Once upon a Studio – Ein Blick hinter die Kulissen
23.10.23, 11:03 |
Vergangene Woche hat Disney den Kurzfilm zum 100. Geburtstag von Disney „Once upon a Studio“ bei ABC, Disney+ und Hulu veröffentlicht. Und selbst vielen hartgesottenen Disney Fans wird beim Anschauen die eine oder andere Träne über die Wange gekullert sein. Die Macher hinter „Once upon a Studio“ haben im Laufe der Woche einige Interviews mit Hintergrund Stories und „Making of“-Geschichten veröffentlicht. Wir haben für Euch in diesem Artikel die drei schönsten Geschichten aus den Interviews dieser Woche zusammengetragen. Wenn auch nicht 100% spoilerfrei. Und so ein kleines bisschen hat der Film auch eine Verbindung zu den Disney Parks.
Burny Mattinson – eine Disney Legende
Am Anfang des Kurzfilms sieht man zwei Zeichner in real, die die Disney Animation Studios für ihren wohlverdienten Feierabend verlassen. Neben Renika Williams als Nachwuchsanimateurin sieht man hier Burny Mattinson in der Szene. Burny Mattinson hat den Status einer Disney Legende und ist neben Eric Goldberg wahrscheinlich einer der bekanntesten Zeichner der Disney Animation Studios. Er begann seine Disney Karriere als Assistent von Marc Davis und Eric Larson mit den Klassikern „Susi und Strolch“ (1955) und „Dornröschen“ (1959) und arbeitete sich die Karriereleiter im Studio nach oben während er unter anderem bei „101 Dalmatiner“ (1961), „Das Dschungelbuch“ (1967) oder „Robin Hood“ (1973) mitwirkte und schließlich zum Excecutive Producer bei „Basil, der große Mäusedetektiv“ aufstieg. Laut Aussage von Goldberg hat Mattinson die Disney Studios mit Basil 1986 vor der Schließung gerettet.
Dan Abraham, der zusammen mit Trent Correy „Once upon a Studio“ geschrieben hat, hatte von Beginn Burny Mattinson für die Anfangsszene im Kopf. Und im Laufe der Produktion trat das Produzententeam dann an Mattinson heran und fragte, ob er sich vorstellen könnte, mitzuwirken. Er drehte seine Szene im August 2022 und verstarb dann leider 6 Monate später 87-jährig. Dennoch konnten Correy und Abraham ihm noch den fertigen Film vor seinem Tod zeigen. Schade ist allerdings, dass er nicht mehr mitbekommt, wie gut der Kurzfilm bei Kritikern und Fans ankommt.
Die Stimmen von Once upon a Studio – War das Robin Williams?
Einige von Euch werden sicherlich „Once upon a Studio“ auf Englisch geschaut haben und sich bei der Szene mit Genie gefragt haben: „Moment,…. Halt! War das nicht…. Die Stimme von Robin Williams?!“ Und die Antwort ist schlicht und ergreifend: Ja, war sie! Und zwar nicht „irgendwie in KI nachgebaut“, sondern es handelt sich um eine Originalaufnahme von Robin. Das Produzententeam hat für den Kurzfilm wo es möglich war für verstorbene Sprecher Original Soundschnipsel aus Filmen und Outtakes benutzt und ist dafür wochenlang auf die Suche in den Disney Archiven gewesen. Im Fall von Robin Williams ist das Produzententeam auch auf die Stiftung zugegangen, die Robins Nachlass verwaltet und hat sich von der Stiftung das Go geholt, den Soundclip aus den Outtakes verwenden zu dürfen, was Dan Abrahams und Trent Correy sehr wichtig war.
Zudem sind auch viele Voice Actors/Sprecher erneut ins Tonstudio gekommen, um noch einmal in ihre berühmten Rollen zu schlüpfen. Wie zum Beispiel Judy Kuhn, die noch einmal für Pocahontas ans Mikrofon getreten ist.
Ein Lieblingslied von Walt – „Feed the birds“
Die wohl emotionalste Szene des Kurzfilms zeigt Mickey, wie er wehmütig auf ein Bild von Walt schaut und sich dann mit einem Lächeln und einem „Show must go on“ zum Gruppenbild mit den anderen Disney Figuren verabschiedet. Und als wenn das nicht schon rührend genug ist, hört Ihr im Hintergrund „Feed the birds“ aus Mary Poppins aus der Feder von Richard und Robert Sherman, auch beide Disney Legenden und Komponisten vieler Disney Hits aus Filmen wie „Aristocats“, „Das Dschungelbuch“, „Cinderella“, „Mary Poppins“ oder dem Soundtrack zu den Attraktion des „Enchanted Tikki Room“ und „It’s a small world“ im Disneyland Resort und Walt Disney World (und auch Disneyland Paris im Falle von „It’s a Small world“).
Warum jetzt ausgerechnet „Feed the birds“ als Hintergrundmusik in der Szene fragt Ihr Euch? Der Grund ist ganz einfach: „Feed the birds“ gehört zu Walts Lieblingsliedern. Und Freitagsnachmittags kam Richard Sherman oft in Walts Büro und hat für ihn „Feed the birds“ auf dem Klavier gespielt. Das Produzententeam hatte Richard 2022 ein paar Szenen aus Once upon a Studio gezeigt und er hat es sich daraufhin nicht nehmen lassen, den Song neu aufzunehmen. An einem Freitagnachmittag. Am Klavier in Walts Büro. Mit 94 Jahren.
Der Trailer zum Kurzfilm
Wenn Ihr selbst kein Disney+ habt oder anderweitig schauen könnt (es ist geplant, Once upon a Studio auch als Vorfilm zu “Wish”, dem neuen Feature Film der Disney Animation Studios zu zeigen), haben wir hier für Euch den Trailer: