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Disney Stars On Parade: Show Produzentin Astrid Gomez im Interview

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Show Producer Astrid Gomez vor dem Schloss in Disneyland Paris
Show Produzentin Astrid Gomez vor dem Schloss in Disneyland Paris

Ungeduldig warteten Disneyland Paris Fans auf die Rückkehr von „Disney Stars on Parade“. Nach fast zwei Jahren Abwesenheit kehrte sie endlich auf die bekannte Route in den Disneyland Park zurück. Astrid Gomez ist die Produzentin dieser legendären Showparade und erzählt uns mehr über das zurückgekehrte Großereignis.

Disney Stars On Parade seit dem 10. Januar 2022 zurück

Können Sie uns, bevor Sie über das Comeback sprechen, etwas über den Ursprung von Disney Stars on Parade erzählen?

Astrid Gomez: Sie entstand 2017 anlässlich unseres 25-jährigen Jubiläums unter dem Motto „Stars in their Eyes“. Also die Sterne, die man in den Augen eines geliebten Menschen leuchten sieht, wenn er sich freut oder erstaunt ist. Das sind wirklich magische Momente. Deshalb wollten wir mit dieser Parade die großen Klassiker von Walt Disney zusammenbringen. Dazu gehören natürlich Peter Pan, Der König der Löwen und Toy Story.

Sie sollte alte und auch neuere Meisterwerke zusammenbringen und damit die schönsten sowie sternenklaren Momente des Lebens auf eigene Weise feiern und konservieren. Natürlich sollten Mickey und seine Freunde auch an Bord eines unglaublichen Festwagens sein. Dieser sollte aus der Steampunk-Welt sein, mit einem Fernglas, das auf die Sterne zielt, passend zu unserem Hauptthema.

Sie haben damals als Produktionsleiterin an dieser Parade mitgearbeitet. Was hat Ihnen an diesem Projekt besonders gefallen?

Astrid Gomez:  Was mir gut gefallen hat, war die Idee einer Reise durch all diese im Steampunk-Stil adaptierten Geschichten. Sie erinnert außerdem an den Entdeckergeist und die Eleganz von Discoveryland. Das ist etwas, das es so noch nie gegeben hat und dieser Reise eine ganz eigene Note und neue Stimmung verleiht. Nehmen Sie zum Beispiel den Peter-Pan-Wagen „Discover the Imagination“, der zum Spaßhaben einlädt. Und ein paar Wagen später wird die Stimmung plötzlich düster, als der furchterregende Drache in seinem heldenhaften Kampf gegen Prinz Philip auftritt. Es ist wirklich erstaunlich, zumal praktisch alle unsere Paradewagen miteinander verbunden sind und viele Details an Bord haben.

Und dann ist da noch der unglaubliche Soundtrack. Es war Mark Hammond (planetsoundmastering.com), der diese sehr originellen Arrangements geschrieben hat. Die Musik und Soundeffekte sind für jeden Wagen spezifisch und werden vor einem gemeinsamen Hintergrundmotiv kombiniert. Ein echtes Kunstwerk.

Was war Ihre Rolle bei der Rückkehr dieser Parade?

Die drei guten Feen in Blau, Grün und Rot bei der Disney Stars On Parade
Die drei guten Feen fahren auf ihrem mobilen Untergestell durch die Paradegasse.

Astrid Gomez:  Als Show Produzentin ist meine Rolle wie die des Dirigenten eines Orchesters. Ich sorge dafür, dass alle Aspekte dieses Projekts in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Abteilungen umgesetzt werden. Dabei ist es egal ob die Abteilungen rein operativ oder künstlerisch daran beteiligt sind. 2016 hatte ich die Gelegenheit dem Produktionsteam beizutreten, das für die Erstellung dieser Parade verantwortlich war und bereits seit 2015 daran gearbeitet hatte. Da wir bei Null anfingen, mussten wir alles erstellen. Es war ein großartiges Abenteuer. Über hundert Personen waren an dem gesamten Projekt beteiligt und es war eine großartige Zusammenarbeit mit unseren Partnern in den USA.

Als diese Produktion wieder aufgenommen wurde, war es eine Ehre und ein wahres Vergnügen, dieses Mal als Show Producer zurückzukehren. Jetzt wo die Show zurückkehrt ist es für mich so, als würden wir alles noch einmal von vorne erleben. Es bedeutet auch, die Erfahrungen aus dem ersten Start an das neue Team weiterzugeben, das mir beim Aufbau dieses Projekts geholfen hat und einige Verbesserungen vorzunehmen.

Welche Änderungen wurden vorgenommen?

Astrid Gomez:  Einige Änderungen sind das Ergebnis eines künstlerischen Wunsches, während andere den aktuellen Einschränkungen geschuldet sind. Wenn Sie ein Projekt erneut starten, blicken Sie auf bisherige Erfahrungen zurück. Man muss reflektieren, was gut funktioniert hat und was verbessert werden könnte. In diesem Fall mussten wir aufgrund der gesundheitlichen Situation einige praktische Aspekte berücksichtigen, zum Beispiel die Distanzierung zwischen den Darstellern entlang der gesamten Strecke.

Wir mussten uns einige der Choreografien noch einmal ansehen und sicherstellen, dass sie mit der Geschichte auf jedem Wagen übereinstimmen. Was die Charaktere betrifft, so fanden wir, dass Geppetto sich Pinocchio auf dem Eröffnungswagen anschließen sollte, da dies sinnvoller erschien. Wir diskutierten auch über das Problem der drei Prinzessinnenkutschen und kamen auf die Idee, stattdessen die bekannten „Träume der Liebe“ schweben zu lassen. Dadurch befanden sie sich in einer Höhe, in der sie für alle besser zu sehen sind. Und es bedeutete auch, dass wieder andere Prinzessinnen mitmachen konnten, wie Tiana und Merida, die vorher nicht Teil der Parade waren.

Tänzerinnen mit bunten Muschelkostümen schreiten vor dem Crush Paradewagen voran
Findet Nemo Wagen bei der Stars On Parade

Einige Änderungen werden noch vorgenommen. Für den Festwagen „Discover a New World“ mit Crush werden Darsteller vor Ort sein. Das soll einen noch dramatischeren Effekt ergeben und wir arbeiten an Verbesserungen für diesen Festwagen mit einer kleinen Überraschung für Anfang März. Und das ist alles, was ich jetzt sagen kann!

Die Rückkehr der Parade wäre ohne die Arbeit und Innovationen von Disneyland Paris sicher nicht möglich gewesen, oder? In den letzten zwei Jahren gab es ja ständig neue Gesundheitsanforderungen.

Kapitän Hook sitzt auf dem Totenschädel, hoch oben auf dem Paradewagen
Kapitän Hook thront auf dem Paradewagen über den Köpfen der Besucher auf dem Skull Rock.

Astrid Gomez:  Absolut. Unsere Priorität ist das Wohlergehen unserer Darsteller und Gäste. Aus diesem Grund verpflichten wir uns, alle Lösungen, die uns von unserer Präventionsabteilung gegeben wurden, umzusetzen. Wir möchten unter den besten Bedingungen arbeiten, sei es auf den Vorbereitungsplätzen oder im Park. Wir haben auch viel Neues ausprobiert. Unsere Gäste liebten zum Beispiel unsere Selfie-Spots mit Disney-Figuren.

Und wenn es um die Parade geht, wissen wir aus Erfahrung, dass sie ein Höhepunkt des Tages in Disneyland Paris ist. Die Show zurückzubringen war also gleichzeitig ein Anliegen und eine Herausforderung. Es brauchte viel Vorbereitung, um sicherzustellen, dass jeder es unter den besten Bedingungen genießen kann. Der Erfolg von „Mickey’s Dazzling Christmas Parade“ zeigte, dass es möglich war und dass die Magie unter Einhaltung der Präventivmaßnahmen tatsächlich weitergehen konnte. Also haben wir die gleichen Prinzipien für „Disney Stars on Parade“ verwendet.

Wie wurde das Comeback vorbereitet?

Astrid Gomez:  Wir haben vor dem Sommer mit der Arbeit begonnen, aber die Proben begannen erst im Dezember. Wir hatten eine sehr starke Basis von internen Künstlern, die bereits an der ersten Aufführung unserer Parade teilgenommen hatten. Sie konnten es kaum erwarten konnten, ihre Rolle wieder aufzunehmen. Weitere Darsteller wurden kurz nach dem Sommer für „Mickey’s Dazzling Christmas Parade“ rekrutiert und konnten gleichzeitig an den „Disney Stars on Parade“-Proben teilnehmen, um andere Rollen zu spielen.

Die Herausforderung bestand darin, diese beiden Projekte zusammenzuführen, insbesondere in Bezug auf den Zeitplan. Aber am Ende hat alles gut geklappt. Die Darsteller und Schöpfer der Parade waren überglücklich wieder für diesen großartigen Anlass zu arbeiten.

Als Sie im Disneyland Paris anfingen, haben Sie als Künstlerin an der Parade teilgenommen. Wie hat Ihnen diese Erfahrung heute in Ihrer neuen Rolle geholfen?

Astrid Gomez:  Viele schöne Erinnerungen kommen mir in den Sinn, wenn ich an den Proben teilnehme. Ich bewundere die Paradekünstler sehr. Es ist ein anspruchsvoller, aber aufregender Job und ich habe großen Respekt vor dem, was sie tun. Eines Tages in ihren Schuhen gewesen zu sein, gibt mir ein besseres Verständnis dafür, was sie täglich durchmachen. Ich weiß wie wichtig es ist ein Kostüm zu haben, das sie im Winter warmhält und im Sommer atmen lässt. Auch gute Schuhe, die Ihren Knöchel beim Tanzen gut halten sind wichtig und sogar Zubehör mit dem richtigen Gewicht ist zu beachten.

Als Produzentin sind das Punkte, die mich besonders interessieren. Zum Beispiel haben wir begonnen Schuhe zu testen. Wir bitten die Cheftänzer darum sie auszuprobieren und zu tragen. Damit können wir sicherstellen, dass sie sich über einen langen Zeitraum wohlfühlen. Und wir machen dasselbe mit Kostümen. Es gibt immer etwas zu verbessern. Und was Logistik und Organisation angeht, habe ich das Glück, dass ich als Teamleiter und Teilnehmer der 1. Parade mit den Herausforderungen der Vorbereitung bestens vertraut bin.

Ich habe die Erfahrung in einer Gruppe von mehr als hundert Künstlern gemacht. Dadurch kann ich ihre Bedürfnisse besser verstehen. Dies ist besonders in einer Zeit wichtig, wo sowohl im Park als auch hinter der Bühne Abstand gehalten werden muss. Das heißt für mich, mit ihnen Lösungen zu finden, damit die Vorbereitungen reibungslos ablaufen, sei es bei der Belüftung der Räumlichkeiten oder beim Zeitplan.

Wie viele Darsteller gibt es insgesamt in einer Produktion wie Disney Stars on Parade?

Astrid Gomez:  Es gibt jedes Mal ungefähr 102 Darsteller, die eine Gruppe von mehr als 300 Darstellern repräsentieren. Einige sind mit nur einer Rolle dabei und andere können zwei besetzen. Das ist eine große Gruppe, die viel Logistik erfordert. Und parallel dazu haben wir mehr als 150 Leute, die täglich hinter den Kulissen arbeiten. Damit diese Show stattfinden kann sind viele Spezialisten nötig, unter anderem Dresser, Maskenbildner, Techniker, Tontechniker und Guides.

Sie haben sich auch wieder mit Emanuel Lenormand zusammengefunden. Er wird erneut seine Rolle als Leiter der Parade wieder aufnehmen.

Elsa und Anna grüßen die Gäste von ihrem Paradenwagen aus
Elsa und Anna auf Ihrem Wagen am Ende de

Astrid Gomez:  Emanuel ist tatsächlich neben Françoise Baffioni (Direktorin der Parade) wieder am Start. Wir hatten bereits mehrmals das Vergnügen zusammenzuarbeiten. Bei „Mickey and the Christmas Big Band“ und „A Merry Stitchmas“, als wir anfingen kreative Ideen für die Weihnachtsparade vorzubringen. Ich bat ihn darum wieder mit ihm zusammenzuarbeiten zu können, weil wir sehr gut harmonieren. Manchmal müssen wir uns nur ansehen um uns zu verstehen und sicherzustellen, dass wir uns in die gleiche Richtung bewegen.

Künstlerisch haben wir oft die gleiche Vision. Bei allen Besonderheiten der Parade, sei es die Musik, die Kostüme, die Anordnung der Wagen oder die Wahl der Figuren, versetzen wir uns immer in die Lage eines Kindes. Damit stellen wir sicher, dass der Zauber funktioniert. Ich mag diese Seite von Emanuel wirklich sehr, weil ich mich damit selbst identifizieren kann. Wir sind beide große Kinder. Es ist immer eine Freude mit ihm zusammenzuarbeiten. Ich hoffe, dass ich in Zukunft noch einmal die Gelegenheit dazu haben werde.

Wie war die Atmosphäre während der Proben?

Astrid Gomez:  Wir waren alle sehr aufgeregt. Es war dann noch herzerwärmender in den sozialen Medien die Kommentare von Menschen zu lesen, die sich auf die Rückkehr dieser Parade freuten.

Wenn sie anfangen mit den Darstellern im Studio zu arbeiten und die Musik spielen, wissen sie, dass sie auf der Zielgeraden sind und dass der große Tag schnell näher rückt. Es war für alle bewegend, zumal wir diese Musik seit fast zwei Jahren nicht mehr gehört oder die Choreographie nicht geprobt hatten. Wir haben es schrecklich vermisst.

Welche Erinnerungen haben Sie an die Premiere der Parade am 10. Januar?

Astrid Gomez:  Wir haben ein kleines Ritual. Am Tag der Premiere treffen sich also alle aus Kreation und Produktion. Wir gehen in die Studios, um allen Darstellern eine gute Parade zu wünschen und einige abschließende Empfehlungen zu geben. Dann gehen wir zu den Parade-Toren im Fantasyland und schauen uns gemeinsam den Start der Premiere an. Als sich am 10. Januar die Türen öffneten und der erste Wagen vorfuhr sowie die ersten Töne der Musik erklangen, fingen wir alle an zu weinen. Wir waren überwältigt von Emotionen!

Es war eine Mischung aus Stolz und Zufriedenheit. Wir waren glücklich zu sehen, wie toll es bei den Gästen ankam und kurz zuvor zu sagen: „Wir haben es geschafft und jetzt geht es los!“. Gleichzeitig hatten wir die Hoffnung, dass die Parade nicht wieder gestoppt wird.

Wir haben die Parade dann über die gesamte Strecke begleitet und konnten die Begeisterung der Darsteller sehen. Sie war makellos wie am ersten Tag und wir konnten die Reaktionen, die dieses lang vermissten Ereignisses bei den Gästen hervorrief, ausgiebig beobachten. Wir fanden diese Rückkehr wichtig, ein Zeichen der Erneuerung und Hoffnung. Wenn wir das erleben dürfen, denken wir darüber nach, wie glücklich wir sind diesen Job zu machen. Und das ist einfach großartig!

Vielen Dank für das Interview!