Ratatouille – L’Aventure Totalement Toquée de Rémy: Presse Event
24.06.14, 19:06 |
Das Wochenende vom 21. bis 22. Juni 2014 stand im Disneyland Paris ganz im Zeichen von Ratatouille. In wenigen Tagen, genauer am 10. Juli 2014 ist es soweit, die neue Attraktion Ratatouille – L’Aventure Totalement Toquée de Rémy wird im Walt Disney Studios Park eröffnet, da ist es nicht verwunderlich, wenn dieser neue Bereich kurz zuvor der Presse vorgestellt wird, damit die Werbetrommel für dieses Großereignis noch einmal kräftig gerührt wird.
Und wir möchten schon einmal vorwegnehmen: Es lohnt sich! Doch lest selbst, aber nur, wenn Ihr Euch nicht komplett von der Attraktion überraschen lassen wollt (Spoiler-Alarm!).
Samstag: Presse Event
Am Samstag Vormittag war es soweit: Bob Iger, Tom Staggs und Philippe Gas betraten zusammen mit Rémy, Linguini und einer Reihe von Köchen und Kellnern den Place de Rémy. Sie eröffneten den neuen Bereich, der auf dem oscarprämierten Film „Ratatouille“ basiert zur Vor-Premiere.
Zahlreiche Prominente, unter anderem die französische Stimmen von Emile (Martin Laval) und die Sterneköchin Hélène Darroze.
Anschließend ging es auf dem Place de Rémy wie im echten Paris zu: Straßenkünstler, die karikaturen der Gäste anfertigen, Musiker, Blumenverkäufer und viele mehr bevölkerten den Platz und sorgten für das typische Pariser Flair.
Die Feierlichkeiten dauerten bis zum späten Abend an, wie es sich für ein solch besonderes Ereignis eben gehört.
Bilder der offiziellen Eröffnungsfeier des Place de Remy
Sonntag: Preview für Fan-Websites
Nach der Anmeldung im Convention Center im Hotel New York und dem Wiedersehen mit dem einen oder anderen bekannten Gesicht, erwartete uns eine Podiumsdiskussion zum Thema „Making of Ratatouille“, die einige interessante Einblicke in die Attraktion liefert, anschließend sollte es dann die erste Gelegenheit geben, die Attraktion Ratatouille – L’Aventure Totalement Toquée de Rémy selbst zu testen, dann sollte das gemeinsame Mittagessen im Bistrot Chez Rémy folgen und anschließend weitere Gelegenheiten, ein paar Runden mit der Ratte zu drehen und natürlich Fotos zu machen. Aber, der Reihe nach.
The Making of Ratatouille – Podiumsdiskussion mit Beth Clapperton und Bjorn Heerwagen
Die beiden Imagineers Beth Clapperton (Art Director) und Bjorn Heerwagen (Show Designer und Production Manager) erwarteten uns im Convention Center des Hotels New York zu einer Präsentation und einer anschließenden Diskussion.
Während dieser Veranstaltung wurden uns interessante Einblicke in die Entstehung der Attraktion gegeben, von den ersten Entwürfen bis zum heutigen Erscheinungsbild – wie immer ein langer Weg. Was für den Besucher beim Fahren des Rides so einfach und unterhaltsam aussieht, erforderte oft viel Zeit und Erfindungsgeist. Dabei wird schnell klar, wohin die Zeit verschwunden ist, die seit der ersten Planung der Attraktion bis zum heutigen Tag, wo endlich alles einsatzbereit ist. So gibt es zum Beispiel einen riesigen Schinken, ziemlich zu Beginn des Rides, konnte nicht einfach so integriert werden, er benötigte eine speziell für ihn entworfene Aufhängung und musste zudem begehbar gemacht werden, da hier eine Sprinkleranlage untergebracht ist, die selbstverständlich für Wartungszwecke zugänglich sein muss. Dieser Schinken ist übrigens 6,20 Meter hoch und wiegt 1,2 Tonnen! Ähnlich verhält es sich mit vielen weiteren Deko-Elementen der Attraktion, die längst nicht alle nur einen dekorativen Zweck erfüllen, sondern oftmals einen darüber hinaus reichenden Nutzen haben, der für die Besucher natürlich verborgen bleibt, um das Erlebnis nicht zu trüben.
In der 60. Attraktion des Disneyland Paris lauern übrigens 98 Rattenaugen, also 49 versteckte Ratten!
An der Entstehung von Ratatouille – L’Aventure Totalement Toquée de Rémy waren insgesamt 4.000 Handwerker aus Frankreich und anderen Ländern beteiligt – vom Maler bis zum Dachdecker war jedes nur erdenkliche Handwerk beteiligt. Insgesamt 44 verschiedenen Firmen aus Frankreich haben mitgewirkt. Und schlussendlich schafft das neue Mini-Land mit seiner Top-Attraktion, dem Restaurant und dem Shop 200 neue Jobs: Hosts an der Attraktion, Kellner und Köche im Restaurant, Verkäufer in der Boutique und natürlich zahlreiche Positionen hinter den Kulissen, vom Elektriker bis zum Spezialisten für audio-visuelle Effekte.
Bilder der Entwicklung und des Baus von Ratatouille
Während der anschließenden Diskussionsrunde wurde unter anderem die Frage geklärt, ob es Ratatouille auch in einem der anderen Disney Parks geben wird. Die Antwort lautet: Nein, wahrscheinlich nicht. Ratatouille ist eine exklusive Attraktion für Paris – aber man wisse nie, was die Zukunft bringen könne.
Dann war endlich, der Moment war gekommen: Das Mini-Land La Place de Rémy wurde für uns geöffnet!
Doch bevor es losgehen konnte und wir in eines der Ratmobile einsteigen konnten, gab es zuerst einmal ein Gruppenfoto auf dem wunderschön gestalteten Place de Rémy und nicht zu vergessen: das Essen im Bistrot Chez Rémy.
Essen im Bistrot Chez Rémy
Ein anstrengender Vormittag lag bereits hinter uns, sodass es höchste Zeit war, Rémys Kochkunst zu testen. Entgegen der ersten Vermutungen, die aufkamen als es hieß, es wird nicht nur eine Attraktion, sondern auch ein Restaurant im Ratatouille-Miniland geben, ist das Bistrot Chez Rémy kein Gourmettempel, wie ihn Rémy und Ego am Ende des Films betreiben, sondern das Restaurant, in dem Rémys Familie ihr Essen genießt. Die Stühle sind aus den Verschlüssen von Champagnerflaschen geformt, die Tische bestehen zum Teil aus Deckeln von Marmeladengläsern, zum Teil aus Streichholzschachteln – es gibt elf Arten von Tischen – Cocktailschirmchen dienen als Sonnenschirme und Weihnachts-Lichterketten dienen als Beleuchtung. Die Tische stehen in einer Art Laube aus Geranienblättern – 2000 Stück! Ein 3-Mann-Team hat zwei Jahre damit verbracht, diese Blätter anzumalen!
Im Restaurant gibt es zwei riesige Kochbücher, die als Fotokulisse dienen. An diesem Sonntag haben uns Emile und Rémy hier zum Fotoshooting erwartet. Höchstwahrscheinlich werden sie hier auch in Zukunft die Gäste des Restaurants begrüßen und sich fotografieren lassen (eine gesicherte Information darüber war beim Event allerdings nicht zu bekommen).
Das Bistrot Chez Rémy bietet 370 Sitzplätze und ist damit das größte Tichbedienungs-Restaurant des Resorts.
Serviert wird hier nach Wahl ein Menü aus zwei oder drei Gängen.
Wir wurden allerdings mit einem etwas abweichenden Menü bewirtet. Zuerst aber gab es ein Glas Champagner zur Begrüßung, der übrigens speziell für dieses Restaurant gekeltert wurde, genau wie der Rotwein, den es später geben sollte. Beide Weine werden auch in Zukunft in diesem Restaurant ausgeschenkt.
Nachdem wir Platz genommen hatten wurde die Vorspeise serviert: ein gemischter Salat mit Käse. Danach gab es den Hauptgang bestehend aus Steak, Ratatouille, Pommes frites und einer von drei Saucen. Das Ratatouille hatte eine sehr gute Grundwürzung, war allerdings etwas salzarm, aber mit einer Prise Salz und der ihm eigenen Grundwürze wurde es sehr schmackhaft. Es hätte als Alternative zum Steak auch Fisch gegeben, allerdings fragte der Kellner direkt, wie wir unsere Steaks haben wollten, sodass das Fischgericht an diesem Tag wohl nur als “Notlösung” vorgesehen war. Im Normalbetrieb gibt es das Steak sowie auf der Haut kross gebratenen Fisch und ein vegetarisches Gericht zur Auswahl für den Hauptgang.
Es folgte Brie de Meaux mit Rotweingelee und zum Abschluss ein riesiger Pofiterol mit Schokoladensauce, der sehr liebevoll mit Marzipanfigürchen (Rémy und ein Stück Käse) angerichtet war.
Das Essen war – mit Ausnahme des Salats – wirklich gut. Das Steak war butterweich und genau wie bestellt (in meinem Fall “rare”), was im Disneyland wirklich einer Sensation gleichkommt. Der Käse war hervorragend und auch das Dessert hat sehr gut geschmeckt, wird allerdings nicht auf der Speisekarte stehen.
Bilder vom Chez Remy
Sterneküche oder Imbiss?
Weder noch lautet die Antwort. Das Bistrot Chez Rémy ist kein Gourmettempel aber auch kein schnöder Imbiss. Es ist nach dem ersten Eindruck ein ordentliches Restaurant mit Tischbedienung, dessen Konzept für einen deutschen Besucher zunächst etwas gewöhnungsbedürftig erscheint, in Frankreich aber inzwischen wohl weit verbreitet ist.
Das Menü besteht aus einer Vorspeise, die nicht geändert werden kann. Es gibt lediglich den Salat mit Käse oder alternativ die Vorspeise für Kinder: Melonenbällchen und Cocktailtomaten. Danach wird der Hauptgang serviert, bei dem zwischen Fleisch, Fisch und einer vegetarischen Variante gewählt werden kann. Das Ratatouille ist nett angerichtet, allerdings nicht so wie im Film und der Attraktion, sondern in einem Töpfchen – das könnte bei einigen Gästen für lange Gesichter sorgen.
Die Auswahl der Nachspeisen ist deutlich größer: Apfelkuchen, Schokoladenmousse, Ruhmkuchen und einige weitere Gerichte stehen zur Auswahl, ebenso wie eine Portion Brie de Meaux mit Rotweingelee.
Auf die Nachspeisen legt Ludovic Mallac, Chefkoch im Bistrot Chez Rémy besonderen Wert, denn sie sind sein Steckenpferd. Wir dürfen uns also auf die süßen Köstlichkeiten freuen.
Der Preis wird mit 29,90€ für Vorspeise + Hauptgang bzw. 39,90€ für Vorspeise, Hauptgang, Dessert und ein alkoholfreies Getränk nicht gerade günstig sein. Doch wenn man bedenkt, dass gutes Fleisch seinen Preis hat und wenn die Qualität des Probeessens im Rahmen des Presse Events gehalten wird, dann ist es diesen Preis durchaus wert. Als ziemlich bedenklich empfinde ich allerdings den Preis für das Kindermenu von 17 Euro, zumal auch kleine Kinder, die nicht viel essen, das ganze Menu nehmen müssen bzw. man für sie in jeden Fall den vollen Preis bezahlen muss.
Die Attraktion Ratatouille – L’Aventure Totalement Toquée de Rémy
Die Attraktion Ratatouille – L’Aventure Totalement Toquée de Rémy ist in einem neuen Mini-Land im Bereich der Toon Studios gelegen und ist ein echtes “Klein-Paris”, in dem zahlreiche Elemente, die aus dem Film Ratatouille bestens bekannt sind zu sehen sind, ebenso wie einige neue Elemente, die in Anlehnung an den Film und Paris kreiert wurden, so zum Beispiel der Springbrunnen.
Impressionen vom Place de Remy
Aber nun zur Attraktion selbst. Hier gibt es übrigens nicht nur die „normale“ Warteschlange, sondern auch einen Fast Pass Eingang und eine Single Rider Line. Eine Größenbeschränkung für Kinder gibt es übrigens nicht!
Wenn der Eingang passiert ist, fühlt man sich wie Rémy, der gerade in Paris angekommen ist und sich einen ersten Überblick über die Stadt verschafft, wobei er natürlich Gusteaus Restaurant entdeckt. Hier auf den Dächern von Paris bietet sich eine ganz neue Perspektive auf die Stadt. Gusteau hat gerade einen Stern verloren, doch diese Tatsache rückt er schnell wieder zurecht.
Die 3D-Brille nicht vergessen und ab ins Ratmobile, das Platz für sechs Personen bietet – jeweils drei in einer Reihe.
Es gibt zwei Einstiegsbereiche, an denen jeweils drei Ratmobile darauf warten, Gäste aufzunehmen.
Sobald sich das Ratmobile auf den Weg macht, landet es auf dem Dach von Gusteaus Restaurant und dann heißt es gut festhalten, denn eine Ratte hat in der Küche eines Top-Restaurants natürlich nichts verloren – jedenfalls nach Meinung einiger Köche. Eine wilde Jagd durch die Küche und das Restaurant beginnt, bei der man sich nicht immer ganz sicher ist, ob sich das Ratmobile gerade bewegt oder die Bewegung lediglich durch die 3D-Projektionen entsteht. Schließlich gelingt es, den Häschern zu entkommen und für einen ganz kleinen Moment durchzuatmen, aber nicht lang, denn wer den Blick nach oben richtet, sieht schnell ein, dass dies kein guter Ort zum Verweilen ist: ein Salamander (Profi-Ofen), der gerade eingeschaltet wird. Also, nichts wie weg hier! Gut versteckt unter einem Servierwagen geht es durch den Gastraum des Restaurants, wo Skinner sich erneut auf die Jagd nach uns macht, aber letztendlich kein Glück hat.
Nach der geglückten Flucht landen wir in Rémys Küche, wo es geschäftig zugeht und wir uns vor umherfliegenden Gegenständen wie Champagnerkorken in Acht nehmen sollten. Von dort gelangen wir in Rémy’s Restaurant wo die muntere Rattenbande gerade das Essen genießt. Rémy und Emile nehmen sich dennoch die Zeit, uns zu verabschieden.
Anschließend geht es zum Ausstiegsbereich, wo wir das Ratmobile gut durchgeschüttelt wieder verlassen. Hier werden die 3D Brillen zurückgegeben und es bietet sich der Blick auf das Bistrot Chez Rémy, das dem Restaurant aus der letzten Szene der Attraktion gleicht.
Bilder zur Attraktion
Fazit: Ratatouille hat es in sich
Rund 4 1/2 Minuten beste Unterhaltung bietet Ratatouille – L’Aventure Totalement Toquée de Rémy. Die Attraktion in Worte zu fassen ist nicht einfach, denn es handelt sich weder um einen „normalen“ Dark Ride, noch um eine 3D-Show, sondern um einen fantastischen Mix aus beidem. Mit dieser Attraktion, die wirklich für die ganze Familie geeignet ist, sofern jeder schwindelfrei ist, hat der Walt Disney Studios Park ein neues Highlight. Der Nervenkitzel ist nicht zu groß, sodass auch Kinder hier voll auf ihre Kosten kommen, aber er ist durchaus vorhanden, sodass auch große Kinder ihren Spaß haben werden. Die Reaktion der Besucher, mit denen ich den Ride gemeinsam erleben durfte, waren durchweg positiv: Lachen, begeisterte Ausrufe und viel, viel Lob waren die allseits zu beobachtenden Reaktionen!
Mit einem Mal fahren ist es bei dieser Attraktion nicht getan, denn das Erlebnis ist aus allen drei Ratmobiles, die sich gemeinsam auf den Weg machen, ein wenig anders. Es lohnt sich also durchaus, die Attraktion mehrfach zu besuchen. Aber nicht nur das unterschiedliche Erlebnis, sondern auch der Detailreichtum kommt einer Aufforderung gleich, sich gleich noch einmal in die Warteschlange einzureihen.
Mit dieser Attraktion und dem dazugehörigen Mini-Land ist der Walt Disney Studios Park um Lichtjahre nach vorne katapultiert worden – der Schritt hin zu einem vollwertigen Park ist fast vollendet. Auf jeden Fall ist es eine unglaubliche tolle Attraktion, die viel Spaß für Groß und Klein bietet und das exklusiv im Disneyland Paris!