Wir gehen noch unmotivierter als sonst in Richtung Restaurant zum Frühstück. Normalerweise nur deshalb weil wir so müde und körperlich angeknackst sind. Heute aber ist es natürlich der Abschied und die fast 1000 km die uns auf den Schultern lasten. Beim Frühstück ist es heute fast noch aussichtsloser als sonst einen Tisch zu bekommen. Irgendwann steht aber doch jemand auf und wir können uns an den noch ziemlich verkrümelten Tisch setzen. Vorher noch ein Erlebnis mit unseren lieben Landsleuten. Als wir uns hinsetzen wollen stellt uns die Nachbarin ihr frisch von Tassen geleertes Tablett vor die Nase direkt auf unseren Tisch. Geht’s eigentlich noch? Wäre ich nicht am fröhlichsten Ort der Welt, würde ich mich ja jetzt echt aufregen, aber es ist mir ehrlich gesagt zu blöd da jetzt was zu sagen. :not-i:
Dann wieder der Frühstücks-Mehrkampf in der Futterkrippe „spähen – wittern, aufs Tablett packen – ducken“. Das Ganze irgendwie heil zurück an den Tisch bringen. Ein kleiner Junge vor mir (vielleicht so 3 Jahre höchstens alt) kippt erst sein Tablett leicht nach rechts so dass er sein Croissant verliert – dann eine viel zu starke Ausgleichsbewegung nach links so dass ihm auch sein Joghurt auf der anderen Seite runterfällt. Er steht da wie ein begossener Pudel und er tut mir echt so leid, aber innerlich muss ich mir das Lachen verkneifen und außerdem habe ich beide Hände voll und kann ihm nicht helfen.
ardon:
Zurück am Tisch wird das letzte Cheyenne-Frühstück des Aufenthalts eher widerwillig verzehrt. Wir sind links und rechts von deutschen Familien eingekreist. Die einen schmieren sich ihre Park-Brotzeit und verstauen sie im Rucksack. Die anderen stehen auf vom Tisch und lassen alles genauso liegen wie es liegt. Kein Aufstapeln und schon gar kein Tablett wegräumen. Der armen CM die diesen Saustall aufräumen muss merkt man an, „wie toll sie das findet“. Wir tun wirklich was für unser Image im Ausland!
:bang:
Schweren Schritts zurück ins Zimmer. Noch einmal „Sicher und schlau, ist die Devise“ im Hintergrund während wir alle nicht mehr benötigten Utensilien in die Koffer und Tüten packen. Noch einmal ein Kontrollblick ins Bad – nichts vergessen! Au revoir Zimmer. So jung sehen wir uns nicht wieder. Vor der Tür steht eine Horde spanischer Teenager. Sie sind so beschäftigt, dass sie nicht merken wie sehr sie uns gerade im Weg stehen. Mit all unserem Gepäck quetschen wir uns da durch. Handys können wirklich jegliche Wahrnehmung der Umgebung trüben.:search:
Jetzt wieder mit lautem Getöse Richtung Familienkutsche. Auf dem Parkplatz sieht man, dass wirklich viele Deutsche hier sind. Lauter deutsche Kennzeichen.
Wir quetschen unser Hab und Gut in den Kofferraum und knallen den Kofferraum zu. Das letzte Mal jetzt in den Park. Schnell einen Fastpass bei Remy holen, wobei die Worte „schnell holen“ und „FP bei Remy“ definitiv nicht zusammenpassen.:not-i:
Wir schaffen es, den Fastpass zu einer akzeptablen Zeit (12:50 Uhr) zu bekommen. Die geplante Abfahrtszeit ist 15 Uhr (wie jedesmal – geschafft haben wir sie noch nie.), dann passt das schon.
In den Studios ist heute komplett der Wurm drin. Meine Familie will zu den Fallschirmen, als plötzlich die Wartezeitenanzeige ausfällt. Auf einmal kommen dann auch alle Leute aus den Anstellwegen raus. Die Bahn fällt jetzt erst mal flach…
Jetzt sollte doch noch einmal der Versuch unternommen werden, eine wilde Fahrt auf Crushs Rücken durch den OAS zu unternehmen. Doch auch hier – keine Anzeige; die Bahn funktioniert nicht…
Wir entscheiden uns, die 20 Minuten bei Cars in Kauf zu nehmen. Während wir anstehen merken wir, dass auch bei den Teppichen die Anzeige ausgefallen ist und die Teppiche nicht fliegen. Mann haben wir ein Schwein – wir sind bei Cars! Tja, auf einmal stockt hier das Vorrücken in der Warteschlange. Wunderbar – auch die Bahn streikt… Stromausfall im ganzen Park oder was ist los??? Oder hat vielleicht ein Bagger oder ein Presslufthammer eine Leitung gekapptß :hardwork:
Wir geben auf und sehen es als Zeichen, dass wir rüber in den Disneyland Park rübergehen sollen. Servus Studios! Wir sehen uns dann nochmal kurz zu Remy (hoffentlich…) und dann war es das für diesen Urlaub.
Rüber in den Disneyland Park und jetzt nochmal fahren was irgendwie leicht geht. Und da Mittwoch ist geht noch einiges! Hier funktioniert wenigstens alles einwandfrei. Irgendwann ruft dann der Hunger und wir gehen ins Hyperion. Da kriegt man leicht einen Platz, man kann ein wenig Film schauen und ich wollte immer schon mal einen Jedi-Burger versuchen.
Gesagt, getan – der Burger schmeckt echt klasse. Frischer Ruccola zum Fleisch –Mmmh. Und ich spüre förmlich wie mich die Macht durchströmt. Tja und nach dem Essen sollst Du ja ruhen oder… Remy fahren! Also wieder rübergejoggt. Die Bahn funktioniert!!!!! Wir fahren also wieder durch Küche, Speisekammer und die Ritzen des Restaurantgebäudes. Aber auch hier dann der Kollaps. Als uns die Ratten zum Schluss zuwinken, tun sie das extrem lange. Viel länger als sonst. Nett aber doch eigenartig. Als wir dann wieder draußen sind sehen wir es – auch diese Bahn funktioniert nicht mehr. Schwein gehabt :savebin:
Ein Zeichen – eindeutig! Ein letztes Mal zurück in den Disneyland Park. Ich spüre meine Beine schon kaum noch aber es sind ja nur noch 2 Stunden:sorry: Noch ein paar kleinere Fahrten und die letzten Einkäufe. Irgendwann ist dann fast 17 Uhr und wir sollten ja eigentlich schon auf der A4 sein. Die letzte Fahrt soll IASW sein. Auch hier: aufsaugen, merken, konservieren! Schon im Glamour-Abschnitt bin ich traurig. Raus - zurückschauen bis der Nacken schmerzt und die letzte Puppe ausser Sichtweite ist. Jetzt langsam, gaaaaanz langsam in Richtung Main Street. Nochmal jedes Haus genau ansehen und die Musik dazu aufsaugen. Die Deko von Swing into Spring und die Schaufensterdeko. Die Gerüche bei Caseys Corner, beim Bake Shop und bei Deli Market. Mmmh wie werde ich das Vermissen. Vorne bei Caseys lassen sich die beiden Hasen mit den fröhlichen Gästen fotografieren – 100 m weiter beim Town Square stehen wir und wollen jetzt bloß nicht fotografiert werden. Unsere traurigen Gesichter passen auf kein Foto. Ich stehe bei „meinem Kanaldeckel“ (ist so eine Albernheit – vor dem Gehsteig ist zentral ein Kanaldeckel bei dem ich mir immer verspreche, dass wir bald wiederkommen) und schau mir nochmal das wunderschöne Schloss an.
Umdrehen, tief durchatmen, die Kröte im Hals runterschlucken. Noch einmal vorne links in das frühere „Babygeschäft“ und dann unter dem Bahnhof durch. Den letzten Blick zum Schloss, aber wegen des geschmückten Pavillons kann ich es schon nicht mehr richtig sehen. Servus Schloss – bis bald! Nicht mehr umdrehen und jetzt schnurstracks raus. Die Heimreise beginnt hier und jetzt und sie dauert noch furchtbar lange.
Im Village müssen aber noch im WoD und in dem anderen Shop (dessen Namen ich nie weiß) die letzten Souvenirs gekauft werden. Für mich ein cooles Goofy T-Shirt und einen Darth Vader-Pin. Die Kids nehmen sich auch noch was. Die schon laut stöhnende Kreditkarte zücken und jetzt wirklich schnell zum Auto. Vorher noch schnell ins Haupthaus – menschliche Bedürfnisse vor der Fahrt ;-) Im Cheyenne sind die Damentoiletten wegen Renovierung gesperrt also staut sich alles bei den Herren. Dann ins Auto; alles reinstopfen, Getränke für die Fahrt nach vorne und dann…nein wir können noch nicht fahren :timeout:. Doch die Türen schließen sich. Jetzt noch den letzten möglichen Disneyzauber erleben – Tanken beim Santa Fe… Und dann langsam vorbei an den Hotels in den großen Kreisverkehr in Richtung A4 nach Metz. Immer den Haupteingang zum Park im Rückspiegel. Der ToT wird immer kleiner; auch der Haupteingang verschwindet irgendwann hinter einer Kuppe. Jetzt einfach nur mit den Fingern schnipsen und dann zu Hause sein – das wär’s!
950 km liegen vor uns, aber die Autobahn ist völlig frei und es regnet nicht! Wir kommen wirklich sehr gut voran. An der ersten Mautstation ist massives Polizeiaufgebot mit Maschinengewehren, aber sie inspizieren die Autos nicht. So fahren wir weiter in die Dunkelheit – die untergehende Sonne hinter uns.
Wir spulen Kilometer für Kilometer runter; auf den Verkehrsleitsystemen steht in französischer Sprache eine Solidaritätsbegründung für Brüssel. Ach ja, wie werden wohl die Grenzkontrollen sein?
An der Grenzen bei Karlsruhe ist wirklich gar nichts los – ein deutscher Polizist, kein Auto – nichts. Wir fahren einfach langsam durch und sind wieder in Deutschland.
Auch hier absolut kein Verkehr - ein Wunder!!! Wir kommen sensationell schnell voran.
Zwischen Augsburg und München fängt es dann doch ziemlich heftig zu regnen an. In München selber dann heftigster Graupelschauer. Oh ja, jetzt wäre es toll, wenn wir daheim wären… Um 2:50 Uhr (wie bei der Abfahrt in DLRP schon berechnet - wir haben also alle Pausen kompensiert!!!) erreichen wir unser Dörfchen und schließen die Haustüre auf. Alle Koffer und Tüten rein, Koffer in den Waschkeller und der Rest kann warten. Heiß duschen (endlich ohne Badeschlappen!) und dann nochmal bei allen danke für das Zusammenhelfen und den reibungslosen Ablauf im Urlaub sagen.
Ins eigene Bett legen, Lichter aus! Gute Nacht – morgen bzw. heute nicht vor 10 Uhr rumgeistern! Schlaft guuuuut…:lazy:
Fazit und eine Hammer-Panne folgen…