Festival Disney, wie es am Anfang war – Die Geschichte des Disney Village Teil 3

| Disney VillageEuro DisneyFestival DisneyGeschichte

Vielen Dank an Stefan Vey, disneyfan1992, für die Idee zu dieser Artikelreihe über das Disney Village und die Mitarbeit an diesem Teil der Serie!

Unter dem Namen Festival Disney wurde das heutige Disney Village im Jahre 1992 als Teil des Euro Disney Resorts eröffnet. Festival Disney war ein großer Unterhaltungskomplex, der neben Souvenir-Shops und Restaurants auch ein breites Unterhaltungsangebot besaß.
An riesigen Pfosten links und rechts befanden sich kleine Lichterketten, die über das komplette Festival gespannt waren, sodass es wie ein schöner Sternenhimmel wirkte. Aus einer Ecke hörte man Pferdehufe und Indianer-Geheul, aus einer anderen die dumpfen Schläge einer riesigen Disco, in der jede Nacht gefeiert wurde. Aus einem Saloon spielte Country Music, die Songs der Moody Brothers tönten durch die abendliche Luft, und der angenehme Geruch frischer Spare Ribs lag in der Luft. Aus der Richtung des Lake Disney kommend roch es nach köstlichem Fisch und gleich um die Ecke nach frischer Pizza. Irgendwo lief ein Footballspiel, und mittendrin befand sich ein alter rosa Cadillac vor einem Restaurant, in dem es Burger wie in den 50er Jahren gab.

Ein paar Eindrücke zum Festival Disney

Hier ist eine Übersicht, was es im Festival Disney im einzelnen zu finden gab:

Restaurants & Bars im Festival Disney

Bilder von den Restaurants aus den Anfangsjahren des Festival Disney

Annette´s Diner

Hier war die Zeit in den 50er Jahren stehen geblieben. Vor den Eingang stand ein Cadillac und drinnen lebte der Sound von Elvis, Chuck Berry und Buddy Holly, die man an jeden Tisch über eine kleine Juke Box hören konnte.
Es gab die besten Burger im Disney Village, Sandwiches, Salate, Brownies und vieles mehr. Man konnte auch an der Bar einfach einen Milchshake trinken.
Die Bedienungen im 50er Jahre Outfit servierten auf Rollschuhen. Zwischendurch gab es kleine Showeinlagen im Stil von Grease.

Champions Sports Bar

Der Sportfan kam hier voll auf seine Kosten.
Auf unzähligen Bildschirmen liefen in der Champions Sports Bar zwischen 11 und 1 Uhr Sportsendungen. Zu trinken gab es frisch gezapftes Bier und diverse alkoholfreie Getränke.
Zu Essen eine Auswahl an Sandwiches, die mit Pommes serviert wurden, und riesige Hot Dogs mit Käse.

Carnegie´s New York Style Sandwiches

Wenn man diesen Laden betrat, fühlte man sich zurückversetzt in die gute alte Zeit klassischer amerikanischer Delis. Von denn Wänden hingen Schinken und Käse herab.
Man bekam hier die besten Sandwiches im Festival Disney sowie auch frische Bagels, Cheesecakes und Carrotcakes.
Der Namenszusatz “Carnegies” wurde allerdings schnell aufgegeben – ob aus markenrechtlichen Gründen, oder weil europäische Besucher damit nichts anfangen konnten, ist nicht bekannt.

Billy Bob´s County Western Saloon

Ab durch die Schwingtüren und hinein in einen echten Saloon!
Hier gab es 3 Etagen wo man bei Country Musik gemütlich sein Bier trinken konnte, auf der Tanzfläche wurde Square Dance getanzt. Die Einrichtung wurde einen Saloon aus Austin, Texas nachempfunden und bestand zum Teil sogar aus Originalteilen.
Echte Cowboys aßen hier Spare Ribs, Chicken Wings, Nachos, Chili Con Carne und vieles mehr.
Geboten wurde hier jeden Abend Live Musik, anfänglich von den Grammy-Gewinnern “The Moody Brothers”, die für mehrere Jahre ein festes Engagement im Festival Disney hatten. Ein Muss für jeden Country und Western Fan!

The Steakhouse

Das aus rotem Backstein gemauerte Steakhouse erinnerte an eines der Chicagoer Lagerhäuser, in der sich Rinder- und Eisenbarone zu eleganten Essen trafen. Die Einrichtung war aus Mahagoni und ein großer Kamin zierte das Restaurant. Ein Jazzpianist spielte leise Musik um den schönen Besuch im Steakhouse abzurunden.
Auf den Teller kam Gegrilltes und vor allem Steaks, und da auch nur das Beste. Wie wäre es mit einem Original T-Bone Steak oder einem Brathähnchen mit Grillkartoffeln? Als Vorspeisen gab es Zwiebelsuppe oder Blattsalat. Für all das war man im Steakhouse richtig.
Natürlich wurde auch der passende Wein, mit einem Schwerpunkt auf amerikanischen Tropfen, zu jedem Gericht gereicht.
Als Nachtisch vielleicht einen frischen Brownie oder eine Mouse au Chocolat?

Die Diskothek Hurricanes

Wenn du die Treppen zum Eingang der Diskothek hinauf gingst, hast Du eine Karibikinsel betreten, die so wirkte, als sei kurz zuvor ein riesiger Hurricane über sie hinweggefegt.
Hier gab es vier Bars an denen man Cocktails oder auch einfach nur ein Bier oder einen Wein trinken konnte.
Gespielt wurden die aktuellen Charts, zu besonderen Events auch thematisch passende Musik, aber es gab auch ruhige Ecken, in denen man sich unterhalten konnte.
Die Tanzfläche lag eine Halb-Etage unter der Bar-Ebene, aber es galt immer aufzupassen: Der Hurricane konnte jederzeit wieder kommen.
Angelehnt an einen Hurrricane war auch die Gestaltung des Eingangsschildes des Restaurants „Key West Seafood“, das sich im selben Gebäude befand.

Key West Seafood

Dieses Restaurant erinnerte an ein altes Schmugglerholzhaus wie es sie früher auf den Inseln Süd-Floridas gab.
Serviert wurden hier die Köstlichkeiten des Meeres. Krebs in Knoblauchsoße frische Austern oder Muscheln.
Zum Dessert gab es Kokosnuss Kuchen oder Key Lime Pie, eine köstliche, mit Baiser überzogene Zitronentorte.

Los Angeles Bar & Grill

Am Ufer des Lake Buena Vista lag das Los Angeles Bar and Grill, hier gab es kalifornische Küche sowie Pizza – dieser allerdings eher in italienischem als amerikanischem Stil.
Die Pizza wurde direkt vor Deinen Augen in denn Holzofen geschoben.
Die Spezialität des Hauses: Frische Jakobsmuscheln, Krabben, Krebse und Nudeln mit Räucherlachs.
Als Dessert wurde zum Beispiel ein sensationeller Himbeerkuchen angeboten?
Die Weinauswahl bestand aus mehr als 60 französischen und kalifornischen Weinen.
Aber auch wer lieber einen Cocktail, etwas eine Pina Colada, trinken wollte, war hier richtig!

Festival Disney Shops

Shop-Bilder aus der Geschichte

The Disney Store

Im größten Geschäft vom Festival Disney gab es alles was das Disneyherz begehrt. Plüschfiguren, Tassen, Pullover, T-Shirts, Gläser, Kalender, Schreibwaren und vieles mehr.
Disneyfans, die seltenere Andenken suchten, fanden hier bestimmt immer etwas passendes bei der Classic Collection.
Die Decke war dem größten Bahnhof von New York, dem Grand Central, nachempfunden. Darunter wachten die Disneyfiguren in ihren Flugmaschinen, über einen schönen – und nicht zu kleinen 😉 – Einkauf der Besucher.

Streets of America Shop

Hier konnte man quer durch Amerika einkaufen. Wenn man durch das Geschäft geschlendert ist, gelangte man von Stadt zu Stadt. In New York dienten die Wolkenkratzer von Manhattan als Regale; darin gab es Souvenirs, Kleidung, Schirmmützen, Schmuck, Poster und mehr zu finden.
In New Orleans drehte sich alles um Jazz und in San Francisco waren die neusten Kleidungsstücke an der Golden Gate Bridge aufgehängt. Außerdem gab es hier noch klassische Weine aus Kalifornien sowie Bücher und Spezialitäten aus Louisiana.

Buffalo Trading Company

Im Schaufenster sah man Mickey und Minnie nach Gold suchen und neben den Eingang war Pluto beim Rodeo reiten auf einen wilden, nicht zu bändigenden Stier zu sehen. Rechts und links in dem Geschäft reihten sich alte Häuser, sodass man sich wie auf einer alten Straße im Wilden Westen fühlte.
Hier fand man auf alten Karren aufgestapelte Blue Jeans und in den Regalen Hemden, T-Shirts, Gürtel und natürlich richtige Cowboystiefel. Für die Kleinen gab es Spielzeug für Cowboys, wie Gewehre oder Pistolen, schließlich muss man sich in so einer rauen Gegend verteidigen können!

Team Mickey

Hier drehte sich alles um Sport. Mickey jubelte Goofy beim Stabhochsprung zu und in der Mitte des Geschäfts standen die Pokale und Medaillen, die die beiden zusammen gewonnen haben.
Man bekam Trikots von den Mighty Duck´s, sowie der größten amerikanischen Baseball & Football Mannschaften, sogar der Boden war einer Tartan-Bahn nachempfunden. Natürlich gab es auch Baseballschläger und alle Arten von Bällen sowie viele weitere Sport-Utensilien.

Hollywood Pictures

Wer wollte schon immer einen Oscar haben? Hier konnte man ihn kaufen. In diesen Laden, der gerade noch ein Set gewesen sein könnte, drehte sich alles um das Thema Film.
Es gab neben Oscar-Statuetten natürlich noch jede Menge Bücher über Filme, die dazugehörigen Poster und Postkarten. Hier deckten sich auch die Stars mit Pailletten, Boas, Strass und Schmuck ein.

Surf Shop

Pluto versuchte auf einer Welle das Gleichgewicht zu halten und Donald als Bademeister schaute in seinem Fernglas Daisy nach.
Der Surf Shop bot alles rund ums Meer: Badeanzüge, Badehosen, Handtücher, Sonnenbrillen, Surfbretter, Surfanzüge und alles was man sonst noch für einen schönen Tag am Strand braucht. Anprobieren konnte man das Ganze in echten Strandkabinen.

Sonstiges

Weitere Eindrücke aus dem Unterhaltungskomplex

Live Musik

Zwischen denn Disney Store und der Sports Bar stand von Juni bis August eine Bühne. Hier spielte jeden Abend eine andere Gruppe und sorgte für beste Unterhaltung.
Hot Dogs, Pizzastücke und Getränke gab es an den zahlreichen Verkaufswagen.

Neverland Club Children´s Theater

Durch das Kinderzimmer der Darlings hindurch und raus aus dem Fenster hin zum Nimmerland – auf geht’s in den an den Film Peter Pan angelegenten Neverland Club!.
Kinder von 3 bis 10 Jahren konnten hier von 17:00 – 24:00 Uhr spielen und die beliebtesten Disney Filme anschauen. Man konnte seine Kinder bis zu 5 Stunden betreuen lassen.

Maison du Tourisme

Hier konnte man alles Wissenswerte über die Region Ile de France erfahren, Ausflüge und Stadtrundfahrten durch Paris buchen.
Und es gab ein kleines Museum mit Schätzen aus der Region.

Bootsverleih

Hier hieß es: Steuer einen riesigen Reifen mit Außenbordmotor über den Lake Buena Vista. Oder soll es lieber etwas ruhiger zugehen? Dann konnte man sich in eines der Tretboote setzen und den See und Umgebung erkunden.

(c) einiger Bilder aus dieser Artikelserie: Disney / Euro Disney SCA / Frank Gehry