Der Aufschwung? Im ersten Quartal des Wirtschaftsjahres 2015 zeigen die Zahlen der Euro Disney SCA steil nach oben!
16.01.15, 16:39 |
Zum ersten Mal seit gefühlten Ewigkeiten hat die Euro Disney SCA, Muttergesellschaft des Disneyland Paris, endlich wieder steigende Umsatz- und Besucherzahlen zu vermelden.
Und das nicht nur in geringem Umfang, sondern deutlich!
Aber schauen wir uns die Zahlen einfach mal an:
Die Zahlen der Euro Disney SCA im 1. Quartal 2015 (1.10.14 – 31.12.14)
Bereich | Umsatz Q1/15 | Umsatz Q1/14 | Veränderung |
---|---|---|---|
Themeparks | 197,5 | 172,9 | +14,2% |
Hotels & Disney Village | 134,8 | 122,4 | +10,1 % |
Andere | 9,0 | 9,6 | -6,3% |
Gesamt | 341,3 | 304,9 | +11,9% |
Eine genaue Betrachtung der Finanzzahlen des Disneyland Paris
Alles in allem gibt es einen Umsatzzuwachs von 12% – das ist, gerade in Anbetracht der letzen Jahre, wirklich hervorragend, zumal sich die wirtschaftliche Situation in den Ländern, die einen Großteil der Besucher stellen, nicht gebessert hat.
Die Themenparks
Das größte Umsatzplus können dabei die Themenparks verbuchen! Dort stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 14% an – aber nicht nur das, auch die Besucherzahlen gingen um satte 9% nach oben – wohl ein großer Verdienst der neuen Ratatouille-Attraktion, die durch den Besucherzuwachs im Quartal 4/14 schon dafür sorgte, dass die Jahreszahlen für das Wirtschaftsjahr 2014 nicht so schlecht wurden, wie anfänglich befürchtet (katastrophal waren sie damals aber immer noch, schließlich fielen nur 2 1/2 „Ratatouille-Monate“ in das Jahr 2014).
Mehr Besucher aus den Hauptländern
Die gestiegenen Besucherzahlen gehen dabei vor allem auf Zuwächse auf den Märkten in Frankreich, Großbritannien, Belgien und den Niederlanden zurück – Spanien stagnierte und aus Deutschland gibt es leider keine positive Entwicklung zu vermelden.
Mehr Ausgaben pro Besucher
Wie Ihr aber seht, stieg der Umsatz deutlich stärker als es die reinen Besucherzahlen erwarten lassen, was sich darauf zurückführen lässt, dass die durchschnittlichen Ausgaben der Besucher pro Tag auch einen Sprung nach oben gemacht haben – ein Wert, den es lange Zeit nicht signifikant zu erhöhen gelang.
Im Geschäftsjahr 2014 konnte hier endlich die 50 Euro-Grenze überschritten werden und nun gab es eine Steigerung um 5% auf über 52 Euro pro Gast und Tag.
Das ist zwar noch lange kein zufriedenstellender Wert, aber zumindest ein Hoffnungsschimmer, dass es weiter nach oben gehen könnte.
Die Hotels und das Disney Village
Deutlich verbesserte Auslastungszahlen
Nachdem die Hotels jahrelang weniger Gäste zu verzeichnen hatten, zeigt sich auch hier nun endlich wieder ein Anstieg – um 4,6%. Um von einer Trendumkehr zu sprechen, ist es sicherlich noch zu früh, dafür sollte es mindestens in 3. Quartalen einen Zuwachs geben, aber auch hier sieht man etwas Licht am Ende des Tunnels, auch wenn die Top-Auslastungszahlen der Vergangenheit, die nahe an die 90% gingen noch weit entfernt sind.
Insgesamt stieg der Umsatz in diesem Segment um 10%.
Neben der gestiegenen Auslastung stiegen auch die Ausgaben pro Hotelzimmer um immerhin 3% an.
Die Anstiege in diesem Segment sind vor allem auf 24.000 mehr Übernachtungen als im Vorjahreszeitraum zurückzuführen, vor allem von Gästen aus Frankreich und Großbritannien sowie ein deutlicher Zuwachs im Tagungsbereich sind hier festzustellen.
Fazit
Es geht bergauf – allerdings auf niedrigem Niveau.
Allerdings zeigt sich deutlich, welchen Einfluss die Eröffnung einer neuen Hauptattraktion auf die Entwicklung des Resorts haben kann – und hier MUSS das Disneyland Paris weiter ansetzen, beide Parks brauchen regelmäßig neue Attraktionen, daran kann kein Weg vorbeiführen.
Die Renovierungen, die nun anstehen sind schlicht notwendig und eine gute Instandhaltung eine Selbstverständlichkeit, aber diese Maßnahmen alleine bringen sicher keinen Anreiz zum Wiederbesuch.
Gerade im Disneyland Park mangelt es seit Jahren, seit nun fast 20 (!) Jahren am Bau einer NEUEN Attraktion, die die Kapazität erhöht und nicht nur eine alte ersetzt. Bis zum 25. Geburtstag soll aber nur Star Tours durch Star Tours 2 ersetzt werden und einige der aktuellen Hauptattraktionen bekommen größere Überarbeitungen – größere Überarbeitungen, aber eben auch nicht mehr.
Gleichzeitig wird aktuell kolportiert, Bog Iger persönlich habe veranlasst, dass das NextGen Project im Disneyland Paris umgesetzt werden und von der Walt Disney Company komplett finanziert werden soll, quasi als Geschenk zum 25. Geburtstag.
Die Kosten, von denen hier die Rede ist, gehen gerüchteweise von 700 Millionen Dollar bis zu 1 Milliarde – NextGen mag schön und gut sein, aber es wird kein wirklicher Besuchsanreiz sein und es stellt sich die Frage, ob man von Seiten der The Walt Disney Company dem Disneyland Paris in dieser Größenordnung nicht lieber neue Attraktionen schenken sollte.