Natürlich kann man nicht auf Grund des Einkommens urteilen, MariMaus, aber man darf den Zugang schlicht nicht zu einfach machen. Das war früher ja auch schon lange Zeit so und man hat gesehen, wo es hingeführt hat.
Früher konnte man ja eine zeitlang schon ab einer Aktie Mitglied sein, wenn man zusätzlich 30 Euro bezahlt hat (oder 20 oder 50, ich weiß nicht mehr so genau) im 2-Jahres-Verlängerungsrhythmus.
Zugleich waren die Konditionen "besser", vor allem im Bezug auf den Salon Mickey.
Damals konnte man jeden Monat so oft man wollte hingehen, nicht auf 5 Mal begrenzt wie heute und es gab soviel Snacks (und auch mehr Auswahl) wie man wollte, auf dem kleinen Buffet angerichtet und nicht 2 Snacks wie heute maximal pro Person, die man beim CM abholen muss.
Diese zu leichten Mitgliedsbedingungen führten dann dazu, dass sehr sehr viele Franzosen aus der Region wirklich mehrmals die Woche (jede Woche) im Salon Mickey waren, immer ein Mitglied, dass die damalige Obergrenze von 4 weiteren Personen (heute 3) mit reingenommen hat und alle haben dort ihr Frühstück veranstaltet, der Salon Mickey quoll quasi aus allen Nähten, das Buffet wurde extrem schnell abgefuttert (und CMs haben damals ständig nachgefüllt) und die Leute haben nicht nur (wie heute leider immer noch) Getränke aus dem Kühlschrank im Rucksack gebunkert, sondern auch Snacks eingeladen ohne Ende.
Wegen dieses Verhaltens musste dann das Angebot deutlich eingeschränkt werden.
Das hat rein gar nichts mit der Höhe des Einkommens zu tun, aber wenn man weiterhin mit 100 Aktien Mitglied werden kann - und auch immer damit verlängern kann, dann wäre es Stand heute möglich, für 125 Euro Mitglied zu werden, ein Leben lang, denn für die Verlängerung entstehen ja keine neuen Kosten. Das ist einfach zu gering - und das würde schnell wieder zu solchen Auswüchsen führen.
Ja, das mag auch Dich dann treffen, obwohl Du ehrlich bist, aber wie soll Disney bei der Grenze dann unterscheiden bei der Vergabe der Mitgliedschaft, ob da gute Leute oder nur Schnorrer reinkommen? Das DLP kann niemandem in den Kopf schauen.
Deshalb müssen meiner Meinung nach die Grenzen mindestens so hoch sein, dass niemand mehr sagen kann, es "rechnet" sich, Mitglied zu werden, weil man die Kosten für die Aktien über die Vorteile schnell wieder drin hat. Es muss so sein, dass man auch dann Mitglied werden will, einfach, weil man es wg. des DLPs will, nicht weil es sich rechnet!
Und diese Unterscheidung geht schlicht einfach nur über die Zugangsbeschränkungen zum Club.
Wenn man die Grenze bei Aktienbesitz für 125 Euro macht, dann "rechnet" sich aber eine Mitgliedschaft einfach zu schnell.
Außerdem ja, ich fände das auch unabhängig davon grundsätzlich zu einfach. Zu dieser Aussage stehe ich auch.
Als ich meine ersten Aktien gekauft habe, übrigens noch bevor es den Shareholders Club überhaupt gab und man überhaupt Vorteile davon bekam, 1995, ich meine, den Club gab es erst ab 1997 oder so, musste ich für meine ersten 50 Aktien ca. 1700 Euro (umgerechnet, denn damals waren es ja noch DM) bezahlen. Und ich hatte damals auch nicht viel Geld, aber ich wollte einfach auch ein Aktionär des DLP sein und nicht nur mit einer Aktie, sondern mit etwas mehr...
Damals war ich noch Schüler. Aber ich habe während der 12 und 13. Klasse, auch während des Abis, zusätzlich zur Schule viel neben her gearbeitet. Ich habe jede Woche 36 Stunden Pizza ausgefahren (Dienstag - Sonntag jeden Tag 6 Stunden) und zusätzlich wöchentlich zwischen 8-10 Stunden Nachhilfe gegeben, ich habe also jede Woche neben Oberstufe und Abi 44-46 Stunden gearbeitet, hatte also mehr(!) Wochenarbeitsstunden, als ein normaler Arbeitnehmer und das zusätzlich(!) zu Schule, Vorbereitung, Lernen etc.
Und ich habe das nur wegen eines Hobbies gemacht, dem DLP - nahezu jeder Cent, den ich extra verdient habe, floss in das Hobby.
Nur deshalb konnte ich es mir leisten, so oft hinzufahren und auch bald dann 50 Aktien zu kaufen etc., nicht, weil ich reich gewesen wäre, sondern weil ich neben der Schule quasi 1 1/4 Vollzeitjob abgearbeitet habe.
Mein damaliger Tag sah in der Regel so aus:
Unter der Woche: Wenn ich 6 Stunden Schule hatte, schnell heim was essen, dann 2 Stunden Nachhilfe geben, dann 6 Stunden Pizza ausfahren, von 17 bis 23 h, danach nach Hause, flott duschen, die Sachen für die Schule erledigen und um ca. 2 h ins Bett, um 6:00 h raus.
Wenn ich 8 Stunden Schule hatte, nach der Schule gar nicht nach Hause, direkt 1 Stunde Nachhilfe geben, danach um 17 h zum Pizza ausfahren usw.
Wenn ich 10 Stunden Schule hatte, nach der Schule direkt um 17 h zum Pizza ausfahren (16 h war ja erst die Schule zu Ende) usw.
Samstags: Nachmittags Nachhilfe geben, Abends Pizza ausfahren.
Und ich habe ja nicht nur extrem viel gearbeitet, um Geld fürs DLP zu haben, nein, Sonntags, wenn ich ja "nur" Pizza ausfahren musste und keine Nachhilfe gegeben habe und auch keine Schule war, habe ich damals mit daran gearbeitet, den ersten wirklich großen Reiseführer fürs DLP, dlp.info aufzubauen, für den ich den (heute nicht mehr existierenden) deutschprachigen Teil geschrieben habe.
Seit der Einführung des Shareholders Clubs habe ich dann immer mindestens doppelt so viele Aktien des DLP besessen, wie zur Mitgliedschaft notwendig gewesen wären, bis hin zu den ca. 20000, die ich heute habe.
Und ja, auch deshalb fände ich es absolut unfair, wenn plötzlich wieder Leute mit nur 100 Aktien, bei einem so niedrigen Kurs wie aktuell, Mitglied werden könnten, davon garantiert wieder 99% aus der Region, weil es sich dann wieder für einen Klecker-Betrag doch lohnen würde, Mitglied zu werden und die Vorteile abzugreifen.
Darauf würde Disney, wie beim letzten Mal, als die Zustände so waren, reagieren müssen, da man aber die Leute, da sie ja 2 Jahre gültige Mitgliedschaften hätten, nicht einfach rauswerfen könnte, würde das nur über eine weitere Einschränkung des Angebotes des Clubs gehen unter der dann vor allem auch die loyalen, langjährigen Mitglieder leiden würden, die den Club nie ausgenutzt haben.
Und am Ende des Tages ist es eben auch überall so, dass es Grenzen gibt, die man erreichen muss, um irgendwo Mitglied zu sein oder Mitgliedsbeiträge, die man zahlen muss. Natürlich erfolgt auch da eine Selektion der Mitglieder vor allem, nach denen, die es sich leisten können - aber wie sollte es auch anders gehen? Wie sollen sich irgendwelche Vereine oder Clubs finanzieren, wenn es nicht entsprechende Mitgliedsbeiträge und Zutrittgrenzen gibt?
Für meine Studentenverbindung zahle ich alles in allem z.B. 300 Euro im Jahr als "Alter Herr".
Nur weil wir das alle machen, können wir für unsere jungen, noch studierenden Mitglieder, ein Verbindungshaus finanzieren, indem die zu für Mainzer Verhältnisse (sehr) günstigen Konditionen wohnen können - und wir haben noch ein recht kleines und günstiges Verbindungshaus, andere Verbindungen meines Dachverbandes müssen bis zu 1000 Euro Mitgliedsgebühren verlangen um ihre alten, teils denkmalgeschützten und deshalb besonders teuren Häuser unterhalten zu können, bishin zu Corps, die teils sogar alte Schlösschen besitzen und deren Mitglieder teilweise mehrere hundert Euro jeden Monat zahlen müssen.
Oder was kostet ein Golfclub?
Alles kostet Geld und alles definiert damit zwangsläufig den Zugang über das Einkommen, denn Mitgliedschaften gibt es immer nur für die, die es sich leisten können.
Warum sollte das also beim Shareholders Club anders sein, zumal man da ja nicht nur ideelle, sondern auch materielle Vorteile bekommt. Die Mitglieder vor Ort erhalten immer noch 5x im Monat, 60 mal im Jahr ein (wenn inzwischen auch kleines) kostenloses Frühstück mit freien Getränken und es gibt immer noch (nicht wenige) Mitglieder, die vor Ort leben und das ausnutzen, wenn wg. der Einschränkungen nun auch nicht mehr so viele wie früher. Und das ist schon so, obwohl die letzte Grenze für Neumitglieder noch bei, je nach aktuellem Kurs, ca. 350 Euro lag. Wie wäre das wohl, wenn die plötzlich wieder nur bei 125 Euro liegen würde, wenn weiter (bzw. wieder für Neumitglieder) die 100 Aktien reichen würden?
Ja, die paar Fans von weiter weg, wie Dich, die das nicht ausnutzen, für die wäre das ärgerlich, aber bei einer Grenze von 100 Aktien wären es schnell wieder zu 99% Mitglieder aus der Umgebung, die es eben ausnutzen.
Deshalb muss Disney davon weg, dass sich ein Ausnutzen überhaupt lohnt und die Schwelle eher höher legen als früher, nicht gleich hoch und schon gar nicht niedriger, damit der Club irgendwann nicht mehr für die übergroße Anzahl an Mitgliedern als reine Methode gilt, sich Vorteile zu erschleichen.
Und wie sollte das gehen, wenn nicht über höhere Grenzen als 100 Aktien?
Ja es trifft auch die, die sich nicht mehr leisten können und es gar nicht ausnutzen würden - aber wie soll man sonst verfahren?