St. Augustine – Der Auftakt zu einem grandiosen Urlaub in Florida
24.11.16, 13:51 |
Nun gut, es kam der 8. September und wir standen pünktlich morgens um 8:00 Uhr vor der Tür, um zum Flughafen Frankfurt gebracht zu werden. Den kurzen Panikanfall wegen eines Staus auf der Autobahn hätte Torsten sich getrost sparen können, denn am Flughafen ging erstmal gar nichts. Aer Lingus hatte irgendwelche Softwareprobleme, sodass weder Gepäckaufgabe noch Check-In möglich waren. Die Pläne, gemütlich in der Lounge zu frühstücken hatten sich damit zerschlagen, denn als die Schalter endlich öffneten war eigentlich schon Zeit für das Boarding. Also schnell die Koffer aufgegeben, dann flott einen Cheeseburger bei Burger King gefrühstückt und ab in den Flieger.
Ruckzuck waren wir in Dublin, wo wir bereits die Immigration erledigen konnten. Was übrigens extrem schnell vonstatten ging. Nach nicht einmal 10 Minuten waren wir beide mit diesem Prozess durch und scherzten sogar noch mit dem Beamten des Heimastschutzes.
Kurzer Zwischenstopp auf dem Weg nach St. Augustine
Dann also hier erst einmal die Lounge aufgesucht – sehr chic. Gestärkt konnte es dann in den Flieger nach Orlando gehen.
Sobald wir Platz genommen hatten, versuchten uns die Flugbegleiter richtiggehend abzufüllen. So schnell konnten wir unseren Champagner gar nicht austrinken, wie sie mit dem Nachschenken dabei waren. Nun gut, der Flug war jetzt nicht so spektakulär – zur Einstimmung auf Disney World wählten wir die Realverfilmung des Dschungelbuchs im Entertainmentprogramm und warfen den einen oder anderen Blick aus dem Fenster. Ansonsten war essen, schlafen usw. angesagt – was man auf einem Flug halt so macht.
In Orlando am Flughafen machten sich unsere leuchtend türkisfarbenen Koffer direkt bezahlt, denn sie waren schon von Weitem auf dem Gepäckband zu erkennen. Während sich alle anderen noch darum stritten welcher graue oder schwarze Koffer nun zu wem gehörte, schnappten wir uns unser Gepäck und machten uns auf zur Autovermietung.
Nach wenigen Minuten stand unser Gefährt vor uns. Etwas groß und alles so ungewohnt, Gott sei Dank mit Automatik! Es war inzwischen etwa 20:30 Uhr Ortszeit und wir waren um 7:00 Uhr deutscher Zeit aufgestanden, hatten nicht wirklich viel geschlafen und es lag noch eine rund zweistündige Fahrt vor uns. Also, Koffer ins Auto, mit dem Gröbsten vertraut gemacht und ab in Richtung St. Augustine. Weit kamen wir allerdings nicht.
St. Augustine wir kommen
Wenige Minuten, nach dem wir das Gelände der Autovermietung verlassen hatten und uns vom Navi in Richtung Floridas Norden leiten ließen stießen wir auf das erste Hindernis, auf dessen Folgen wir noch bis heute warten. Wir standen plötzlich an einer Mautstation. Nicht schlimm, mag man jetzt denken. Tja, das kann auch anders sein, denn im Land der Kreditkarten ging auf einmal ohne passend abgezähltes Münzgeld gar nichts mehr! 1.45$ in Münzen mussten in einen Behälter geworfen werden, sonst keine Weiterfahrt. Tja, was tun? Wir hatten zwar Bargeld dabei, aber nur Dollarnoten. Weit und breit war keine Hilfe in Sicht. Wir haben dann eben 2 Dollarscheine in den Behälter geworfen und sind durch die Sperre gefahren. Jetzt warten wir auf das Knöllchen. Mal schauen, was uns die Fahrt auf dem Highway am Ende gekostet hat.
Nach zahlreichen Flüchen und Verwünschungen, die ich wohl nicht zuletzt wegen meiner Übermüdung, im Laufe der Fahrt ausstieß, kutschierte ich uns schließlich auf den Parkplatz des Jaybird Inn’s in St. Augustine. Dort wurden wir extrem freundlich begrüßt, erhielten ein tolles, großes Zimmer und fielen nach kurzer Zeit in das traumhaft bequeme Bett. Da war es dann auch nicht mehr ganz so schlimm, dass das Leitungswasser hier nicht nur gechlort, sondern auch noch geschwefelt war und dadurch abartig gestunken hat.
Am nächsten Morgen hatten wir die Wahl, ob wir unseren Frühstücksgutschein gegen ein Gratis-Frühstück in der Lobby des Hotels, bestehend aus Donuts, Waffeln, Cornflakes und Kaffee, eintauschen wollten oder sie im Hotelrestaurant auf den Preis für ein echtes amerikanisches Frühstück anrechnen lassen wollten. Die Wahl war schnell gefallen! Und wer uns kennt, der braucht nicht lange zu rätseln, wie sie wohl ausgefallen ist.
Unter der Beobachtung der einheimischen Tierwelt in Form irgendwelcher Eidechsen verzehrten wir ein wirklich leckeres und etwas überdimensioniertes Frühstück.
Nur als Hinweis: Die Pancakes waren schon die kleine Portion!
Der erste Eindruck vom Jaybird’s Inn
Old Town Trolley Tour & Ghost Tour
Im Anschluss machten wir uns auf den Weg zur Old Town Trolley Tour. Zunächst besichtigten wir das alte Gefängnis, das in genau dem Zustand, der auf den Bildern hier zu sehen ist, bis in die 1950er Jahre hinein genutzt wurde. Da war es wohl wirklich besser, nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten zu sein. Das gilt wohl grundsätzlich, aber bei diesen Zuständen noch umso mehr!
Anschließend ging es quer durch die wunderschöne Altstadt von St. Augustine, wo es wirklich an jeder Ecke etwas zu sehen und zu bestaunen gibt. Das mächtige Fort direkt am Wasser gelegen, ist natürlich besonders eindrucksvoll und absolut sehenswert. Aber auch das Flaggler College, die zahlreichen Kirchen und anderen historischen Gebäude haben uns beeindruckt.
Für die angebotenen Führungen durch eine Destilliere, eine Weinkellerei und eine Schokoladenmanufaktur war es uns schlicht zu heiß. Es hätte auch noch gefühlt 100 weitere Ziele gegeben, doch gegen Nachmittag machte sich doch die Müdigkeit bemerkbar und auch das ungewohnte Klima war ziemlich anstrengend, sodass wir ins Hotel zurückkehrten, um etwas auszuspannen.
Abends aßen wir eine „Kleinigkeit“ im Restaurant, das zum Hotel gehört, lauschten der Live Musik und machten uns dann auf den Weg zur „Ghost Tour“, die wir für diesen Abend gebucht hatten. Mithilfe unserer Handykameras und eines Messgerätes machten wir uns auf die Suche nach Geistern. Recht erfolglos… Es folgten eine Gruselgeschichte an der Uferpromenade und einige schaurige Sequenzen in Ripley’s Museum. Dann war der Spuk vorbei.
Ob es nun an Torstens Rückenschmerzen, die sich seit Beginn der Tour immer stärker bemerkbar machten, lag oder an einer Teilnehmerin der Tour, die quasi bei jeder Erwähnung des Wortes „Ghost“ völlig aus dem Häuschen geriet, den Tourguide ständig vollquatsche und mit angeblichen Geisterfotos nervte, dass wir diese Tour für nicht sonderlich gelungen hielten, vermag ich nicht so genau zu sagen. Während ich die Old Town Trolley Tour uneingeschränkt weiterempfehlen kann, gilt dies für die „Ghost Tour“ auf keinen Fall.
Bilder aus St. Augustine in Florida
Ein kaputter Rücken und ein Tag am Strand
Am nächsten Tag hatten wir vor, uns weiter in St. Augustine umzuschauen, schließlich gab es dort noch einige Museen und weiteren Sehenswürdigkeiten, die wir am Tag zuvor nicht mehr geschafft hatten. Doch da sich beim wieder sehr leckeren Frühstück Torstens Rücken bemerkbar machte, planten wir kurzerhand um. Auf zum Alligator Park! Auf dem Weg dorthin ging allerdings bei Torsten gar nichts mehr, sodass wir kurzerhand bei einem Chiropraktiker, dessen Praxis wir an der Strecke sahen, Halt machten. Sehr gute Entscheidung! Danach ging es deutlich besser.
Da wir nun schon in Richtung Strand unterwegs waren und Torsten sich lieber etwas schonen wollte, beschlossen wir, noch einmal umzuplanen und den Alligator Park ebenfalls sausen zu lassen, stattdessen sollte es der Strand sein. Warum ich dieses „Umplanen“ hier immer wieder so betone? Lest Torstens Reiseplanung im MSE und Ihr bekommt einen ungefähren Eindruck von der Bedeutung des Wortes Flexibilität und Urlaub in Kombination.
Also auf an den Strand! Wow, der Atlantik von der anderen Seite! Einfach herrlich.
Ein paar Bilder von der Atlantikküste in Florida
Auf dem Rückweg ein Coldbrew von Dunkin Donuts – echt lecker. Wegen leichter Verständigungsprobleme am Drive in gab es dazu dann keine Donuts, sondern Muffins…. Aber lecker waren sie!
Abends dann auf zum Leuchtturm von St. Augustine, weil dort der Sonnenuntergang so wunderschön sein soll. Wäre er bestimmt auch, wenn die Öffnungszeiten nicht etwas merkwürdig wären. Jedenfalls war bei unserem Eintreffen gegen 18:00 Uhr alles verriegelt und verlassen – mal von den zahlreichen Touristen abgesehen, die wohl dasselbe vorhatten wie wir, aber ebenfalls unverrichteter Dinge von Dannen ziehen mussten.
Zum Abendessen folgte unser zweiter Versuch, etwas an einem Drive in Fenster zu bestellen. Dieses Mal war Wendy’s das Ziel. Allerdings ging durch atmosphärische Störungen und extremes Rauschen, vielleicht auch aufgrund unserer Unfähigkeit, die Hälfte der Bestellung verloren. Das war allerdings kein Problem, denn wir bekamen diesen „Rest“ nach einem kurzen Moment des Wartens kostenlos nachgereicht. Das nenn ich mal Service!
Am nächsten Morgen hieß es dann Abschied nehmen, denn nun sollte es nach Disney World gehen. Noch einmal haben wir in Jaybird’s Restaurant ein extrem leckeres und mächtiges Frühstück verspeist – kein Wunder, dass es in den USA so viele nicht unbedingt als normalgewichtig zu bezeichnende Menschen gibt. Wenn ich jeden Tag so ein Frühstück verputzen würde, dann könnte ich mich sicherlich auch bald in diesen Dimensionen wiederfinden. Dass Essen in rauen Mengen auch in den nächsten Wochen noch ein Thema sein sollte, ahnten wir in diesem Moment noch nicht.
Leuchtturm von St. Augustine und ein letztes Frühstück
Auf Wiedersehen St. Augustine
Schweren Herzen verließen wir das Städtchen St. Augustine, nicht ohne uns fest vorzunehmen, auf jeden Fall wiederkehren zu wollen.
Wir hatten uns vorgenommen, nicht wieder stumpf über den Highway Richtung Orlando zu düsen, sondern gemütlich an der Küste entlang zu fahren. Diesen Plan setzten wir auch um und genossen bis Daytona Beach auch immer wieder eindrucksvolle Ausblicke auf den Atlantik. In Daytona Beach standen wir dann vor der Entscheidung weiter an der Küste entlang zu fahren oder ins Landesinnere abzubiegen. Leider entschieden wir uns für erste Variante. Verlassene Gegenden, teils ziemlich heruntergekommene Orte und ein Blitzerfoto waren der Dank. Herrlich!
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