Also die Ideen, die man für Schneewittchen bereits sieht, sind das perfekte Beispiel dafür, wie man Diversität und andere wichtige Themen für die breite Masse zum Aufregerthema macht.
Ich persönlich finde Rachel Zegler als Schneewittchen schon passend, weil ich die Aussage "Haut so weiß wie Schnee" nicht überbewerten würde. Ich kann aber nachvollziehen, dass man zumindest verwundert ist, warum Schneewittchen von einer Frau mit u.a. kolumbianischen Wurzeln gespielt werden soll. Entsprechend richtig fand ich dann auch die Reaktion von Peter Dinklage. Man will "woke" sein und besetzt Schneewittchen bewusst von einer Person of Color, aber die sieben Zwerge sind unproblematisch? Da ist es schon nachvollziehbar, wenn Peter Dinklage aussagt, dass er scheinbar bisher nicht laut genug war.
Letztendlich empfinde ich die Debatte um die Neuinszenierungen der Disney Klassiker als vollkommen verlogen. Umso mehr stört es mich, dass bei Kritik an Besetzungen häufig pauschal rassistische Tendenzen, usw. unterstellt werden. Besonders laut wurde es ja, als bekannt wurde, dass Arielle von einer schwarzen Darstellerin gespielt wird. Jede Kritik daran wurde pauschal in die rechte Ecke geschoben.
Der "Skandal" um die sieben Zwerge zeigt für mich perfekt auf, dass man mit dieser Herangehensweise an Diversität komplett in eine falsche Richtung abgedriftet ist. Es wird sich immer jemand benachteiligt fühlen und Disney wird es bei den Neuinszenierung der woken Twitter Bubble nie recht machen können. Im Zweifelsfall findet man bei der Darstellung der "sieben magischen Kreaturen" immer noch rassistische Tendenzen oder ähnliches.
Es wäre besser, wenn Disney sich die Live Action Remakes spart, wenn man selbst nicht hinter den originalen Werken steht. Also entweder es ist in Ordnung, dass in Schneewittchen und die sieben Zwerge eine weiße Frau und sieben Zwerge vorkommen, oder man spart sich einfach die Neuverfilmung.
Schade finde ich auch, dass die Bemühungen von Disney, beim Thema Darstellung von Kulturen und Herkünften an neuen Filmen zu arbeiten, komplett ignoriert in der Debatte. Mal abgesehen von Rapunzel und der Eiskönigin waren die letzten Disney Filme doch allesamt mit Figuren besetzt, die man definitiv als divers bezeichnen kann.
Es ist ein Fass ohne Boden und wir sind auch noch lange nicht am Ende angekommen. Und dabei möchte ich klar machen, dass ich es toll finde, wenn eine diverse Gesellschaft abgebildet wird. Es muss nicht mehr das klassische europäische Märchen sein, ich erfreue mich auch an anderen Erzählungen. Am Beispiel Küss den Frosch hat man auch sehr gut gezeigt, dass man neue Werke schaffen kann. Spannend wird es ja, wenn man diesen Film einmal neu verfilmen sollte. Spielt es dann auch keine Rolle welche Hautfarbe Tiana hat?