gefehlt. Der schlich sich gleich wieder an mich heran. Ich verstand gar nicht, warum der mir so auf die Pelle rücken musste. Und schon gar nicht verstand ich, warum keiner der Castmember etwas zu ihm sagte. Das war echt ernüchternd. Ich bestellte meine Getränke und mein Essen. Die junge Dame hinter dem Counter machte für mich alles fertig, während der Typ, um mich herumfuchtelte, wie eine lästige Wespe. Immer wieder spürte ich dessen Atem in meinem Nacken. Was die Sache für mich persönlicher noch ekliger machte war, seine deutliche Bierfahne. Die brauchte anscheinend dringend Nachschub, den er auch in vierfacher Menge bei der Dame hinter dem Counter orderte. Ich ging wieder weiter. Quasi Flucht nach vorne. Aber er wie von einem Magnet angezogen wieder direkt hinter mir. Und dann, ich weiß nicht wie es passieren konnte. Ich hob meinen rechten Fuß und anstatt nach vorne zu treten, trat ich feste zurück. Leider muss sein Fuß da unter meinen Fuß gerutscht sein. Es war auf jeden Fall nicht der glatte Boden, den ich unter den Schuhen spürte. Beinahe hätte ich mein Gleichgewicht verloren. Wie konnte mir nur so etwas passieren? Ich drehte mich um. Ein leicht dümmliches, schmerzverzerrtes Gesicht schaute mich an. Er wartete wohl auf eine Entschuldigung und wollte etwas sagen. Ich schaute auf den Boden. Er stand natürlich auf so einem herrlichen Aufkleber, auf dem man ja eigentlich nicht stehen sollte. Ich schaute ihm wieder ins Gesicht. Dann meinte ich nur auf Englisch. Mit Abstand wäre das nicht passiert. Ging zur Kasse, bezahlte und ging an die frische Luft.
 
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Teil 24 - Auswirkungen, Nachwirkungen, Mitwirkungen

Nachdem ich mich einigermaßen von der Episode im Deli erholt hatte. Das Essen und trinken halfen wie immer bei der Bewältigung solchen Stresses. (Jetzt ahnt, man auch schon warum ich zu den stabileren Charakteren zähl(t)e.) solche Deppen können einem echt den Tag verderben. Und er hatte nun einmal das Pech, der dritte Depp, sozusagen der Oberdepp, zu sein.
Es war ein sonniger Tag, der Himmel strahlend blau. Besser geht es nicht. Also nicht mehr zurückblicken, sondern nach vorne schauen. In meinem Kopf schien es plötzlich zu hämmern. Hatte ich zu lange in der Sonne gesessen und mich meinen Gedanken hingegeben? War ich leicht narkotisiert vom Alkoholgeruch? Oder einfach nur zu satt? Was hörte ich denn da in meinem Kopf? Eine leise Stimme machte sich bemerkbar. Ich schaute mich um. Mit mir sprach keiner. Also musste die Stimme wirklich in meinem Kopf sein. Das gibt es doch nicht. Ich schaute noch mal nach links und rechts. In einem guten Comic wären da jetzt zwei Figuren und würden auf mich einreden. Aber ich hörte immer nur ein Wort. Es wurde immer lauter, immer drängender. Ein penetrantes Staccato. Links, links, links...
Und das preußische in mir gewann Oberhand. Zum Glück marschierte ich nicht stramm los. Aber ich ging immer nach links, links, links. Ich überlegte, was das wohl sollte. Mir fiel nichts ein. Also lief ich weiter. Die Reihen wurden enger und voller. Es herrschte inzwischen ein leichtes Gedränge. Immerhin achteten die meisten Menschen vor und hinter mir auf den gebotenen Abstand. Links, links, links gehen. Irgendwas erinnerte ich. Aber noch war der Groschen nicht gefallen. Links gehen, auf alle Fälle links. Das klang doch wie ein Ratschlag, überlegte ich? Wo kam der denn noch einmal her? Eine weitere Kurve. Da die Reihen trennten sich. Rechts einordnen, aber nein, rief die Stimme. Links gehen. Also rasch einen Schritt nach links. Erstaunt blickte ich mich um. Wo war ich denn hier gelandet? Seltsame Gegend. Teils rostig, um es höflich zu sagen rustikal, sah es um mich herum aus. War ich schon einmal hier? Ich überlegte. Ja, natürlich damals noch... Ich erschrak. Ach du liebes Bisschen. Stand ich etwa in der Warteschlange von Big Thunder Mountain?
 
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Teil 25 - Wer war schuld?

Hilfe, schlüpfte mir leise aus dem Mund. Damals ist mir doch übel geworden, als ich ganz hinten durch das Bergwerk kutschiert wurde. Konnte ich noch fliehen? Es muss doch auch einen Notausgang für Angsthasen geben? Zurück? Nein, da waren zu viele Menschen. Durch diese engen Gänge wollte ich mich nicht quetschen. Meine Nackenhaare sträubten sich. Der Schweiß auf meiner Stirn, reinster Angstschweiß. Und dann fragte schon ein CM, "Wie viele Personen?" Einer, nur einer, stotterte ich. Da war es dann passiert. Ganz nach vorne sollte ich. Wie? Ganz nach vorne? Geht es da nicht schneller bergab? Letzte Chance vorbei. Ich stellte mich passend an das Gate. Vermutlich hätte ich jetzt noch die Biege machen können. Mich kennt ja keiner hier. Also was soll es. Da wird doch keiner lachen. Ich stieg ein, der Bügel schloss sich. Zu spät. Vorbei. Schluss. Der Zug setzte sich in Bewegung. Ich schloss die Augen. Es wurde sicher dunkel. Unter dem See ist wenig Licht. Schnell ging es dahin. Für mich zu schnell. Hinter mir Schreien. Überall Gekreische. Das war bequem für mich. Denn ich weiß nicht, ob ich eines Schreis fähig gewesen wäre.
Erst als der Lärm noch lauter wurde, traute ich mich ein Auge nach dem anderen langsam zu öffnen. Es ging den Berg hoch. Ein wenig frische Luft kam auch hinzu. Ich atmete ein wenig tiefer. Luft anhalten brachte es ja auch nicht. Was war ich doch mutig! Bei meiner letzten Fahrt öffnete ich die Augen vor dem Aussteigen. Die Augen offen, mich an den Bügel festkrallend ging es rauf und runter. Mein Blutdruck schoss bestimmt durch die Decke. Mein Adrenalinspiegel war so hoch wie der Berg auf dem es auf und ab in schnellem Tempo ging. Noch eine Kurve, dann wieder nach oben. Irgendwie verdanke ich der Frischluft, dass ich das bisher überlebt hatte. Aber halt, es ging doch wieder zurück, fiel es mir gerade noch rechtzeitig ein. Es ging ja noch einmal unter dem See her. Im rasanten Tempo. Augen zu. Kopf eingezogen. Ich krallte mich jetzt in der Sitzgruppe fest. Die Schreie, hörte das denn überhaupt nicht mehr auf? Dann trat ich auf die Bremse. Und wir hielten an. Ich hatte es überstanden. Unversehrt, wenn ich so an mir herabschaute. Wem hatte ich denn bloß diese Tortur zu verdanken? Dieser Stimme! Und natürlich der Frau, die mit dem Tipp, bei BTM links einordnen, meine Sinne verwirrt haben muss. Danke Dorthe!

Jetzt musste ich mich aber von dem Drama erholen. Was für ein Tag. Die Molly Brown legte gerade an und bei einer Fahrt mit ihr, kann man sich ja perfekt erholen. Einigermaßen gelungen, stellte ich nach der Fahrt um den See herum fest. Meine Knie waren nicht mehr so zittrig. Der Angstschweiß, war normalem Schwitzen gewichen. Geht doch. Ein Gruseln später, dieses Phantom beim Fotoshooting. So schnell. Ich konnte kaum einen richtigen Blick auf die Gestalt erhaschen. Aber auf dem Foto ist es zu sehen. Dann fand ich, es sei an der Zeit hier im Frontierland die Shops auszuplündern. Das gelang ganz ordentlich. Es meldete sich langsam der große Hunger. Es war also Zeit sich einmal darum zu kümmern.
 
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Teil 26 - Ich habe Hunger, Hunger, Hunger ...

Nach den Erfahrungen des Tages, zog ich es nun vor, im Village zu dinieren. Da weiß man wenigstens, dass die meisten Restaurants offen sind. Und etwas Anständiges findet man da auch. Da ein Menü über drei Gänge nicht zu bewältigen war, entschied ich mich dieses Mal für das "Planet Hollywood". Dort genoss ich bei, deutlich zu lauter, Musik einen Caesars Salat. Das Dressing bestellte ich mir extra. Nun, war das "Rainforest Café" im letzten Jahr mehr als verschwenderisch, was das Dressing anging, so war man hier, höflich gesagt sehr sparsam. Manch einem würde das Wort geizig einfallen. In dem Schälchen werden ansonsten wohl Senf für kleine Portionen Pommes oder andere Soßen serviert und da wäre es schon knapp geworden. Aber gut, ich hatte es so gewollt. Also war das Essen in dieser Hinsicht auch eine Herausforderung. Der reichlich, große Blattsalat wurde von mir äußerst sparsam mit Dressing bedacht. Dafür war die Hähnchenbrust auf dem Salat eine gewaltig große. Damit wären auch zwei satt geworden. Aber ich gestehe, am Ende hatte ich das Fleisch dann doch komplett vertilgt.
Die Luft war angenehm und draußen war die Sonne in Höchstform. Also nichts wie rein in den einen oder anderen Laden. Sonne gibt es auch noch morgen und einkaufen, wann kann ich das schon wieder, überlegte ich mir. Also schnell noch ein paar Schnäppchen oder größere Schnapper gemacht. Meist findet sich eine Gelegenheit einen lieben Mitmenschen mit etwas aus dem Land der Maus zu überraschen und eine Freude zu machen. Und aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass die Einkäufe sich durchaus gelohnt haben. Ich schlich mich zum Shuttlebus und nach ziemlich langer Wartezeit, ich werde einfach nicht schlau aus den Maßnahmen was das angeht, quetschte ich mich müde und abgespannt in einen völlig überfüllten Bus. Der brachte mich erfreulich genug, direkt in mein Hotel.
Das Zimmer hatte, ich glaube ich jedenfalls, schon gelobt. Aber einen kleinen Nachteil hatte es. Es ging zur Terrasse vor der Bar hinaus. Und im Sommer ist das eine Herausforderung, wenn man nicht gut einschlafen kann. Allerdings plagten mich solche Probleme nicht. Wenn ich mich hinlege, dann müsste ich zur Not nur den Fernseher einschalten und dann schlafe ich gleich ein. Aber der blieb natürlich während des ganzen Aufenthalts aus. So konnte die Fernbedienung auch hübsch in der Folie eingepackt bleiben. Allerdings ist es von Vorteil, wenn die Besucher unten Englisch reden, habe ich bemerkt. Das schläfert mich sofort ein. Bei Französisch, ist das etwas anders. Da bin ich nicht so bewandert. Muss mich also konzentrieren alles zu verstehen. Und das ist anstrengend und fordert Konzentration. Das ist ja schon im wachen Zustand eine Herausforderung. Im Halbschlaf, hält es einem vom Einschlafen dann doch ein wenig ab. Aber man kann eben nicht alles haben.
 
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Ich entschuldige mich in aller Form, Messieurs Dames. Leider stecke ich zu allem Überfluss im Bewerbungsstress. Meine Güte, so viele Termine. Das hätte ich nicht wirklich erwartet. Doch jetzt werde ich weiter erzählen.

Teil 27 - der letzte Tag, der Anfang

Letzter Tag! Mittwoch, es ist früh und der Wecker klingelt. Nicht, dass ich ihn besonders bräuchte. Man bekommt den Rhythmus einfach nicht aus dem alten Ackergaul heraus geprügelt. Seufz! Um mal eine berühmte Comicente zu zitieren. Ich riss die Vorhänge weg und das Fenster auf. Genoss die Stille und die frische Luft. Ekelig, gleich ziemlich wach zu sein und die Gedanken ohne Kaffee oder Frühstück auf Hochtouren laufen zu lassen. Warum nur, kann ich nicht ein ganz normaler Morgenmuffel sein? Das Leben wäre so viel angenehmer. Nein, das wäre ja wirklich zu viel verlangt. Schon nach den ersten Atemzügen, war mir bewusst, dass es heute nach Hause gehen wird. Die Tage waren schon so gut wie vorbei. Ist es nicht furchtbar, wie die Zeit rast, wenn man alles um einen herum so genießt, wie ich meinen Aufenthalt hier?
Vielleicht sollte ich mich noch einmal auf das Bett legen? Oder besser unter die Bettdecke? Da war es sicher noch kuschelig warm? Aber, ach. Nein. Ich war ja schon aufgestanden. Und so wollte ich gleich schon einmal mein Gepäck und meine Sachen überprüfen. Nicht, dass ich das schon gestern Abend vor dem Schlafen gehen zweimal getan hatte. Das wird auch schon zwanghaft, stellte ich fest. Dann lieber gleich ins Bad. Das könnte mich einige Minuten ablenken. Oder besser, ich würde dann auf andere Gedanken kommen. Melancholie und Freude und ein aufgeregtes Kribbeln wechselten sich ab und verlangten jede Menge Konzentration bei der morgendlichen Routine. Unverletzt überstand ich die an diesem Morgen. Alle Sachen zusammenraffend, ließ ich mein Zeug im Koffer verschwinden. Noch einmal ein Gang durch das Zimmer, das Bad. Alle Schränke aufmachend, auch die, die ich nie geöffnet hatte. Man weiß ja nie. Was kann sich dahinter versteckt haben? Nichts. Gut so. Ich schaute auf die Uhr. Viel zu früh für das Frühstück. Also schnappte ich meine Sachen und bugsierte Koffer und Taschen zum Auto. Dann blieb mir noch genügend Zeit für einen größeren Streifzug um das Hotel. Ich stattete auch noch der Farm und den dort lebenden Tieren einen Besuch ab. Sie waren im Gegensatz zu mir keine Morgenmenschen. Ein Bewohner, eine Eseldame hielt mich sicher für bekloppt, als ich sie schon am frühen Morgen zutextete. Aber, sie widersprach nicht und schüttelte nur passend an zwei Stellen den Kopf. Tja, ich bin echt leicht zu durchschauen. Lächelnd verabschiedete ich mich von ihr, wünschte ihr bis zum nächsten Mal ein gesundes und friedvolles Leben. Man weiß ja nie, wann man sich wiedersehen wird. In der heutigen Zeit ist das Leben alles, nur nicht vorhersehbar.
 
dörthe Administrator
Teammitglied
Früh aufzustehen und sich dabei nicht halb tot zu fühlen, kann auch ganz vorteilhaft sein ?

Für die Bewerbungen drücke ich fest die Daumen und entschuldige mich für mein Drängeln.
 
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Teil 28 - Sag zum Abschied leise "Servus"

Das Frühstück überstand ich dieses Mal ohne Umzug. Ein gutes Omen. Dann hieß es ein erstes Mal Abschied zu nehmen. Ich checkte aus, fuhr los und stoppte erst einmal, inzwischen schon traditionell, am Santa Fé. Dort wurde zur Sicherheit vollgetankt. Ich hatte ja noch gut, die mehr als abenteuerliche Anreise im Gedächtnis. Dann ging es auf den Parkplatz. Mit Nummer bewaffnet, durfte ich bei "Yzma 8" oder war es doch "Ariel 8" parken. Es war noch nicht sehr voll auf dem Gelände. Die Transportbänder, taten keinen Dienst. Aber die Musik bespaßte schon meine Ohren. Also nutzte ich die mir von meinem Schöpfer geschenkten Fortbewegungsmittel und trabte summend gen Sicherheitscheck. Wie immer ging es recht zügig voran. Das haben sie hier wirklich sehr gut im Griff. Noch zwei Scans und ich wurde in den Studios willkommen geheißen.
Ich ging zügig Richtung "Crush". Als ich aus dem Studio eins heraustrat, versuchten mich einige Mitarbeiter eines Hotels zu überzeugen, bei ihnen einzuchecken. Sie gaben sich sehr viel Mühe und priesen das Hotel in den höchsten Tönen. Irgendetwas ließ mich aber zögern und stutzig werden. Müsste so ein Hotel nicht von Touristen überquellen? Warum lag ihnen so sehr daran Besucher gleich hier abzufangen? Ehe sie sich überhaupt haben umschauen können? Dies alles bekräftigte mich, nicht den Mitarbeitern zu folgen. Ich griff zu einer Notlüge und erzählte, dass ich einen wichtigen Termin mit einer Maus und einem Mann hätte. Fotoshooting, sagte ich. Und ich könnte die Beiden unter keinen Umständen warten lassen. Ich würde vielleicht später im Hotel einchecken. Ich erwog zeitweilig wirklich diesen Gedanken. Allerdings kam ich im Verlaufe des Vormittags an besagtem Hotel vorbei. Und was soll ich sagen? Ich hörte laute, spitze Schreie. Irgendwie hatte sich damit jegliches Interesse meinerseits an einer näheren Bekanntschaft mit diesem Etablissement schlagartig erledigt.
Ich ließ mich also ablichten mit Mann und Maus. Immerhin war nicht alles gelogen, was ich den Mitarbeitern des Hotels erzählt hatte. Ich hatte nur keinen Termin. Aber das wussten die ja nicht. Dann ging es weiter Richtung "Crush". Die Wartezeiten waren erträglich. Es hatte sich schon eine kleine Warteschlange gebildet. Dann mal viel Vergnügen murmelte ich den Wartenden zu. Ließ Crush rechts liegen. Niemals, nie nicht. Never ever würde ich mich wieder einer verrückten Schildkröte anvertrauen. Würde sie mich auch noch so oft "Dude" nennen. Und mein Magen atmete erleichtert auf.
 
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