Die Filmvorlagen für das Adventureland

| Adventure IsleAdventurelandIndiana JonesLa Cabane des Robinson

Eingangstor zum Adventureland in Disneyland Paris, davor verschiedene Palmen

Walt Disney ließ sich stets von wunderbaren Naturereignissen inspirieren und produzierte darüber zahlreiche Dokumentationen und Spielfilme. Bei der Planung des Disneylands dachte er sofort daran, eins der Länder der Natur zu widmen. „Die unglaubliche Pracht der exotischen Pflanzen… die unheimlichen Geräusche des Dschungels… Augen, die immer etwas entdecken. Das ist Adventureland.“

Adventureland: die ursprüngliche Idee

Logo der Fernsehserie: A True-Life Adventure

Ursprünglich sollte das Land „True-Life Adventureland“ (übersetzt etwa „Lebensechtes Abenteuerland“) heißen, was sich auf eine Serie von 13 Dokumentarfilmen unter dem Titel True-Life Adventures (1948-1960) bezog. Mit dem Schwerpunkt der Vorstellung von Naturwundern wie zum Beispiel der Savanne (The African Lion, 1955) und dem Dschungel (Jungle Cat, 1960) wurde die Serie mit acht Oscars ausgezeichnet.

Letztlich wurde dann zwar der Name „Adventureland“ gewählt, aber die ursprüngliche Idee beibehalten. Das erklärt auch, warum das Logo der Serie, ein Kompass, im Disneyland Paris den Torbogen am Eingang des Adventureland schmückt. Während die üppige Natur uns auf eine Reise in die entlegensten Winkel der Erde einlädt, wird gleichzeitig die Überlegenheit der Natur symbolisiert.

Konzeptzeichnung für Adventureland mit Piratenschiff, Baumhaus und Totenkopffelsen

Die Gärtner von Disneyland Paris brauchen einzigartige Fähigkeiten, um solche exotischen Landschaften mitten in Frankreich nachzubilden und zu erhalten. Sie wählten dafür kälteresistente Pflanzen wie Bambus aus, die einen natürlichen Schutz gegen den Wind bieten und den niedrigen Temperaturen im Winter standhalten.

Dschungel der 1000 Gefahren (Swiss Family Robinson)

Baumhaus der Familie Robinson in Disneyland Paris

La Cabane des Robinson thront über der Südseite der Adventure Isle und ist von einem riesigen Banyanbaum bedeckt, wodurch eine Verbindung zum Film Swiss Family Robinson (1960) entsteht, einem Abenteuerfilm über eine Familie, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts Europa verlassen und nach Neuguinea auswandern will und als Schiffsbrüchige auf einer unbekannten tropischen Insel landet. Dort angelandet, steht die Familie vor der Herausforderung, sich ein Haus zu bauen und sich gleichzeitig gegen die Piraten in der Südsee wehren zu müssen.

Da der Film zu den erfolgreichsten Filmen 1960 gehörte, eröffnete im Disneyland in Kalifornien bereits am 18. November 1962 das Swiss Family Tree House. Im Magic Kingdom in Walt Disney World in Florida war die Attraktion dann bereits der Eröffnung am 1. Oktober 1971 vertreten und wurde am 21. Juli 2003 auch im Tokyo Disneyland eröffnet.

Im Disneyland Paris war La Cabane des Robinson, so der französische Titel, dann wie in Florida bereits ab der Eröffnung des Parks am 12. April 1992 Teil des Adventurelands. Während in der Romanvorlage der Baum als „riesiger Feigenbaum“ beschrieben wird, handelt es sich bei dem Baum im Disneyland Paris um eine Züchtung der Disney Parks. Er trägt den Namen Disneyodendron semperflorens grandis und hat mehr als 300.000 Blätter. Das Baumhaus hat vier Etagen, die mit einer Wendeltreppe verbunden sind. Von der Küche bis zum Kinderzimmer wurde jedes “Zimmer” vom Film inspiriert, der Elemente entweder aus der Natur wie Bambus oder aus dem Wrack der Schwalbe, die in der Nähe festgemacht ist, übernimmt. Zu den besonderen Requisiten in dieser Dschungelwohnung gehört auch eine Hutschachtel mit einem echten Zylinder aus dem 18. Jahrhundert, Hunderten von Muscheln, ein Kessel, ein Harmonium und zwei mächtigen Anker.

Die Schatzinsel (Treasure Island)

Filmplakat für Disneys Die Schatzinsel

Die Nordseite von Adventure Isle ist eine Hommage an Treasure Island (1950), Disneys ersten Spielfilm. Im Disneyland Paris ermöglicht Adventure Isle mutigen Gästen, sich wie Piraten auf der Jagd nach Captain Flints Schatz zu fühlen. Sie können die Pontonbrücke oder die Hängebrücke überqueren und auf den Pirate Lookout, dem Wachturm der Freibeuter unter der schwarzen Flagge auf dem Spyglass Hill, klettern. Auch die Stelle, an der Jim Hawkins den Angriffen von Long John Silver im Film abwehrte, kann man besuchen. Abenteuerlustige können die Höhle mit verborgenen Schätzen suchen, indem sie die sechs Bereiche erkunden:

Höhle mit verborgenenm Schatz auf der Adventure Isle
  • Ambush Alley,
  • Davy Jones Locker,
  • Dead Man’s Maze,
  • Spyglass Pass,
  • Hooks Versteck und
  • Keehaul Cavern

Letztere ist die unheimlichste Höhle, die von einem Schwarm Fledermäusen bewacht wird und wo die Skelette der unglücklichen Seelen liegen, die sich dort hineinwagten. Aber vielleicht habt Ihr mehr Glück und findet den Schatz. Wem es gelingt, der kann auf dem in den Felsen gehauenen Piratenthron direkt daneben Platz nehmen und seinen unerwarteten Reichtum genießen!

Indiana Jones und der Tempel des Todes (Indiana Jones and the Temple of Doom)

Eingangsschild zur Achterbahn Indiana Jones et le Temple du Peril

Wer dann immer noch nicht genug Abenteuer erlebt hat, geht weiter zu Indiana Jones and the Temple of Peril! Die atemberaubende Verfolgungsjagd aus Indiana Jones and the Temple of Doom (1984), die in Indien spielte, ist hier in eine wilde Achterbahnfahrt umgesetzt. Dabei sitzt man in Waggons einer Minenbahn und muss einen eindrucksvollen 360 Grad-Looping überstehen.

Der Film spielt im Jahr 1935 und Professor Jones landet aus Versehen in Indien, wo er sich dort den Angriffen zahlreichen Angreifer erwehren muss. Die Geschichte im Disneyland Paris spielt 1940 und lädt den Besucher ein, eine archäologische Ausgrabungsstätte zu besuchen. Nachdem Indiana Jones um die Welt gereist war, um die verschwundene Arche und den Heiligen Gral zu suchen, kann er die Universität überzeugen, ihm eine Reise nach Indien zur Erforschung der Verlorenen Stadt im indischen Dschungel, zu finanzieren.

Wagen der Indiana Jones-Achterbahn in Disneyland Paris

Dort entsteht ein unterirdisches Tunnelsystem mit einer Minenbahn, um die Ausgrabung eines riesigen Tempels zu ermöglichen. Die Architektur mit abgerundeten Ecken, dem Treppenhaus und der glockenförmigen Kuppel erinnern an den Vidyashankara-Tempel in Südwestindien, während die beeindruckenden Statuen von Naga, der königlichen Kobra, eher darauf hindeuten, dass der Tempel Shiva gewidmet ist, dem Gott des Schutzes in der hinduistischen Religion.

Es gibt zahlreiche Anspielungen auf die Filme, sei es die berühmte Peitsche von Indiana Jones oder Kisten voller Artefakte, die an die Universität des Professors, das Barnett College in Fairfield bei New York City, gerichtet sind. Nach dem Gang durch den Tempel, kann man in einen der Minenwagen einsteigen. Und wem vor der Reise etwas bange sein sollte der sollte sich an die das alte Motto erinnern: „Nur wer wagt, gewinnt“