Eintritt in die nächste Sound-Dimension

Tower of Terror – Mystische Musik aus der Twilight Zone

| AttraktionDisneyland ParisHintergrundinformationenMusikTower of TerrorWalt Disney Studios Park

Twilight Zone - Tower of Terror Außenansicht mit Blick auf den Eingangsbereich
Außenansicht auf den Twilight Zone Tower of Terror mit Blick auf den Eingangsbereich in den Walt Disney Studios in Disneyland Paris

Die musikalische Rundreise durch das Disneyland Resort Paris führt uns heute zum Twilight Zone – Tower of Terror. Diese bauliche Ikone im Walt Disney Studios Park ist bereits von weitem zu erkennen. Dabei verbindet die Musik sich hier auf besonders originelle Weise miteinander. Zeitgenössische Musik, Filmmusik und atmosphärische Klänge folgen in den drei Hauptkapiteln einer mysteriösen Geschichte. Wollt Ihr wissen, was es damit auf sich hat? Dann lest nun weiter!

Geheimnisvolle Echos aus der Vergangenheit

In den Gärten und in der Lobby des Hollywood Tower Hotels ist die Zeit stehen geblieben. Die schicksalhafte Nacht ereignete sich am 31. Oktober 1939. Damals traf ein mysteriöser Blitz die Fassade. Dabei drängte ein unheimlicher Vorfall in einem der Aufzüge die Passagiere in ein ungewisses Schicksal. Die verschiedenen Gegenstände in der Hotellobby befinden sich noch an den Stellen, die sie zu dieser Zeit eingenommen hatten. Ihre Besitzer hatten den Ort hastig verlassen. Die Musik erklingt immer noch wie ein Echo der Vergangenheit, als hätte sie nie aufgehört.

Soundtrack des Tower of Terror

Um diesen Soundtrack zu erstellen, sammelten die Imagineers jazzige Stücke und beliebte Melodien der passenden Zeitepoche. Die Auswahl orientierte sich an Melodien wie sie damals in Hollywoods prächtigen Hotels zu hören waren. Insofern wurde jedes Musikstück aufgrund seines Stils und seiner eindringlichen Kraft ausgewählt. Eines davon ist ein Lied von 1939: „We’ll Meet Again“. Dieses wurde ursprünglich von Vera Lynn aufgeführt. In der Aufnahme, die auch im Tower zu hören ist, wird sie von einem „Novachord“, dem Vorfahren eines Synthesizers, begleitet. Dadurch entstehen übernatürlichen Klänge, die auch während des Auftritts der Blauen Fee in Pinocchio (1940) zu hören sind.

Lobby und Warteschlangenbereich der Attraktion Twilight Zone Tower of Terror in den Walt Disney Studios
Die Lobby des Hollywood Tower Hotels wirkt verlassen

Das ursprüngliche Lied hat eher eine romantische Aussage („Ich weiß nicht wo / Ich weiß nicht wann / Aber ich weiß, dass wir uns wiedersehen werden“). In der beunruhigenden Umgebung dieses Hotels schwingen diese Worte jedoch vielmehr wie die Warnung eines Geistes durch den Raum und verbreiten Gänsehautfeeling.

Musik als Rückseite des Spiegels

Ein weiteres eindringliches Stück, „Mood Indigo“  von Duke Ellington, ist ein Lied aus den 1930er Jahren mit ungewöhnlicher Orchestrierung. In einem Jazzorchester spielen die Instrumente meistens eine klar definierte Rolle: Die Trompete spielt das Hauptthema, die Klarinette liefert die hohen Töne und die Posaune den Bass. In diesem Stück ist es umgekehrt: Die Posaune spielt im Violinschlüssel und die Klarinette im Bass, was dem Stück einen ganz besonderen Klang verleiht, als wären die Musiker durch die andere Seite des Spiegels gegangen. Später werden wir diesen etwas später entdecken, vielleicht in der geheimnisvollen Lobby des Turms…

Serienmusik des Tower of Terror

Alter Schwarz-Weiß-Fernseher in der Bibliothek des Hollywod Tower Hotels zeigt die Geschehnisse im Hotel
In der Bibliothek werden die Besucher in die Geschehnisse der geheimnisvollen Nacht eingeweiht

Für die Besucher geht dann weiter in die Bibliothek. Hier entdecken die wertvollen Gäste des Hotels eine verlorene Episode aus der Serie „The Twilight Zone“. Diese ist an ihrer ikonischen Musik erkennbar ist. CBS beauftragt den französische Komponist Marius Constant (1925 – 2004) Ende der 1950er Jahre mit der Komposition der Musik. Das Stück entstand aus der Kombination zweier unabhängiger Stücke, „Étrange No. 3“ und „Milieu No.2“. Ursprünglich hatten sie keinen anderen Zweck, als die Klangbibliothek des Senders zu bereichern. Musikdirektor Lud Gluskin hatte dann die Idee beide Stücke zu kombinieren.

Die Musik für diese Episode ist das Werk des Komponisten Richard Bellis, der in Disney Parks (Indiana Jones Adventure, Star Tours, Moteurs … Action! Stunt Show Spectacular) bekannt ist. Für die Neuaufnahme begann mit der Originalinstrumentierung der Show. Ebenso nutze er zwei E-Gitarren, zwei Trompeten, zwei Posaunen, Bongos und einem kleinen Abschnitt mit Holzbläsern und Streichern. Inspiriert vom modernen Stil von Jerry Goldsmith (Mulan, 1998), einem der Komponisten der Serie, schrieb er dann den Rest der Musik für die Episode.

Musik im freien Fall – Gefühle ohne Sprachbarrieren

Mystischer Heizkessel blau-rot beleuchtet im Kellergeschoss sieht aus wie eine Maske mit Augen, Nase und Mund.
Die Heizöfen im Kellergeschoss des Hollywood Tower Hotels schauen bedrohlich auf die vorbeiziehenden Besucher

Die erste Version der Attraktion „The Twilight Zone Tower of Terror – A Jump into the Fourth Dimension“ entstand 2007. Im Turm wurde der Aufstieg von einer Musik-Mischung aus Synthesizer und Live-Instrumenten begleitet. Sie wurde mit einer sehr zeitgemäßen Atmosphäre komponiert und erzeugt ein Gefühl für Geschwindigkeit und Mechanik. Dann gab es für die verschiedenen Stockwerke eine Mischung aus Soundeffekten und Musik. Diese entstanden im Geiste der Partituren von Bernard Herrmann, dem bevorzugten Komponisten Alfred Hitchcocks. Für die aktualisierte Version fügten Imagineers in 2019 neue Illusionen sowie neue visuelle und akustische Sequenzen hinzu. Durch diese Erweiterung erleben die Besucher seitdem nicht nur eine, sondern drei furchterregende Erfahrungen.

Eiblick in durch die geöffneten Türen des Fahrstuhls.
Willkommen im Fahrstuhl des Hotels. Die Reise führt direkt ins ungewisse.

Musikalisch ist der Ansatz noch radikaler. Das neue musikalische Ambiente des Twilight Zone Tower of Terror erreicht dadurch eine neue Dimension des Nervenkitzels. Eine schwerere Atmosphäre vermittelt die dunklen Machenschaften noch besser und verrückter. Die Musik und Angst bauen aufeiander auf. Beide kommunizieren ohne Sprachbarrieren direkt mit den Besuchern. Von Halloween 1939 bis heute, lädt uns der Twilight Zone – Tower of Terror auf eine unglaubliche musikalische Reise durch Zeit und Raum ein. Es ist eine besonders emotionale Reise – direkt ins Herz der vierten Dimension. Die Musik und ihre mystischen Klänge sind ein wichtiger Bestandteil dieses schaurig-schönen Erlebnisses!