Dornpunzel
Besucht die Disney University
Es war ein lang geplantes Großunternehmen: Am 09.09.2014 starteten sechs wackere Musketiere, mein Vater, meine drei Kinder (14, 10, 7) und der beste Freund meines Großen (14), ins Abenteuer Disneyland Paris. Bei unserer Zusammensetzung wahrlich ein Abenteuer mit vielen Unbekannten. Disneyland ist nun nicht wirklich dasTraumziel pubertierender Jungs.
Um die Sache gemütlich angehen zu lassen, sind wir mit einem Frühstück im McD im Hauptbahnhof Frankfurt in den Tag gestartet. Kinder gefüttert, Stimmung gut. Um kurz vor neun ging es mit dem TGV dann los nach Paris. Die Fahrt verlief dank Tablet, Nintendo und was weiß ich, sehr harmonisch und die vier Stunden gingen ratzfatz um. Nur mit dem Essen im Zug konnte sich niemand so richtig anfreunden. Gut, dass ich immer mit Keksen, Mini-Salami und dergleichen ausgestattet bin.
In Paris entschieden wir uns, unsere Sachen erstmal in die Gepäckaufbewahrung zu bringen - werde ich nie, niemals wieder tun! Meinem Vater ist die Kinnlade runtergefallen bei den Preisen, aber nachdem wir diesen Hochsicherheitstrakt schonmal betreten hatten, haben wir halt in den sauren Apfel gebissen. Gepäcklos ging es dann zum Eifelturm. Ja, hübsch anzusehen, aber: "Maaaamaaaa, das ist laaaaaangweilig!" Außer Spesen nix gewesen. Naja gut, die Crepès waren essbar. Also zurück zum Hauptbahnhof, Gepäck abgeholt und nix wie ab Richtung Disneyland.
Die halbe Stunde (+/-) war dann wirklich anstrengender als die Fahrt von Frankfurt nach Paris. Die Vorfreude stieg mit jeder Minute und damit halt auch die Ungeduld. Wir fuhren bis ins Val d'Europe, wo wir zum zweiten Mal im Adagio logierten. Ich finde das Hotel einfach superpraktisch und für unsere Bedürfnisse war es perfekt. Während die Kinder ihr neues Domizil mit Opa erkundeten(die beiden Großen auf der Suche nach dem Wlan), habe ich rasch was für den nächsten Morgen und ein paar Getränke eingekauft. Verständnis, dass ich selten zuvor so sehnlichst erwartet wurde wie an diesem Nachmittag? Die Sachen waren noch nicht richtig im Kühlschrank, da haben schon alle an mir rumgezerrt, dass wir doch jetzt bitte endlich mal in den Park gehen müssen.
Ging so natürlich nicht, da wir nur zwei-Tages-Tickets hatten und die natürlich voll nutzen wollten an den beiden folgenden Tagen. Somit stand an diesem Tag nur das Disney-Village auf dem Programm. Der Legostore wurde sofort mit Beschlag belegt, von den Geschäften muss ich hier ja niemandem was erzählen. Elsa-Krönchen hier, T-Shirt der Piraten der Karibik dort und ja, auch ich konnte nicht ohne ein Eiskönigin-T-Shirt rausgehen. Aber zumindest habe ich mich die ganzen drei Tage wacker dagegen gewehrt, auch noch ein Elsa-Kostüm zu kaufen - das wir ja zu Hause haben.
Dieser Tag ging dann auch als einer der an einer Hand abzählbaren Tage in die Familien-Geschichte ein, an denen meine Kinder ins Bett wollten. Ja mich regelrecht drängten, doch endlich, endlich schlafen gehen zu dürfen! Gegen acht waren wir dann auch wieder im Hotel, zehn nach acht - unglaublich, wie schnell das Zähneputzen geht, wenn es aus Kindersicht Sinn macht - lagen alle im Bett.
So schnell, wie sie am Abend ins Bett gekommen waren, sind sie am nächsten Morgen rausgesprungen. Um kurz vor sechs ging das Gepolter los, die Suche nach dem Wlan weiter. Ich hielt eine Predigt zum Morgen, dass der Park erst um zehn Uhr aufmacht und damit war zumindest mal ein gemütliches Frühstück gesichert, denn - kleine Randbemerkung, ich hatte ja Geburtstag. Um acht saßen wir dann trotzdem schon im Bus, die Kinder waren einfach nicht mehr zu halten und das Disney-Village ist ja auch ganz toll. Bei der Einlasskontrolle purzelte dann meine Tasche runter, eine Stunde später fiel mir beim Versuch, auf die Handyuhr zu schauen, auf, dass das Telefoniergerät verschwunden war. Ja, prima, hat außer mir auch niemanden weiter gestört.
Im Park war das dann auch nicht mehr weiter für mich ein Problem. Dieser Blick die Main-Street entlang aufs Schloss, wie soll man sich da über irgendwas ärgern? Das Ganze noch garniert mit supertollem Wetter, Wärme und strahlendem Sonnenschein? Zuerst ging es natürlich zu Peter Pan und schon hier konnten wir ahnen, was uns die nächste Zeit erwarten würde. Wartezeit: 5 Minuten. Ähnliches Bild den ganzen Tag über bei fast allen Attraktionen. Lediglich beim Big Thunder Mountain musste mein Vater mit dem Kleinen 15 Minuten warten, aber das ist ja im Grunde nix. Dumbo, Casey Junior, sind wir alles mehrmals hintereinander gefahren.
Einziger Wehrmutstropfen war, dass die Piraten der Karibik geschlossen hatten, aber das wussten wir ja vorher. Zum Essen sind wir rüber ins Village in den McDonalds (auch wenn der hier öfter erwähnt wird, normalerweise gehen wir da nicht täglich hin :wacko: ). Die Kinder sind da einfach ganz verrückt nach diesem Sandwich, also der plattgedrückte Burger mit Käse und Schinken, den es bei uns nicht gibt.
Am Abend durften wir dann zum ersten Mal Disney Dreams bewundern und es war einfach genial. Sogar die beiden supercoolen Jungs haben sich total einfangen lassen von der Magie, die von der Show ausging. Bis zu diesem Zeitpunkt fanden sie Disneyland nett, aber nicht berauschend. Die beiden fahren ja keine Achterbahnen oder sowas, viel zu schnell für die zarten Gemüter! Nach Dreams sind wir langsam zum Ausgang geschlendert und ich dachte, fragst halt in der City Hall mal nach deinem Handy. Tatsächlich war es abgegeben worden und ich durfte mein abgenutztes, völlig 'veraltetes' 3er iPhone wieder in Empfang nehmen. Gut, dass ich zum 'Eigentumsbeweis' genug Bilder meiner Kinder auf dem Handy hatte. Alles in allem war das ein total gelungener Geburtstag, einfach nur traumhaft.
Um im Bus nicht zerquetscht zu werden sind wir dann nochmal durch die Geschäfte im Village gebummelt, auf einmal standen die zwei Jungs mit Mini-glitzer-Ohren vor mir, das Bild hängt eingerahmt hier im Wohnzimmer. :witch:
Der zweite Tag hielt dann einige Überraschungen bereit, an die ich meinen kühnsten Träumen nicht geglaubt hätte. Aber der Reihe nach:
Um allen Kindern bestmöglich gerecht zu werden, haben mein Vater und ich uns aufgeteilt. Er hat seinen Kumpel genommen und ist mit ihm Achterbahn und das ganze Zeugs gefahren, die beiden Großen sind alleine losgezogen und Prinzesschen und ich haben uns einen Mädels-Vormittag gemacht. Der begann natürlich beim Anstehen für eine königliche Audienz. Wir sollten dann um 11.40 Uhr am Pavillon sein, was gut passte, da wir uns um 13.00 Uhr alle zum Mittagessen treffen wollten. Wir beide sind nochmal Peter Pan gefahren (konnten auch an diesem Tag praktisch überall durchlaufen, wieder Sonne pur), Small World, eigentlich alles, was das Fantasyland hergibt. Dann kam der große Moment, auf den die Kleine eigentlich schon seit der Abfahrt in Frankfurt gewartet hat, wir durften in den Prinzessinnen Pavillon. Nun war die größte Sorge meines Kindes, dass da am Ende Jasmin stehen könnte. O-Ton: "Dann geh ich wieder!" Es war dann Schneewittchen, die hinter Elsa, Cindarella und Aurora Platz vier auf der Beliebtheitsskala einnimmt. Natürlich mussten wir das Bild mit passendem Rahmen kaufen, auch wenn es ins Geld geht, man macht es ja nur ein Mal (im Jahr).
Nun hatten wir noch eine gute Stunde Zeit und ich konnte Madam überreden, doch auch mal ins Frontierland zu gehen. Wen sehe ich da gemütlich auf einer Bank in der Sonne bruzzeln? Meinen Vater. Ohne Kind. Auf meine verwunderte Nachfrage, wo mein Sohn abgeblieben sei, meinte er mit Blick auf den Big Thunder Mountain: "Da drin!" Nun war Krümel noch nicht mal 1,30m groß und alleine da drin? Ähm, nein, ich kenn ihn doch. Erklärung: "Die zwei Großen sind mitgefahren." Nun stellt euch mein Gesicht vor. Zur Erklärung: Mein vierzehnjähriger Sohn hatte mir noch wenige Wochen zuvor auf dem Volksfest erklärt, dass er sich für kein Geld der Welt in ein Kettenkarrussel setzen wird, weil das viel zu schnell sei! Sein Freund brachte bis dato ähnlich viel nicht vorhandenen Mut auf.
Nun waren die beiden aus dieser Achterbahn gar nicht mehr rauszubekommen. Irgendwann konnte ich sie aber doch abfangen (das ging ja rein und raus, praktisch keine Wartezeit), damit wir Essen gehen konnten. Danach verabschiedeten sie sich zu Indiana Jones. Finde ich ja prima, dass sich der Eintritt dann auch in dieser Hinsicht für die Beiden gelohnt hat, aber auch die Mutter des Freundes kann es bis heute noch nicht so wirklich glauben. Nebenbei bemerkt: Wlan wurde unwichtig.
Auf unserem weiteren Weg durch den Park begegneten wir dann noch Balu dem Bär und ich dachte jetzt endgültig, ich spinne. Mein sonst sehr ernst veranlagter Vater steht da und albert mit diesem Bären herum, wie ich ihn überhaupt noch nie erlebt habe. Gut, ich wusste schon immer, dass er sich das Dschungelbuch gern anschaut, aber das war wirklich, als hätte ich einen Fünfjährigen vor mir! Herrlich. Einfach toll, ihn so gelöst und total happy erlebt zu haben. Nebenbei ... habe ich schon erwähnt, dass wir unglaublich viele Charaktere getroffen haben? Falls nicht: Wir haben zig Autogramme und Fotos und jede Menge unbezahlbarer Erinnerungen!
An diesem Abend begleiteten Dreams ein paar Tränchen mehr als am Vorabend, weil es für uns auch der Abschied aus dem Park für dieses Jahr war. Jeder war traurig und hätte gerne noch viel mehr Tage drangehängt, aber irgendwann geht es nun mal zu Ende. Am nächsten Tag waren wir noch im Sea-Life und ein bisschen shoppen, ehe es tags drauf wieder nach Hause ging.
Entgegen aller Befürchtungen war es ein wundervolles Erlebnis für uns alle. Trotz der etwas schwierigen Mischung hatten alle eine Menge Spaß, es war ein richtig tolles Familienerlebnis.
In diesem Jahr werde ich mit den zwei Kleinen leider alleine fahren. Mein Vater und mein Mann müssen arbeiten, die beiden Jungs beginnen zum 01.09. ihre Ausbildung. Sie planen aber schon fest ein, den nächsten Urlaub gemeinsam im Disneyland zu verbringen! Wenn doch nur die Mamas mitspielen würden. Ich werde mich wohl 'opfern' und mit ihnen fahren müssen ...
Zur Reisezeit sei noch gesagt, ich fand sie ideal. Wir sind in Bayern ja in der glücklichen Situation, bis Mitte September Ferien zu haben, wenn die Hauptsaison schon um ist. Das macht sich nicht nur preislich bemerkbar, ich habe den Park auch nie zuvor so 'leer' erlebt. Nicht umsonst werden wir dieses Jahr wieder am 09.09. fahren.
Für die Statistik: Es war mein vierter Besuch im Disneyland nach 05/03, 11/03 und 05/13. Dazu noch der Schönste!
Einziger Wehrmutstropfen war die (geplante) Rückfahrt mit der Bahn. Die Strecke Val d'Europe - Paris war wegen eines Unfalls gesperrt, wozu natürlich niemand etwas kann. Nur hätte ich halt ein bisschen mehr Hilfbereitschaft erwartet. Niemand konnte oder wollte uns sagen, wann die Züge wieder fahren oder wie wir sonst nach Paris kommen können. Ich vermute, es gibt noch andere Möglichkeiten, aber ich hatte echt keine Zeit und Nerv, das auf eigene Faust herauszufinden. Am Ende musste ein Taxi her, nein, das konnte uns niemand am Info-Stand der Bahn rufen. Das war dann doch unangenehmer Abschluss, konnte aber das Erlebnis im Gesamten nicht trüben.
Um die Sache gemütlich angehen zu lassen, sind wir mit einem Frühstück im McD im Hauptbahnhof Frankfurt in den Tag gestartet. Kinder gefüttert, Stimmung gut. Um kurz vor neun ging es mit dem TGV dann los nach Paris. Die Fahrt verlief dank Tablet, Nintendo und was weiß ich, sehr harmonisch und die vier Stunden gingen ratzfatz um. Nur mit dem Essen im Zug konnte sich niemand so richtig anfreunden. Gut, dass ich immer mit Keksen, Mini-Salami und dergleichen ausgestattet bin.
In Paris entschieden wir uns, unsere Sachen erstmal in die Gepäckaufbewahrung zu bringen - werde ich nie, niemals wieder tun! Meinem Vater ist die Kinnlade runtergefallen bei den Preisen, aber nachdem wir diesen Hochsicherheitstrakt schonmal betreten hatten, haben wir halt in den sauren Apfel gebissen. Gepäcklos ging es dann zum Eifelturm. Ja, hübsch anzusehen, aber: "Maaaamaaaa, das ist laaaaaangweilig!" Außer Spesen nix gewesen. Naja gut, die Crepès waren essbar. Also zurück zum Hauptbahnhof, Gepäck abgeholt und nix wie ab Richtung Disneyland.
Die halbe Stunde (+/-) war dann wirklich anstrengender als die Fahrt von Frankfurt nach Paris. Die Vorfreude stieg mit jeder Minute und damit halt auch die Ungeduld. Wir fuhren bis ins Val d'Europe, wo wir zum zweiten Mal im Adagio logierten. Ich finde das Hotel einfach superpraktisch und für unsere Bedürfnisse war es perfekt. Während die Kinder ihr neues Domizil mit Opa erkundeten(die beiden Großen auf der Suche nach dem Wlan), habe ich rasch was für den nächsten Morgen und ein paar Getränke eingekauft. Verständnis, dass ich selten zuvor so sehnlichst erwartet wurde wie an diesem Nachmittag? Die Sachen waren noch nicht richtig im Kühlschrank, da haben schon alle an mir rumgezerrt, dass wir doch jetzt bitte endlich mal in den Park gehen müssen.
Ging so natürlich nicht, da wir nur zwei-Tages-Tickets hatten und die natürlich voll nutzen wollten an den beiden folgenden Tagen. Somit stand an diesem Tag nur das Disney-Village auf dem Programm. Der Legostore wurde sofort mit Beschlag belegt, von den Geschäften muss ich hier ja niemandem was erzählen. Elsa-Krönchen hier, T-Shirt der Piraten der Karibik dort und ja, auch ich konnte nicht ohne ein Eiskönigin-T-Shirt rausgehen. Aber zumindest habe ich mich die ganzen drei Tage wacker dagegen gewehrt, auch noch ein Elsa-Kostüm zu kaufen - das wir ja zu Hause haben.
Dieser Tag ging dann auch als einer der an einer Hand abzählbaren Tage in die Familien-Geschichte ein, an denen meine Kinder ins Bett wollten. Ja mich regelrecht drängten, doch endlich, endlich schlafen gehen zu dürfen! Gegen acht waren wir dann auch wieder im Hotel, zehn nach acht - unglaublich, wie schnell das Zähneputzen geht, wenn es aus Kindersicht Sinn macht - lagen alle im Bett.
So schnell, wie sie am Abend ins Bett gekommen waren, sind sie am nächsten Morgen rausgesprungen. Um kurz vor sechs ging das Gepolter los, die Suche nach dem Wlan weiter. Ich hielt eine Predigt zum Morgen, dass der Park erst um zehn Uhr aufmacht und damit war zumindest mal ein gemütliches Frühstück gesichert, denn - kleine Randbemerkung, ich hatte ja Geburtstag. Um acht saßen wir dann trotzdem schon im Bus, die Kinder waren einfach nicht mehr zu halten und das Disney-Village ist ja auch ganz toll. Bei der Einlasskontrolle purzelte dann meine Tasche runter, eine Stunde später fiel mir beim Versuch, auf die Handyuhr zu schauen, auf, dass das Telefoniergerät verschwunden war. Ja, prima, hat außer mir auch niemanden weiter gestört.
Im Park war das dann auch nicht mehr weiter für mich ein Problem. Dieser Blick die Main-Street entlang aufs Schloss, wie soll man sich da über irgendwas ärgern? Das Ganze noch garniert mit supertollem Wetter, Wärme und strahlendem Sonnenschein? Zuerst ging es natürlich zu Peter Pan und schon hier konnten wir ahnen, was uns die nächste Zeit erwarten würde. Wartezeit: 5 Minuten. Ähnliches Bild den ganzen Tag über bei fast allen Attraktionen. Lediglich beim Big Thunder Mountain musste mein Vater mit dem Kleinen 15 Minuten warten, aber das ist ja im Grunde nix. Dumbo, Casey Junior, sind wir alles mehrmals hintereinander gefahren.
Einziger Wehrmutstropfen war, dass die Piraten der Karibik geschlossen hatten, aber das wussten wir ja vorher. Zum Essen sind wir rüber ins Village in den McDonalds (auch wenn der hier öfter erwähnt wird, normalerweise gehen wir da nicht täglich hin :wacko: ). Die Kinder sind da einfach ganz verrückt nach diesem Sandwich, also der plattgedrückte Burger mit Käse und Schinken, den es bei uns nicht gibt.
Am Abend durften wir dann zum ersten Mal Disney Dreams bewundern und es war einfach genial. Sogar die beiden supercoolen Jungs haben sich total einfangen lassen von der Magie, die von der Show ausging. Bis zu diesem Zeitpunkt fanden sie Disneyland nett, aber nicht berauschend. Die beiden fahren ja keine Achterbahnen oder sowas, viel zu schnell für die zarten Gemüter! Nach Dreams sind wir langsam zum Ausgang geschlendert und ich dachte, fragst halt in der City Hall mal nach deinem Handy. Tatsächlich war es abgegeben worden und ich durfte mein abgenutztes, völlig 'veraltetes' 3er iPhone wieder in Empfang nehmen. Gut, dass ich zum 'Eigentumsbeweis' genug Bilder meiner Kinder auf dem Handy hatte. Alles in allem war das ein total gelungener Geburtstag, einfach nur traumhaft.
Um im Bus nicht zerquetscht zu werden sind wir dann nochmal durch die Geschäfte im Village gebummelt, auf einmal standen die zwei Jungs mit Mini-glitzer-Ohren vor mir, das Bild hängt eingerahmt hier im Wohnzimmer. :witch:
Der zweite Tag hielt dann einige Überraschungen bereit, an die ich meinen kühnsten Träumen nicht geglaubt hätte. Aber der Reihe nach:
Um allen Kindern bestmöglich gerecht zu werden, haben mein Vater und ich uns aufgeteilt. Er hat seinen Kumpel genommen und ist mit ihm Achterbahn und das ganze Zeugs gefahren, die beiden Großen sind alleine losgezogen und Prinzesschen und ich haben uns einen Mädels-Vormittag gemacht. Der begann natürlich beim Anstehen für eine königliche Audienz. Wir sollten dann um 11.40 Uhr am Pavillon sein, was gut passte, da wir uns um 13.00 Uhr alle zum Mittagessen treffen wollten. Wir beide sind nochmal Peter Pan gefahren (konnten auch an diesem Tag praktisch überall durchlaufen, wieder Sonne pur), Small World, eigentlich alles, was das Fantasyland hergibt. Dann kam der große Moment, auf den die Kleine eigentlich schon seit der Abfahrt in Frankfurt gewartet hat, wir durften in den Prinzessinnen Pavillon. Nun war die größte Sorge meines Kindes, dass da am Ende Jasmin stehen könnte. O-Ton: "Dann geh ich wieder!" Es war dann Schneewittchen, die hinter Elsa, Cindarella und Aurora Platz vier auf der Beliebtheitsskala einnimmt. Natürlich mussten wir das Bild mit passendem Rahmen kaufen, auch wenn es ins Geld geht, man macht es ja nur ein Mal (im Jahr).
Nun hatten wir noch eine gute Stunde Zeit und ich konnte Madam überreden, doch auch mal ins Frontierland zu gehen. Wen sehe ich da gemütlich auf einer Bank in der Sonne bruzzeln? Meinen Vater. Ohne Kind. Auf meine verwunderte Nachfrage, wo mein Sohn abgeblieben sei, meinte er mit Blick auf den Big Thunder Mountain: "Da drin!" Nun war Krümel noch nicht mal 1,30m groß und alleine da drin? Ähm, nein, ich kenn ihn doch. Erklärung: "Die zwei Großen sind mitgefahren." Nun stellt euch mein Gesicht vor. Zur Erklärung: Mein vierzehnjähriger Sohn hatte mir noch wenige Wochen zuvor auf dem Volksfest erklärt, dass er sich für kein Geld der Welt in ein Kettenkarrussel setzen wird, weil das viel zu schnell sei! Sein Freund brachte bis dato ähnlich viel nicht vorhandenen Mut auf.
Nun waren die beiden aus dieser Achterbahn gar nicht mehr rauszubekommen. Irgendwann konnte ich sie aber doch abfangen (das ging ja rein und raus, praktisch keine Wartezeit), damit wir Essen gehen konnten. Danach verabschiedeten sie sich zu Indiana Jones. Finde ich ja prima, dass sich der Eintritt dann auch in dieser Hinsicht für die Beiden gelohnt hat, aber auch die Mutter des Freundes kann es bis heute noch nicht so wirklich glauben. Nebenbei bemerkt: Wlan wurde unwichtig.
Auf unserem weiteren Weg durch den Park begegneten wir dann noch Balu dem Bär und ich dachte jetzt endgültig, ich spinne. Mein sonst sehr ernst veranlagter Vater steht da und albert mit diesem Bären herum, wie ich ihn überhaupt noch nie erlebt habe. Gut, ich wusste schon immer, dass er sich das Dschungelbuch gern anschaut, aber das war wirklich, als hätte ich einen Fünfjährigen vor mir! Herrlich. Einfach toll, ihn so gelöst und total happy erlebt zu haben. Nebenbei ... habe ich schon erwähnt, dass wir unglaublich viele Charaktere getroffen haben? Falls nicht: Wir haben zig Autogramme und Fotos und jede Menge unbezahlbarer Erinnerungen!
An diesem Abend begleiteten Dreams ein paar Tränchen mehr als am Vorabend, weil es für uns auch der Abschied aus dem Park für dieses Jahr war. Jeder war traurig und hätte gerne noch viel mehr Tage drangehängt, aber irgendwann geht es nun mal zu Ende. Am nächsten Tag waren wir noch im Sea-Life und ein bisschen shoppen, ehe es tags drauf wieder nach Hause ging.
Entgegen aller Befürchtungen war es ein wundervolles Erlebnis für uns alle. Trotz der etwas schwierigen Mischung hatten alle eine Menge Spaß, es war ein richtig tolles Familienerlebnis.
In diesem Jahr werde ich mit den zwei Kleinen leider alleine fahren. Mein Vater und mein Mann müssen arbeiten, die beiden Jungs beginnen zum 01.09. ihre Ausbildung. Sie planen aber schon fest ein, den nächsten Urlaub gemeinsam im Disneyland zu verbringen! Wenn doch nur die Mamas mitspielen würden. Ich werde mich wohl 'opfern' und mit ihnen fahren müssen ...
Zur Reisezeit sei noch gesagt, ich fand sie ideal. Wir sind in Bayern ja in der glücklichen Situation, bis Mitte September Ferien zu haben, wenn die Hauptsaison schon um ist. Das macht sich nicht nur preislich bemerkbar, ich habe den Park auch nie zuvor so 'leer' erlebt. Nicht umsonst werden wir dieses Jahr wieder am 09.09. fahren.
Für die Statistik: Es war mein vierter Besuch im Disneyland nach 05/03, 11/03 und 05/13. Dazu noch der Schönste!
Einziger Wehrmutstropfen war die (geplante) Rückfahrt mit der Bahn. Die Strecke Val d'Europe - Paris war wegen eines Unfalls gesperrt, wozu natürlich niemand etwas kann. Nur hätte ich halt ein bisschen mehr Hilfbereitschaft erwartet. Niemand konnte oder wollte uns sagen, wann die Züge wieder fahren oder wie wir sonst nach Paris kommen können. Ich vermute, es gibt noch andere Möglichkeiten, aber ich hatte echt keine Zeit und Nerv, das auf eigene Faust herauszufinden. Am Ende musste ein Taxi her, nein, das konnte uns niemand am Info-Stand der Bahn rufen. Das war dann doch unangenehmer Abschluss, konnte aber das Erlebnis im Gesamten nicht trüben.