Ich unternahm unterdessen einen kleinen Foto-Streifzug durch die diversen Teile der Studios. Eigentlich wollte ich mich gerne noch im Tower eine Runde durchschütteln lassen, aber die Wartezeit war mir mit 70 Minuten deutlich zu hoch. Das Crowd Level hatte am heutigen Samstag gegenüber den Wochentagen deutlich angezogen, es strömten solche Massen in den Park, dass mir das auch ohne Pandemie zu viel gewesen wäre. Selbst das Handynetz war überlastet.
Ich wechselte in den Disneyland Park. Ursprünglich hatte ich den Plan gehabt, in der Mittagspause eine kleine Character Safari zu machen und diverse Selfie Spots abzulaufen – laut meinem Mann wäre das an den Tagen zuvor gerade um die Mittagszeit auch gut möglich gewesen. Doch heute war es einfach brechend voll. 45 Minuten bei Small World sagt glaube ich alles ?
Kurz hatte ich den Gedanken, vor den Massen ins Café Fantasia zu fliehen und mir dort eine Auszeit und einen schönen Cocktail zu gönnen. Dass das Disneyland Hotel geschlossen war, hatte ich in dem Moment völlig vergessen ?
Victoria’s stand eigentlich auch noch auf meinem Plan für diesen Urlaub, aber das öffnete erst später am Tag. So gab es einen kleinen Frust-Cakepop aus dem Boardwalk Candy Palace. Auch wenn Disneyland Paris sich ja dahingehend langsam ein wenig Mühe gibt, sucht man die aus WDW bekannte Variation an außergewöhnlichen und fotogenen Leckereien hier doch nach wie vor vergeblich…um die Sehnsucht zu stillen musste es also wenigstens
ein völlig überteuerter, Instagram worthy treat sein ?
Dann hatte ich mir noch in den Kopf gesetzt, eine Runde mit dem Paddy Wagon über die Mainstreet zu fahren – wegen der Hygienevorschriften (Fremde durften nicht zusammen fahren) und der Menschenmassen nahm auch das einige Wartezeit in Anspruch, war aber eine nette Auszeit vom vielen Laufen. Eine letzte Chance gab ich dem Park noch, als bei Casey Jr. und den Booten jeweils nur 5 Minuten in der App standen – auch hier war aber von Weitem schon zu erkennen, dass das nicht stimmen konnte und nach meiner Einschätzung mindestens 20 Minuten waren.
Etwas gefrustet schwenkte ich die weiße Fahne und machte mich unverrichteter Erlebnisse, dafür mit Bauchweh vom süßen Cakepop auch auf den Weg ins Hotel. Die Pause und vor allem die Ruhe taten mir gut. In der Zwischenzeit hatten mein Mann und ich schon einen Plan für den Nachmittag geschmiedet: Im Park würden wir neben unserem gebuchten Essen im Captain Jack’s nur nochmal den Spielplatz aufsuchen und anschließend eine Schwimmbadrunde im Hotel einlegen.
Gesagt getan: Der Restaurantbesuch war ein voller Erfolg! Eindeutig der beste Service unseres Aufenthalts, von vorne bis hinten einfach nur leckeres Essen und grandioses Ambiente. Besonders mit Kind ein Highlight, wie viel es hier zu entdecken gab und auf welchen verschlungenen Wegen man durch das Piratenparadies streifen konnte. Wir wurden außerdem in einem eher kleinen abgetrennten Bereich gemeinsam mit anderen Familien platziert, was wirklich super war, da es einerseits durch die Abschottung beim Essen nicht zu viel Ablenkung bot, andererseits auch andere Kinder in der Nähe waren und Kinder finden sich gegenseitig einfach immer toll und spannend.
Auf dem Spielplatz war es heute genauso voll, wie im Rest des Parks, weshalb wir ihn recht bald wieder verließen und uns im Hotel in Richtung Pool aufmachten. Der Bereich oben auf dem Schiff war leider gesperrt, das hätte Kind bestimmt richtig cool gefunden. Aber auch so war eine halbe Stunde Planschen ein voller Erfolg. Ich genehmigte mir ein paar Bahnen im fast leeren Außenpool. Die einzige Schwierigkeit war für uns das Umziehen, was mit Kind auch in der minimal größeren Familienumkleide (zwar mit Wickeltisch, aber nur für Babygewicht zugelassen) echt eng war.
Bis dato konnte ich es zugegebenermaßen nie so recht nachvollziehen, wenn Menschen ihren Disney-Urlaub nicht komplett in den Parks verbrachten, sondern mittags mal ins Hotel zurückkehrten, einen Pool-Nachmittag einlegten usw. Jetzt, wo ich weiß, wie entspannt und wohltuend das (gerade mit Kind) sein kann, hoffe ich, dass wir zukünftig immer diese Möglichkeiten haben werden ?
Schwimmbadmäßig erschöpft ging es für uns alle zurück ins Zimmer – mein Mann brachte unseren Sohn ins Bett und ich machte mich nochmal auf in den Park für einen letzten Abend. Heute war durch das Wochenende eine Stunde länger geöffnet, das wollte ich ausnutzen. Ich hatte beim Betreten des Parks noch etwa 1:20 h Zeit. Zum Glück hatte es sich inzwischen deutlich geleert.
Ich konnte endlich noch ein zweites Mal Autopia fahren – auf Nachfrage und mit etwas Glück (oder Feenstaub?) auf meiner favorisierten Strecke auf dem vordersten Startplatz, sodass es dieses Mal richtig Spaß machte ? Weil ich mich wieder so in den Ride verliebt hatte, kam danach eine Runde Small World dran. Pirates war quasi ein Walk On und dieses Mal konnte ich die Fahrt so richtig genießen. Und (so wie ich es mir insgeheim schon ausgerechnet und erhofft hatte) ich schaffte es nach Mini-Zwischenstopp auf der Toilette mit etwas Laufen dann um 20:57 Uhr noch zu Big Thunder Mountain. Durch die spätere Zeit war es schon dunkel und ich konnte die geniale Aussicht auf das beleuchtete Frontierland, das Schloss und die Lichter der Mainstreet aus der Fahrt genießen. Big Thunder Mountain im Dunkeln als letzte Fahrt des Tages ist wirklich eins der besten Dinge, die man im Disneyland machen kann.
Glücklich machte ich mich auf den Weg ins Hotel (heute mal ohne Zwischenstopp) und kuschelte mich ein letztes Mal ins gemütliche Disney-Bett.