Restauranttest: Storybook Dining im Artist Point mit Schneewittchen
30.12.18, 20:25 |
Seid ihr bereit, Schneewittchen, die böse Königin und einige der Sieben Zwerge zu treffen? Und dabei noch ein köstliches Essen zu euch zu nehmen? Dann seid ihr hier genau richtig, denn heute widmen wir uns in unserem Restauranttest dem brandneuen Storybook Dining in Disney’s Wilderness Lodge.
Erst Mitte Dezember 2018 hat dieses neue Restaurant eröffnet und wir hatten bereits die Chance, dort zu essen.
Lest hier, was euch erwartet und wie wir das Storybook Dining in Walt Disney World bewerten.
Storybook Dining
Seit ein paar Monaten hatte Disney bereits angekündigt, dass es in der Wilderness Lodge in Walt Disney World zu einer Veränderung des kulinarischen Angebots kommen soll. Das Restaurant Artist Point soll zu einem Character Dining umgestaltet werden. Nach und nach sickerte dann durch, dass es sich dabei um ein Essen mit Schneewittchen und einigen anderen Figuren aus dem Film handeln soll.
Am 16. Dezember 2018 war es dann soweit: das Restaurant wurde eröffnet! Für den 18. Dezember hatten wir dort einen Tisch reserviert, um das Erlebnis zu testen. Die Entscheidung fiel relativ spontan, da wir zu der Zeit eigentlich gar nicht mehr in Walt Disney World sein wollten (aber das ist eine andere Geschichte, die ihr hier nachlesen könnt) und wir mit den bisherigen Character Essen nicht besonders viel anfangen konnten. Nun gut, zwei Freunde vor Ort wollten mitgehen und so entschieden wir uns, dem neuen Restaurant eine Chance zu geben.
Am Abend des 18. Dezember hatten wir für 18:50 Uhr eine Reservierung und fanden wir uns relativ früh an der Wilderness Loge ein. Das war auch gut so, denn es stellte sich heraus, dass die Tables in Wonderland Karte für dieses Essen nicht gültig ist und daher auch das Valet Parking nicht kostenlos in Anspruch genommen werden kann. Also haben wir uns schnell selbst einen Parkplatz gesucht und warteten dann in der Lobby auf unsere Bekannten. Tja… leider vergeblich. Es gab wohl einen Fehler in der App und ihre Reservierung war nicht mehr auffindbar, der Pförtner extrem streng und so kamen die beiden nicht einmal auf das Hotelgelände. Schade. Und vor allem völlig unnötig, weil wir im Restaurant an einen Vierertisch gesetzt wurden. Das war wirklich ärgerlich. Aber gut, Fehler passieren, wir wollten möglichst unvoreingenommen in den Abend starten und so versuchten wir und nicht so sehr von diesem Umstand ablenken zu lassen.
Um 18:50 Uhr begaben wir uns zum Restaurant, checkten ein und wurden gebeten, kurz in der benachbarten Bar oder in der Hotellobby zu warten, im Wald habe ein Sturm geherrscht und es müsste noch geprüft werden, wann es sicher sei, ihn zu betreten. Alles klar, kein Problem, vor allem da in der Lobby gerade Chip und Dale ihre Späße trieben. Etwa 10 Minuten später bekamen wir dann eine SMS mit der Nachricht, dass unser Tisch bereit sei.
Wir wurden sehr herzlich empfangen und durch den Zauberwald sicher zu unserem Tisch geleitet. Dort wurde uns kurz erklärt, wie der Abend ablaufen würde. Eigentlich ganz einfach: eine Auswahl an Vorspeisen wird an den Tisch gebracht, das Hauptgericht wird aus der Karte gewählt und bei den Nachspeisen wieder zurück zum System der Vorspeisen. Zwischendurch würde uns Schneewittchen über den Weg laufen, wir sollten uns außerdem vor der Königin in Acht nehmen und Grumpy und Dopey würden zum Beeren sammeln ausschwärmen und dabei sicherlich auch an unserem Tisch vorbeikommen.
Wir orderten jeder einen Cocktail und entschieden uns für zwei Hauptgerichte, dann konnte der Abend beginnen. Sehr kurzweilig und am Anfang sehr zügig, vielleicht etwas zu zügig ging es los. Die Vorspeisen wurden ziemlich direkt serviert, erst dann kam der Cocktail und noch während wir die letzten Happen der Vorspeisen verputzten, kamen die Hauptgerichte. Ok, wir haben auch alles aus sieben Perspektiven fotografiert und Schneewittchen kam auch noch zu Besuch, daher hat sich der Zeitplan wohl etwas verschoben. Dann ging es aber ganz entspannt weiter und wir konnten unser Essen ganz in Ruhe genießen und hatten viel Spaß mit Brumbär und Seppel, die uns an unserem Tisch besuchten, wagten uns schließlich sogar zur bösen Königin.
Zum Dessert bestellten wir noch einen Kaffee, den unser Kellner aber irgendwie vergessen hatte. Nach einer kurzen Erinnerung kam er dann aber doch und ging aufs Haus.
Zwischendurch kam noch die Restaurantmanagerin zu uns, um in Erfahrung zu bringen, wie uns der Abend gefallen hätte. Wir hatten einen schönen Abend in stimmungsvoller Umgebung mit leckerem Essen, gutem Service und toller Unterhaltung. Kurz gesagt: das für uns mit Abstand beste Character Essen in Walt Disney World.
Ambiente
Das Stoybook Dining findet im Artist Point Restaurant in Disney’s Wilderness Lodge statt. Das frühere Signature Restaurant, das für sein rustikales Ambiente bekannt war, wurde ein wenig umgestaltet, um dem neuen Erlebnis den passenden Rahmen zu bieten.
Auf magische Weise ist ein Zauberwald entstanden, der sich im früheren Restaurant ausgebreitet hat. Überall aus den Säulen wachsen Bäume heraus, deren Äste sich entlang der Decke ausbreiten. In den Bäumen befinden sich zahlreiche kleine Lichtet, die für stimmungsvolle Beleuchtung sorgen. Die großen laternenartigen Leuchter sind erhalten geblieben und fügen sich perfekt in die Waldidylle ein.
Die Cast Member im Restaurant tragen schlichte Uniformen, aber ihr Namensschild hat eine Umrandung, die an den Spiegel der Königin erinnert.
Die Tische sind locker im Restaurant verteilt, sodass es wirkt, als ob sie unter den Baumgruppen verteilt sind und es nicht gedrängt oder überfüllt wirkt. Auf jedem Tisch befindet sich eine Art Drehteller in Baumform, auf dem Vorspeisen und Nachspeisen angerichtet werden. Auf jedem Platz liegt zunächst eine Serviette mit einem kleinen Anhänger in Form eines Apfels, auf dem sich die Unterschriften von Schneewittchen, Grumpy, Dopey und der Königin befinden.
Alles in allem sehr stimmungsvoll und schön eingerichtet. Bei Dunkelheit kommt auch die Beleuchtung super zum Tragen, daher würden wir empfehlen, hier eher am Abend essen zu gehen, um das Ambiente in seiner vollen Schönheit erleben zu können.
Speisen & Getränke
Wie bereits erwähnt, wird in diesem Restaurant ein 3-Gang-Menü serviert, bei dem ihr die Vorspeise nicht einzeln auswählt, sondern euch drei Vorspeisen an den Tisch gebracht werden. Diese Vorspeisen sind für Kinder und Erwachsene identisch.
Es handelt sich um eine Kürbissuppe mit einem kleinen Marhsmallow am Stil, einen Hunter’s Pie, bei dem es sich um eine mit Fleisch gefüllte Teigtasche handelt, zu der er ein Steinfruchtkompott gibt und schließlich gibt es noch einen Wicked Shrimp Cocktail, also Shrimps in asiatischer Marinade mit Avocado und etwas Salat.
Die Vorspeisen waren schmackhaft, die Shrimps allerdings wenig aussagekräftig. Hier machte allerdings der Raucheffekt, der entstand, als der Kellner das Einmachglas öffnete, einen sehr schönen und überraschenden Eindruck. Die Kürbissuppe war leicht süßlich und sehr lecker, der Hunter’s Pie, vor allem in Kombination mit dem Kompott wirklich gut.
Bei den Hauptspeisen habt ihr dann die Qual der Wahl. Wir entschieden uns einmal für das Brother’s Grimm Roasted Chicken und für den Magic Mirror Slow-braised Veal Shank. Zur Auswahl hätten auch ein Seafood Stew, das Prime Rib, ein vegetarisches Gericht und ein Fischgericht gestanden.
Wir waren mit unserer Auswahl höchst zufrieden, denn beide Gerichte waren sehr lecker. Eine besondere Note hat der gegrillte Rosenkohl beim Huhn gegeben und beim Kalb war die Sauce ein Gedicht. Daher haben wir auch beide Gerichte bis auf den letzten Bissen verdrückt.
Für Kinder gibt es übrigens eine andere Speisenauswahl bei den Hauptgerichten. Hier stehen Prime Rib mit Kartoffeln und Brokkoli, Prince and Princess Pasta mit Tomaten oder Käsesauce zur Wahl, außerdem gibt es gegrilltes Huhn mit Kartoffeln und Brokkoli oder ein asiatisch inspiriertes vegetarisches Gericht.
Zur Qualität, dem Geschmack und anderen Aspekten der Kindergerichte können wir leider nichts sagen, da wir sie nicht probiert haben.
Die Nachspeisen sind dann wieder für alle Gäste am Tisch identisch und werden liebevoll auf dem kleinen Baum angerichtet. Es gibt den sogenannten vergifteten Apfel, bei dem es sich um ein Mousse aus weißer Schokolade und Apfel mit einem säuerlichen Kern handelt, das in Form eines knallroten Apfels serviert wird. Dann gibt es den Fairy Tale Gooseberry Pie, einen Stachelbeerkuchen mit Baiserhaube und außerdem gibt es den Miner’s Treasure, eine Art Schichtkuchen im Glas.
Besonders gut hat uns der Gooseberry Pie geschmeckt, da hat Schneewittchen echt toll gebacken, nachdem Dopey und Grumpey so fleißig waren beim Sammeln der Stachelbeeren. Die beiden anderen Nachspeisen waren auch lecker und vor allem der Apfel sieht super aus, aber alles in allem war der Stachelbeerkuchen der Star.
Kurz nachdem uns die drei Nachspeisen geschmeckt hatten, kam unser Kellner mit einer kleinen Schatulle in Händen, der beim Öffnen Rauch entwich, an unseren Tisch. Es handelt sich um das sogenannte Hunter’s Gift to the Queen. In der Box befanden sich karamellisiertes Popcorn und rote Herzen aus Schokolade. Ob wir dieses Geschenk annehmen sollten? Na gut… Geschmeckt hat es, auch wenn es vielleicht ein wenig morbide war, denn schließlich soll der Jäger der Königin ja Schneewittchen überbringen bzw. ihr Herz.
Alles in allem haben wir ein sehr gutes und leckeres Essen serviert bekommen.
Für all diejenigen, die beim Blick auf die Bilder fürchten, nicht satt zu werden, können wir beruhigend sagen: wir sind mehr als satt geworden. Wer allerdings extra viel essen möchte, kann von den Vorspeisen und Nachspeisen auch mehr bekommen als zunächst serviert wird. Wir selbst sind ehrlichgesagt gar nicht auf die Idee gekommen, nach einem Nachschlag zu fragen, aber andere Blogger haben dies inzwischen in Erfahrung gebracht.
Noch kurz zu den Getränken. Wir haben uns jeder einen Cocktail gegönnt, einmal den Enchanted Apple (Vodka, Saurer Apfel-Likör, Cranberry-Saft) und einmal den Evil to the Core (Tequila, Habanero, Brombeere und Orangensaft). Beide Cocktails sahen gut aus, vor allem der Enchanted Apple passte perfekt zum Restaurant, und schmeckten uns auch.
Ein alkoholfreies Getränk ist übrigens im Menüpreis inbegriffen. Wir haben uns für Wasser entschieden, es hätte aber auch diverse Softdrinks gegeben, natürlich
Unterhaltung: Triff Schneewittchen, die Königin, Grumpy & Dopey
Das Storybook Dining lebt von seinem Ambiente und dem Essen, aber natürlich auch von der Begegnung mit Schneewittchen, den Zwergen und der Königin.
Organisiert ist dies im Artist Point auf folgende Weise: die Königin hat in der Mitte des Restaurants einen festen Treffpunkt mit einer Kulisse, die an ihre Gemächer erinnert. Ihr könnt sie während oder nach dem Essen besuchen. Für die Fotos ist dort ein Fotopass-Fotograf anwesend, der aber auch gerne Schnappschüsse mit eurer Kamera oder eurem Handy macht.
Wir waren gleich zweimal bei der Königin, da uns die Fotos vom ersten Treffen gar nicht gefallen haben. Das war überhaupt kein Problem, denn es bildete sich zu keinem Zeitpunkt eine Schlange, obwohl die Dame zu Schwätzchen aufgelegt war. Sie wirkte allerdings doch sehr hoheitsvoll und ein wenig fruchteinflößend, sodass sich vermutlich deshalb kaum jemand länger in ihrer Gegenwart aufhalten mochte.
Zu Beginn des Essens war nur die Königin anwesend. Doch das sollte sich bald ändern. Musik ertönte, die Bäume wurden erleuchtet, Vögel zwitscherten und schon tanzte Schneewittchen durch den Wald, ähm, das Restaurant. Nach und nach kam sie an jedem Tisch vorbei, gab Autogramme, stand für Fotos zur Verfügung und war sehr gesprächig.
Nach einer Weile zogen dann auch die Zwerge aus, um Beeren zu sammeln. Dopey und Grumpy besuchten ebenfalls nach und nach alle Gäste und gingen dabei voll in ihrer Rolle auf. Ein tolles Erlebnis, zumal man die Sieben Zwerge nur selten treffen kann.
Bewertung des Restaurants
Um es gleich zu sagen: das Storybook Dining mit Schneewittchen hat uns positiv überrascht. Wir haben aufgrund der vorherigen Erfahrungen bei Essen mit den Disney Figuren in Walt Disney World nicht allzu viel erwartet. Doch hier war die Interaktion einfach Klasse und passte perfekt zum Ambiente. Wir empfehlen dieses Erlebnis daher ausdrücklich und überlegen, ob wir es beim nächsten Besuch in Walt Disney World gleich wieder buchen sollen.
Positives
Eigentlich alles! Ambiente, Essen, Service und Interaktion mit den Figuren waren sehr gut. Wir hatten einen tollen Abend, haben gut und lecker gegessen, wurden professionell und freundlich bedient und hatten viel Spaß mit Schneewittchen, Grumpy und Dopey, ok… auch mit der Königin.
Für uns war es nicht relevant, aber für alle, die einen Disney Dining Plan nutzen, ist diese Information sehr nützlich: das Storybook Dining kostet nur einen Tableservice-Credit! Ja, es klingt unglaublich, bei den Preisen, die sonst für Essen mit den Disney Figuren aufgerufen werden, aber es ist wahr!
Ob dies dauerhaft so bleibt oder der Preis angehoben wird, wird die Zukunft zeigen.
Wer selbst bezahlt, muss 55$ für Erwachsene und 33$ für Kinder + Tax und Trinkgeld einplanen. Ein alkoholfreies Getränk ist bereits im Preis inklusive, alkoholische Getränke, Kaffee & Co gehen extra.
Negatives
Da muss ich wirklich lange überlegen und es kommt mir etwas wie das lange Suchen nach dem Haar in der Suppe vor. Aber wenn man denn überhaupt etwas kritisieren möchte, dann kommt für mich eigentlich nur der Shrimp-Cocktail von der Vorspeise infrage. Der passte, außer von der Präsentation, jetzt nicht wirklich zum Thema und war geschmacklich jetzt auch nichts Besonderes. Aber, das ist wirklich jammern auf hohem Niveau.
Fazit
Das Storybook Dining mit Schneewittchen, den Zwergen und der Königin ist ein echtes Highlight und eine tolle Ergänzung zu den bisher gebotenen Restaurants.
Vor allem zum aktuellen Preis können wir wirklich nur dringend dazu raten, dieses Erlebnis einmal mitzumachen.
Noch ist es relativ einfach, einen Tisch für das Storybook Dining zu reservieren, was vermutlich daran liegt, dass es noch nicht so bekannt ist und viele Gäste bereits ihr 180 Tage-Fenster genutzt haben und nachträglich nicht mehr umbuchen. Wir vermuten aber, dass es in Zukunft nicht mehr ganz so leicht sein wird und die Tische hier schnell komplett reserviert sind, daher bezieht dieses Restaurant in eure Planung mit ein und reserviert rechtzeitig.
Klar, das Restaurant Artist Point ist in seiner bisherigen Form nicht mehr existent, für einige Gäste ist dies sicherlich schade. Eingerichtet wurde Artist Point 1994 als Signature Restaurant, um zu zeigen, dass es in Walt Disney World nicht nur Hot Dogs, Burger und Pommes gibt. Diese gut gemeinte Idee, die auch in vielen anderen Signature Restaurants blendend ankam, konnte in der Wilderness Lodge aus unerfindlichen Gründen nie völlig überzeugen. Das Essen im Artist Point wurde zwar immer wieder gut bewertet, aber dennoch bliebt das Restaurant an den meisten Abenden halbleer. Dass Disney diesen Zustand ändern wollte, erscheint uns als sehr verständlich. Die teilweise harsche Kritik an der Umgestaltung können wir daher nicht nachvollziehen. Zwar kennen wir das Restaurant Artist Point leider persönlich nicht in seiner ursprünglichen Form, aber es muss ja Gründe für die schlechte Belegung gegeben haben. Wie immer diese auch gelagert waren, wir sind uns sicher, dass sie nicht für das neue Konzept gelten werden, vor allem wenn das Niveau der Anfangsphase gehalten wird.