Restauranttest: Sebastian’s Bistro
27.03.19, 12:12 |
Ihr habt Lust auf moderne, karibische Küche im stilvollen Ambiente? Dann auf zu Sebastian’s Bistro in Disney’s Caribbean Beach Resort. Es handelt sich um eines der neuesten Restaurants, die es gegenwärtig in Walt Disney World gibt. Gut, es ist strenggenommen keine Ergänzung des kulinarischen Angebots, sondern ein Ersatz. Denn als das Caribbean Beach Resort komplett renoviert und modernisiert wurde, gab es nicht nur neue Zimmer und eine neue Rezeption, sondern auch neue Restaurants.
Wenn Ihr Fans des Shutters ward, dann interessiert Euch vermutlich was Euch nun erwartet. Wenn Ihr weder das Shutter’s noch Sebastian’s Bistro kennt, dann findet Ihr hier nun eine Bewertung. Vielleicht können wir Euch ja überzeugen, dieses Restaurant bei Eurem nächsten Urlaub in Walt Disney World selbst zu besuchen und zu testen?!
Sebastian’s Bistro als Nachfolger des Shutters
Anfang Oktober 2018 war es soweit: Sebastian’s Bistro wurde eröffnet. Wir waren damals gerade mitten drin in unseren Reisevorbereitungen und machten schnell Platz in unserem Terminplan, denn die ersten Tests und Bewertungen klangen äußerst vielversprechend. Es war überhaupt kein Problem für Dezember noch einen Tisch zu reservieren, auch wenn es sonst in der Regel bei vielen Restaurants eine deutlich längere Vorlaufzeit gibt und Reservierungen 180 Tage im Voraus durchaus zu empfehlen sind (Stichwort: Advanced Dining Reservations). Und auch vor Ort konnten wir die Reservierung noch ohne Probleme verschieben, was auf Grund diverser spontaner Planänderungen notwendig wurde. Zwischenzeitlich waren wir kurz davor, dieses Restaurant komplett zu streichen – gut, dass wir es nicht so weit haben kommen lassen. Warum? Das werden Ihr im Laufe dieses Artikels erfahren.
Bevor Sebastian’s Bistro in der Karibik einzog, gab es hier das Shutters. Dieses Restaurant haben wir selbst nicht kennengelernt, da wir es bei unserem ersten Besuch in Walt Disney World nicht besonders ansprechend fanden und andere Lokale vorgezogen haben. Bald darauf wurde es im Rahmen der Renovierung des gesamten Resorts geschlossen. Während der Renovierungsphase gab es im Caribbean Beach Resort kein Restaurant mit Tischbedienung mehr, es stand lediglich ein sogenanntes Food Tent zur Verfügung, in dem es morgens,mittags und abends ein Buffet gab. Zusätzlich gab es noch einen Food Truck, an dem es einzelne Gerichte und Snacks zu kaufen gab.
In dieser Zeit mussten Gäste, die mehr Wert auf Komfort oder Ambiente beim Essen gelegt haben, auf Restaurants in anderen Resorts, Disney Springs oder einem der Parks ausweichen.
Besuch in Sebastian’s Bistro
Am 17. Dezember 2018 war es endlich soweit, nachdem wir unsere Reservierung gleich zweimal verschieben mussten, klappte es endlich. Wir parkten unser Auto auf dem Parkplatz am Old Port Royale und gingen durch die weihnachtlich dekorierte Lobby in Richtung Sebastian’s. Schon beim Anblick der Bar, direkt neben dem Restaurant wurden wir in karibische Stimmung versetzt und hätten am liebsten direkt einen Cocktail geschlürft, aber der Hunger war dann doch zu groß.
Im Eingangsbereich des Restaurants wurden wir von einem Cast Member namens Daniel empfangen und an einen Tisch gebracht. Es handelt sich um einen recht kleinen Tisch für zwei Personen, der mitten im Restaurant stand. Ich fühlte mich dort ein wenig unwohl und da die Booths an der Wand bis auf eine alle frei waren, fragten wir, ob wir nicht dort sitzen können. Nachdem Daniel diverse Kollegen aufgeschreckt hatte und es ein wildes Hin- und Hergerenne gab, durften wir umziehen. Puh, hier gefiel es mir schon viel besser.
Wir studierten die Speisekarte und konnten uns gar nicht so recht entscheiden, nur bei der Vorspeise waren wir uns schnell einig: das Pull Apart Bread musste sein. Einen Cocktail gönnten wir uns auch, bei der Auswahl ließen wir uns von unserem Kellner Miguel beraten, der den ganzen Abend über einen super Job gemacht hat.
Wie bereits erwähnt fiel meine Wahl bei den Vorspeisen auf das Pull Apart Bread. Torsten entschied sich für ein Gericht namens Arepa zur Vorspeise. Dabei handelte es sich um langsam geschmortes Schweinefleisch, so ähnlich wie Pulled Pork, mit einer Mango-Barbecue Marinade. Was für eine super Entscheidung, das Brot, vor allem die Dips dazu waren der Wahnsinn. Die Guavenbutter leicht süßlich und sehr wohlschmeckend, das Mango Chutney fruchtig und klassisch, das Jamaican Jerk Oil kann ich nicht beschreiben, es hat zu einer echten Geschmacksexplosion im Mund geführt, die ich so noch nie erlebt habe. Da wäre jeder Tropfen, der im Schälchen zurückbleibt, die reinste Verschwendung, ein absolutes Gedicht.
Im Anschluss gab es für uns die Slow-coooked Pork Shoulder und die Sauted Shrimps and Tamales. Vor allem die Shrimps und Tamales waren super, die Schweineschulter aber ebfalls wieder sehr gut. Beide Gerichte toll gewürzt und sehr lecker.
Zum Abschluss gönnten wir uns einen frisch gebrühten Kaffee, einen Joffreys Blue Mountain Pressed Pot – also Kaffee, der in einer Stempelkanne am Tisch serviert wird. Das war ein weiterer Versuch, herauszufinden, was denn das Tolle oder Besondere an Joffreys sein soll. Wir verstehen es einfach nicht. Der Kaffee war ok, aber mehr auch nicht. Dazu teilten wir uns das Dessert Mile Marker Zero. Dabei handelte es sich um zwei Cakepops mit Key Lime Füllung. Das Seasalt, mit dem sie abgeschmeckt sein sollten, konnten wir nicht herausschmecken, aber lecker waren sie.
Nachdem wir noch ein Schwätzen mit unserem Kellner gehalten haben, der sich mit der gesamten Speisekarte super auskannte, sehr aufmerksam war und sichtlich stolz auf das brandneue Restaurant, zahlten wir und verabschiedenten uns. Beim Verlassen den Lokals wurden wir von Daniel aufgehalten, der uns darauf hinwies, dass es sich lohnen würde, noch ein paar Minuten am Steg zu verweilen, weil in Kürze das Feuerwerk in Epcot beginnen würde und wir hier einen super Blick hätten. Ok, das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Allerdings war es inzwischen ziemlich kühl geworden, sicherlich unter 10 Grad (Florida am Abend im Dezember) und wir hatten keine Jacken dabei, ich sogar nur ein schulterfreies Kleid an. Daniel sah das und gab mir seinen Mantel, damit ich das Feuerwerk genießen konnte. Wow! Dazu führte er uns durch die gesamte Show, erwähnte allemöglichen Details und machte den an sich sehr schönen Abend zu einem wahrhaft magischen Moment. Disney Pixiedust vom allerfeinsten.
Bewertung des Restaurants Sebastian’s Bistro
Wer diesen Artikel bis hierher gelesen hat, ahnt es schon, schlecht kann die Bewertung für Sebastian’s Bistro kaum ausfallen. Aber ein wenig mehr ins Detail werde ich natürlich doch gehen.
Service
Der Service war alles in allem spitzenmäßig. Bei der Ankunft im Restaurant vielleicht ein bisschen kühl und unser Wunsch, an einem anderen Tisch platznehmen zu dürfen, sorgte für etwas Aufregung und Hektik. Das hatte sich aber ganz bald gelegt und der Abend wurde von Minute zu Minute besser. Unser Kellner Miguel war nicht nur freundlich und sehr aufmerksam, er strahlte außerdem Begeisterung für seinen Job und das Sebastian’s Bistro aus. Dazu kannte er sich mit den Gerichten sehr gut aus und konnte zu allem etwas sagen. Top!
Die Geschichte mit Daniel habe ich bereits erwähnt. Wahnsinn. Die beiden haben sich ihr Cast Compliment, das wir natürlich hinterlassen haben, redlich verdient.
Der Service war für uns an diesem Abend rundum perfekt und kann nur mit 10 von 10 Punkten bewertet werden.
Speisen- & Getränkeangebot
Uns fiel direkt auf, dass es bereits gute zwei Monate nach der Eröffnung leichte Veränderungen an der Speisekarte gegeben hat. Für uns ein gutes Zeichen. Es hat zumindest den Anschein als ob experimentiert wird und auch die Wünsche und Vorlieben der Gäste berücksichtigt werden.
Die Auswahl der Gerichte fiel uns nicht leicht, denn viele klangen sehr verlockend. Die Beschreibungen ließen uns bereits das Wasser im Munde zusammenlaufen. Fisch, Fleisch, vegetarisch? Curry, Shrimps oder was? Die Auswahl ist vielfältig und passt sehr gut zur Karibik. Die Gerichte, die wir probiert haben, waren durchweg lecker und so gewürzt, wie wir uns karibische Küche vorstellen.
Wenn es etwas zu mäkeln gibt, dann sind es vielleicht die Nachspeisen. Die wirkten jetzt nicht übertrieben karibisch und auch nicht wahnsinnig ausgefallen. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass wir auch nicht die größten Dessertfans der Welt sind und eigentlich schon satt waren. Das ist wirklich jammern auf sehr hohem Niveau.
Bei den Getränken bleiben auch keine Wünsche offen. Eine Karaffe mit Wasser, das kein bisschen nach Chlor schmeckte, wurde unaufgefordert an den Tisch gebracht (natürlich gratis). Sonst gab es die üblichen Softdrinks und eine gute Auswahl an Cocktails, sowohl mit und ohne Alkohol. Einige der Cocktails werden sogar mit einem speziell für Disney hergestellten Rum gemixt – klasse. Die Weinkarte haben wir an diesem Abend gar nicht genauer studiert, dafür aber einen Blick auf die Bierauswahl geworfen. Hier gibt es ein großes Angebot an Craft Bier, teilweise sogar von Brauereien aus der Karibik.
Für die Kategorie Speisen & Getränkeangebot vergeben wir daher 9 von 10 Punkten.
Ein paar Fotos der Speisen & Getränke in Sebastian’s Bistro
Speisen- & Getränkequalität
War das lecker! Muss ich mehr sagen?
Damit Ihr einen besseren Eindruck bekommt, vermutlich schon.
Über das Pull Apart Bread und die Dips habe ich mich ja bereits ausgelassen. Das Jamaican Jerk Oil – ein Gedicht. Mir hätte das alleine eigentlich schon gereicht, noch ein paar Brötchen, etwas mehr von dem Öl und ich wäre rundum glücklich und zufrieden gewesen. Viel besser geht es nicht.
Aber auch die übrigen Gerichte waren wirklich lecker, super gewürzt und auch der Gargrad der Shrimps perfekt.
Die Cocktails, die wir mithilfe unseres Kellners ausgewählt haben, waren sehr lecker. Torsten war so angetan, dass er sogar einen zweiten Cocktail getrunken hat.
So stelle ich mir ein Essen in der Karibik vor. Lecker, würzig, teilweise überraschend. 10 von 10 Punkten.
Thematisierung und Ambiente
Das Restaurant trägt den Namen “Sebastian’s Bistro”. Die Krabbe aus Arielle steht folglich Pate für den Namen. Dementsprechend ziert auch ihr Konterfei das Schild über der Eingangstür des Lokals. Drinnen ist dann allerdings weder von Sebastian noch von Arielle oder einer anderen Figur des Films viel zu sehen. Sebastian ist Teil einiger Bilder, die an den Wänden des Restaurants hängen. Das finde ich persönlich nicht schlimm, weil mir die Einrichtung des Restaurants gefällt. Aber dem einen oder anderen Fan der Meerjungfrau und ihrer Freunde mag das vielleicht nicht klar sein und dann für Enttäuschung sorgen.
Die Einrichtung ist sehr modern, Sesseln und Stühle im Mix, Holzböden, kühle, dezente Farben und einige, stilvoll eingesetzte Dekoelemente. Alles in allem entsteht so ein maritimes Flair, das sehr angenehm wirkt.
Die Wassergläser sehen so aus, als ob sie aus alten Flaschen gemacht sind. Man denkt so ein bisschen an eine Flaschenpost oder vom Wasser glattgeschliffenes Glas. Hier wurde wirklich mitgedacht.
Für die Thematisierung und das Ambiente in Sebastian’s Bistro vergeben wir 8 Punkte.
Einige Fotos aus dem Restaurant Sebastian’s Bistro
Preis/Leistung
Hier halte ich nicht lange mit meiner Bewertung hinter dem Berg: 10 von 10 Punkten! Absolut top. Die Preise sind für Disney World-Verhältnisse beinahe günstig, wenn man andere Restaurants mit Tischbedienung zum Vergleich heranzieht. Die Qaulität der Speisen ist hervorragend.
Die Hauptgerichte liegen preislich zwischen 17 und 34 Dollar, wer einen Disney Dining Plan nutzt, muss hier einen Table Service Credit aufwenden.
Fazit: Restaurantbewertung
Das Sebastian’s Bistro schneidet in unserem Test hervorragend ab und erhält sagenhafte 48 von 50 Punkten. Besser geht es ja fast nicht. Für uns zählt es aktuell zu den besten Restaurants in Walt Disney World.
Es ist eine (noch) nicht so bekanntes kulinarisches Juwel, das jederzeit einen Besuch wert ist. Wir waren so begeistert, dass wir für unseren nächsten Aufenthalt direkt wieder einen Tisch reserviert haben.