Ich denke nicht, dass das System "offizielles Dokument, dass eine Behinderung bestätigt" in Paris so schnell geändert wird,die Gesetzeslage ist da in Europa anders.
In Amerika war es wohl die ganze Zeit so, dass dort von Disney keine offiziellen Nachweise verlangt wurden, aus Angst verklagt zu werden wegen "Diskriminierung", wenn man Nachweise über das vorliegen einer Behinderung verlangt.
Die Castmember mussten dann im Zweifel wohl jedem, der angekommen ist und gemeint hat, er kann nicht in der normalen Warteschlange warten glauben und Priority Zugang gewähren.
(Wobei das System da anders ist als in Paris: man geht nicht über einen Express-Eingang mit kürzerer Wartezeit zur Attraktion rein, sondern meldet sich vorne beim Castmember und bekommt eine Karte mit Rückkehrzeit, die mindestens solange ist wie die aktuelle Zeit in der Warteschlange, dann kann man solange woanders warten, zB sich irgendwo hinsetzen, geht zur angegebenen Zeit zur Attraktion und wird dann separat reingelassen. Ein bisschen so ähnlich wie Charaktermeets mit Priority Card im DLP).
Das ist dann wohl so ausgeartet, dass zuviele Leute das genutzt haben, die es nicht gebraucht haben.
Jetzt hat man es so gestaltet, dass man vorm Besuch ein Videointerview machen muss, wo dann der Mitarbeiter anhand eines Fragenkatalogs entscheidet ob man qualifiziert ist oder nicht. Das macht wohl eine Fremdfirma und die Mitarbeiter sind auch keine Ärzte.
Die Regeln sind sehr streng und es wird auch von Disney vorher gesagt, es ist für Menschen "die es nicht tolerieren können, in einer konventionellen Warteschlange zu warten", zB Autismus oder geistige Behinderung, körperliche Erkrankungen zählen wohl oft nicht dazu, weil die Warteschlangen barrierefrei gestaltet sind, sodass man sie zB mit Rollstuhl nutzen kann.
(Korrigiert mich bitte jemand, wenn ich da was falsches sage, ganz genau habe ich das alles nicht mehr im Kopf).
Da entscheidet dann der Mitarbeiter "Chronische Verdauungsstörung? Windel an und in die normale Warteschlange"... "Epilepsie? Normale Warteschlange, kann bei einem Anfall rausgehen, wenn der vorbei ist wieder zurück an seinen Platz" "Autismus und dadurch Probleme mit Reizüberflutung? Der sieht mir grad nicht beeinträchtigt genug aus, Warteschlange und Ohrenstöpsel " (ich sage nicht, dass das genauso abläuft, so stelle ich mir das nur vor)
Viele, denen das System vorher geholfen hat fallen durch diese "willkürliche" Einteilung jetzt raus.
Ich denke, jemand der darauf angewiesen ist hat keine Probleme damit, Nachweise über chronische Beeinträchtigung, Behinderung vorzulegen, das muss man sich ja auch nicht rot leuchtend auf die Stirn kleben.
Andere Parks in Amerika wie zB Universal Studios verlangen Nachweise, es ist ja letztendlich freiwillig, wenn man die nicht vorlegen will muss man nicht, dann kann man das System halt nicht nutzen.