Gebt uns neue Attraktionen – mit neuen Charakteren
04.12.14, 19:46 |
Anregungen und Diskussionen von dein-dlrp-Gastautor Andreas Heinacker
Dieser Artikel ist die Einleitung unserer neuen Aktion “Deine Vision vom Disneyland” – inkl. Gewinnspiel! Aktion und Gewinnspiel stellen wir Euch gleich noch in einem weiteren Artikel vor!
Eine Finanzspritze und ihre Folgen
Milliardenfinanzspritze, neue Führungsriege und der näher rückende 25. Geburtstag lassen auf neue Attraktionen und Erweiterungen im Disneyland Resort Paris hoffen. Die Gerüchteküche kocht und „Insider“ berichten von Plänen für eine Erweiterung und den Austausch alter Attraktionen im Walt Disney Studio Park. Spiderman & Co. sollen Einzug halten, mehr Pixar-Attraktionen geplant sein. Bestätigt ist zum 25. Geburtstag des Resorts erst einmal nur der „alt-neue“ Star Wars 2 Ride. Nach Jahren der Untätigkeit gibt es natürlich viel Nachholbedarf.
Neue Produktionen – neue Attraktionen?
Allerdings stelle ich mir auch immer wieder die Frage, warum nicht schneller auf die NEUEN Produktionen des Disney-Universums eingegangen wird, zu dem ja nun auch Lucasfilm, Pixar und Marvel gehören? Warum dauert es nach dem Release der Filme oft viele Jahre, manchmal Jahrzehnte, bis auf ihnen basierende Attraktionen entstehen? Und warum wird so mancher Kinoerfolg schlichtweg „vergessen“? Wo sind denn z.B. Rides, die auf Aladdin, König der Löwen oder Die Schöne und das Biest basieren?
Die Produktion der Filme dauert Jahre, parallel dazu werden unzählige Merchandising-Artikel entwickelt. Warum nicht auch gleich ein Ride, eine Show oder „nur“ ein themenbezogener Spielplatz? Sehen wir gerade mal von den Character-Meet-and-Greets ab, die ja nun wirklich sehr leicht zu realisieren sind, müssen die Disney-Fans schier ewig warten. Beispiel „Frozen“, der erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten: Vom Kinostart bis zum Start der DLP-Show im kommenden Jahr werden 19 Monate vergangen sein…
Wäre eine sehr zeitnahe Platzierung nicht ein gutes Argument für einen Parkbesuch, wenn man gerade im Kino mit den neuen Helden mitgefiebert hat? Natürlich gibt es ein wichtiges Argument: Mit einer neuen Attraktion sind enorm hohe Kosten verbunden und man weiß nie, wie ein Film ankommt. Vielfach hat Disney hier in der Einschätzung seiner eigenen Produkte richtig daneben gelegen. So zum Beispiel vor vielen Jahren mit „Der Schatzplanet“, „Atlantis“ oder „Küss den Frosch“ geschehen, in die man in Burbank große Hoffnungen setzte und die (zu Recht) an den Kinokassen gnadenlos floppten. „Der König der Löwen“ und „Pocahontas“ befanden sich parallel in Produktion – die Macher glaubten an einen Megaerfolg der Indianerprinzessin und räumten Simba wenig Chancen ein. Doch der schnurrte bekanntlich extrem gut. Zuletzt wurde man laut eigener Aussage vom „Frozen“-Erfolg total überrascht. … Mal ehrlich, liebe Disney-Fans: hättet ihr das nicht besser voraussagen können als die Macher selbst? Bis heute ist Aladdin im DLP nur eine kleine Passage gewidmet, Arielle und Belle dürfen nur in der Parade auftreten und Rafikis Leitsatz „Change is good“ hat nicht dazu geführt, die „besseren Geisterbahnen“ (Pinocchio & Snow White) gegen einen Lion-King-Ride auszutauschen.
Aber ernsthaft: Es muss doch nicht für jeden neuen Film einen E-Ticket-Ride mit den Ausmaßen eines „Cars-Land“ wie im California Adventure sein oder eine Megaattraktion wie „Ratatouille“ (wie lange liegt da doch gleich der Film zurück). Ein paar Nummern kleiner und alle sind happy. Vielleicht sollte man sich doch mal was beim Europa Park abschauen. Die schaffen es, JEDES JAHR eine oder mehrere neue Attraktionen hinzustellen. Die kosten dann zwischen 4 und 20 Millionen Euro und sorgen auch für regelmäßige PR und Besucherzuwächse. Warum muss denn jede neue Attraktion von Disney zwangsläufig 100 oder 200 Millionen verschlingen?
Schaut man sich die angekündigten Filme der kommenden Jahre an, wird der Wunsch umso größer, dass die DLP-Verantwortlichen ausnahmsweise mal etwas schneller sind. Hier ein paar Vorschläge:
Aktuell sorgt „Big Hero 6“ (bei uns als „Baymax“ bald im Kino) gerade in den USA für volle Kinokassen. Also flott reagieren und Mr. Jackson endlich in Frieden ruhen lassen und das EO-Kino mit einer Baymax-Version bestücken. Kann doch nicht so kompliziert sein!
Stitch ist niedlich und seine Dialoge mit dem Publikum durchaus beliebt. Aber ganz so frisch ist der knuddelige Elvis-Fan auch nicht mehr. Also bitte schickt ihn wieder ins All und lasst im Studio Park einfach die Charaktere des neuen Pixar-Streifens „Inside Out“ (kommt im Sommer 2015) an seine Stelle treten. Gleiche Attraktion – aber mit frischen Figuren. „Inside Out“ bringt tolle neue, verrückte Charaktere – die Emotionen eines Teenagers, die ihn in seinem Gehirn steuern und sich oft nicht einig sind.
Die High School Musical Show vor einigen Jahren im Studio Park war ein echtes Highlight. Nachdem nun in den neuen Kampagnen endlich nicht nur Familien mit kleinen Kindern angesprochen werden, sondern neuerdings auch junge Liebespaare und „Bad Boys“, sollten bitte auch wieder die 13-25jährigen angesprochen werden. Im kommenden Jahr läuft nach dem letztjährigen Erfolg von „Teen Beach Movie“ 2015 bereits Teil 2 im Disney Channel. Das Filmmusical bietet sich ebenso für eine Park-Umsetzung an wie High School Musical.
Ein königlicher 25. Geburtstag?
Spätestens zum Geburtstag des DLPs wäre es dann endlich an der Zeit, dem König der Löwen eine Attraktion zu widmen. Das Thema ist dann wieder total aktuell, denn 2016 läuft in den europäischen Disney-Channels der Zeichentrick-Film „The Lion Guard“, gefolgt von einer neuen Serie! Die neue Produktion erzählt von Simbas Sohn Kion, der mit seiner Clique die Pride Lands beschützt. Die Macher beschreiben die Abenteuer als einen Mix aus „König der Löwen“ und „Avengers“. Natürlich treten auch Simba, Nala, Kiara, Timon, Pumba und Rafiki auf. Die Serie dürfte der nächste große Zeichentrick-Serien-Hit werden.
Mit „Moana“ kommt 2016 die nächste Disney-Prinzessin angeschippert – eine polynesische Story, die doch perfekt zu dem einst für das Pariser Resort geplanten Indoor-Wasserpark mit polynesischem Motto passen würde. (Der Europa Park beginnt übrigens gerade mit dem Bau eines Indoor-Wasserparks und will und wird ihn in weniger als 3 Jahren realisieren!)
Auch an Filmen, die nach 2017 starten, wird bereits gearbeitet. Da wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, sich bereits Ride-Gedanken zu machen. Denn auch „Der König der Elfen“ oder „Giants“ (Jack & die Bohnenranke“) klingen vielversprechend …
Utopie oder Vision? Der 3. Park
Zu guter Letzt noch eine sehr utopisch anmutende Vision – meine Lieblingsvision eines 3. Parks, der komplett die Welt von „Artemis Fowl“ nachbildet. Wer das ist? Artemis ist der von Eoin Colfer geschaffene (Anti)-Held einer genialen und überaus erfolgreichen 8-teiligen Fantasy-Roman-Serie mit einer ähnlichen mystischen Welt wie der von Harry Potter. Es gibt Elfen, Trolle, Centauren, faszinierende Technik, eine komplexe unterirdische Welt samt Atlantis, jede Menge Zauberei, Verschwörungen und sogar Zeitreisen. Artemis ist kein Zauberer, sondern ein 12jähriges Verbrecher-Genie, ein Nerd (quasi die Fantasy-Teen-Version von Sheldon Cooper). Vor Jahren definierte ich die Bücher in einer Rezension als „Potter 2.0“.
Disney besitzt bereits seit 2001 die Rechte am kompletten Artemis-Stoff und es ist unverständlich, dass die Hüter der Mäuse bislang nicht reagiert haben. Doch nachdem im Sommer 2014 die Disney-Leute in Irland auf Locationsuche gingen und bereits Robert DeNiro als „Produktionsbeteiligten“ nennen, scheint das Warten der Fans bald ein Ende zu haben. Wenn Disney die Geschichten jetzt gut umsetzt, hat der Maus-Konzern „seinen Potter“, der Milliardeneinnahmen an der Kinokasse und im Merchandising verheißt – und die Chance, mit ihrer Version einer kompletten „Wizarding World“ dann Besucher in einen eigenen Park zu ziehen. Artemis Fowl hat ähnliches Potential wie die Rowling-Storys, die auch erst mit den Filmen den entscheidenden Boost bekommen hat.
Über den Gastautor Andreas Heinacker
Andreas Heinacker ist freier Journalist und veröffentlichte Reportagen u.a. bei Focus Online und wissen.de, schrieb für BRAVO, Popcorn u.v.a.. Er ist DLP-Fan der ersten Stunde und produzierte im Pariser Resort u.a. eine 26-teilige Report-Serie für VIVA TV und einen Fotoroman für die Jugendzeitschrift “Mädchen”.