Ich habe mal die Beiträge um mein Gejammer in den passenden Thread geschoben, um nicht selbst für off topic zu sorgen ?
@Malakina wenn Dir langweilig sein sollte, mir ist gestern zufällig aufgefallen, dass die Speisekarte des The Steakhouse im Disney Village noch auf Stand 2018 oder so ist.
Ja, also irgendwie schon eine scheiß Situation bei mir. Natürlich nichts, was lebensgefährlich wäre, aber massiv einschränkend eben.
Da ich gerade mal wieder nicht viel mehr machen kann, als rumliegen, kann ich es auch erläutern.
Das ganze ging 2018 los. Ich hatte schon länger davor immer wieder starke Nackenprobleme und immer mal wieder Tinnitus.
2018 im Mai war ich dann mit einem Kunden am Telefon, war gerade die Endphase der ganzen Arbeiten für die DSGVO, also sehr stressig. Plötzlich habe ich ihn nicht mehr verstanden, dachte, die Leitung wäre gestört.
Nee, war nur mein Gehör, das links weg war.
Wir sind, ich dachte, es sei mal wieder ein "normaler" Hörsturz, in die HNO Ambulanz in der Uni-Klinik, es war nämlich später Freitag Nachmittag und alles andere schon zu.
Dort wurden diverse Untersuchungen gemacht, nein, kein klassisches Bild eines Hörsturzes, sie tippen eher auf massive Verspannungen des Nackens, die sich auf den Hörnerv auswirken.
Ich sollte zur Physio.
Am selben Abend ging das auch erstmal wieder weg. Aber danach am Tag ging es richtig los. Wieder Gehör weg, sehr starker Tinnitus, massiver Schwindel, so dass ich nicht mal mehr geradeaus schauen konnte und mich ständig übergeben musste.
Montags zum Hausarzt und ein Rezept für Massagen bekommen.
Es lief immer so, dass ich mal einen Tag etwas Besserung hatte und dann wieder eine Attacke kam, die 24-48 Stunden anhielt, so dass ich bei den Attacken nur liegen konnte.
Besonders starke Attacken ausgelöst hat die Arbeit am Rechner, wegen des Blicks hin und her und oft schräg nach unten und, noch schimmer, Essen am Tisch, wegen des schrägen Blicks auf den Teller.
Essen konnte ich in der Zeit eigentlich nur Dinge, die mit der Hand zu essen waren oder wir mussten quasi einen Aufbau auf den Esstisch stellen, dass das Essen auf Augenhöhe stand und ich es nur noch gerade zum Mund führen musste.
Durch die Massagen wurde es eigentlich schlimmer statt besser, weshalb der Physio-Therapeut zum Abbruch geraten hat und mir den Besuch beim Orthopäden empfohlen hat.
Beim Neurologen war ich zwischendurch auch bzw. habe es dort im Rahmen eines meiner üblichen Kontrolltermine für meine Epilepsie angesprochen. Auch der hat alles mögliche untersucht, Morbus Meunier wäre eine mögliche Ursache, aber am Ende hielt er auch Nackenprobleme für den wahrscheinlichsten Auslöser.
Genauso meine Orthopädin. MRT zeigte auch sonst keine Auffälligkeiten im Schädel oder Nackenbereich.
Auch ein Augenarzt fand nichts.
Von der Orthopädin habe ich dann Physio-Therapie auf neuro-physiologische Basis verschrieben bekommen und die hat auch ganz gut angeschlagen. Es gab immer noch extreme Rückfalle, einmal zum Beispiel Ende Juli im DLP, beim Essen im Rainforest, als mir so schwindlig wurde, dass Dörthe mich raus- und zum Auto führen musste. Jeder, der mich da gesehen hat, muss mich für stockbesoffen gehalten haben.
Aber letztlich haben die Behandlungen geholfen und bis Mitte August ging alles wieder, sogar Tinnitus war weg und das Gehör wieder da.
Wir sind in den Urlaub nach Österreich gefahren. Kurz vor Ende kam es allerdings mit voller Wucht zurück. Als wir mit Freunden essen waren ging es wieder richtig los.
Immerhin kannten wir inzwischen aber ein paar Tricks, es zumindest jeweils für den Moment in den Griff zu bekommen und Schwindelattacken mit Übelkeit zumindest zu unterbrechen:
Die beste davon Auto fahren. Tatsächlich aber nur in unserem C5 mit Hydropneumatik, wohl, weil der durch seine besondere Federung ein quasi schwebendes Gefühl ohne Ruckeln auslöst. Hört sich bescheuert an, hilft aber.
Also hat Dörthe mich über kurvenreiche (viel wirksamer, als gerade Strecken) Bergstraßen kutschiert und es wurde für den Moment besser.
Zu Hause dann direkt wieder mit Physio angefangen. Aber die haben halt auch erkannt, dass das zwar zunächst zur Besserung führt aber eben nicht zur dauerhaften Heilung. Deshalb haben wir vom Behandeln auf das Einüben von Übungen gewechselt, die mir dauerhaft, wenn konsequent gemacht, helfen sollten. Zwar ein langer Prozess, statt schneller Hilfe, aber dafür auch mit Aussicht auf dauerhafte Wirkung.
So habe ich also angefangen, unterschiedliche Übungen zu machen.
- Übungen für die tiefere Muskulatur mit einer schwereren Version einer Flexibar, während ich auf einem Balancebrett stehe, was gleichzeitig den Gleichgewichtssinn trainiert, selbst wenn der Schwindel kommt, kann man besser damit umgehen
- diverse Dehnübungen
- Außenrotationsübungen mit Theraband
- Liegen auf einem Traktionskissen
- Stärkung der Beckenbodenmuskulatur, weil das die ganze Wirbelsäule aufrichtet
und tatsächlich fast allabendliche Ausfahrten mit unserem C5, um den Kopf oft in diese quasi schwebende Haltung zu bringen.
Als Ursache gilt inzwischen allen nach der Nacken, insbesondere eine Fehlstellung des C1 Wirbels, also des Atlaswirbels. Von einer Korrektur mit Chiropraktik, also Einrenken, haben aber alle abgeraten, sogar Chiropraktiker selbst, weil die Risiken zu hoch sind.
Zudem hat in akuten Momenten die Einnahme eines Muskelrelaxans geholfen.
Kinesio-Tape im Nacken hilft sehr gut, geht aber halt nicht dauerhaft, weil der Kleber die Haut so schädigt.
Und regelmäßige Besuche beim Osteopathen haben auch Linderung verschafft.
Bis zum November hin, ca. 6 Monate nach Beginn also, hatte ich das dann auch halbwegs in den Griff bekommen. So weit, dass wir gesagt haben, wir können wie geplant nach WDW fliegen.
Und das war top. Durch die viele Bewegung vor Ort wurde es soviel besser, dass am Ende des Trips sogar mein Gehör wiederkam, zumindest weitestgehend und ich auch links wieder hören konnte.
Aber diese viele Bewegung lässt sich zu Hause im Alltag natürlich nicht aufrecht erhalten. 10 Stunden und mehr Bewegung am Tag sind halt nicht möglich, wenn man auch 10-12 Stunden Arbeit hat.
Also kam ein Großteil der Probleme wieder, Gehör war nach ein paar Wochen zu Hause wieder weg und blieb es auch. Nach einer gewissen Zeit hatte der linke Hörnerv einfach zu wenig Stimulation bekommen und ist quasi verkümmert.
Tinnitus blieb auch, aber weitestgehend habe ich gelernt, damit umzugehen.
Und durch kontinuierliches Fortsetzen meiner Übungen, regelmäßige Besuche beim Osteopathen usw. konnte ich zumindest den Schwindel soweit reduzieren, dass er nicht mehr massiv zurückgekommen ist. Alles nicht perfekt, aber so, dass ich damit umgehen konnte.
Allerdings wurde ich halt irgendwann wohl zu leichtsinnig.
Nach dem langen WDW Aufenthalt im letzten Herbst hat sich alles so gut angefühlt, dass ich meine Übungen nicht mehr regelmäßig gemacht habe, verschlafen habe, neue Termine beim Osteopathen zu machen usw.
Kaum noch Nackenschmerzen, kein Schwindel mehr. Man wird nachlässig.
Endlich auch links ein Hörgerät seit Winter, so dass der Verlust und auch der Tinnitus weniger auffallen...
Tja und diese Nachlässigkeit rächt sich nun seit ca. 4 Wochen wohl, indem der Schwindel extrem massiv zurückkam, genau wie die Schmerzen.
Natürlich habe ich meine Übungen wieder angefangen, war inzwischen auch wieder zweimal beim Osteopathen und da ich inzwischen, im Gegensatz zu 2018 zunächst, als es anfing weiß, wie ich damit umgehen kann, hoffe ich, dass sich schneller Besserung einstellt.
Ich habe, gerade, wenn ich wieder Tape drauf habe, auch bessere Tage. Dann geht zumindest ein bisschen Arbeit, aber ich muss dann natürlich stark priorisiern.
Oder gestern, da ging Sitzen am PC zwar gar nicht, aber wir konnten wenigstens ein paar Parks Shows für die nächsten Wochen aufnehmen.
Und in 11 Tagen habe ich einen ersten Vorbesprechungstermin bei einem anderen Osteopathen in Koblenz, der auf eine neue Technik zur Atlaskorrektur spezialisiert ist, bei der mittels Vibration die umgebenden Muskeln extrem gelockert werden, so dass der Atlas quasi in die richtige Position gleiten soll, ohne die Risiken, die eine ruckartige chirotherapeutische Behandlung da hätte.
Mal schauen, ob der beim Vorgespräch meinen Fall für geeignet für die Therapie hält, wenn ja sollte ca. zwei Wochen später die Behandlung sein, auf die ich dann auch große Hoffnungen setze.