65 Jahre "Dumbo the Flying Elephant"

Hoch, hoch, hoch: Dumbo fliegt seine Runden

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Entwurfszeichnung von "Dumbo the Flying Elephant" aud den Walt Disney Archiven
Artwork “Dumbo the Flying Elephant” aus einem Entwurfs-Buch der Wald Disney-Archive.

Manchmal sind es die einfachen Momente, die einem im Gedächtnis bleiben. Walt Disneys „Dumbo the Flying Elephant“ ist eine einfache Attraktion. Aber überall auf der Welt sorgt sie für einzigartige, glückliche Momente. Alle Kinder (ob groß oder klein) träumen von einer erhebenden Fahrt auf dem Rücken des berühmten Elefanten.

Dumbo als Familienritual beim Erstbesuch

Seit über 65 Jahren lässt Dumbo die Herzen seiner Fans höher schlagen und es ist kein Ende in Sicht. Bei einem Disney-Park-Besuch ist es für viele Familien Tradition, einige gemeinsame Flugrunden zu absolvieren. Es ist eine Art Übergangsritus, der von der Familie zur nächsten Generation übertragen wird. Alle Fans weltweit haben dafür gesorgt, dass der kleine Dickhäuter in die Auflistung der Populärkultur aufgestiegen ist und der Inbegriff eines klassischen Disney-Erlebnisses darstellt.

In seiner wegweisenden Arbeit „Designing Disney: Imagineering and the Art of the Show (Disney Editions, 2003)“ formulierte es der Imagineer und Disney-Legende John Hench wie folgt: „Disneyland wurde von Anfang an mit der Annahme entworfen, dass die Popularität der animierten Charaktere dies erforderlich machen würde […] Um sie in angemessenen Darstellungen ihrer Filmumgebung zu präsentieren.“

Dumbo und das Gefühl von Freiheit und Erfolg

Die Einbeziehung des ausgefallenen Flugerlebnisses in der Attraktion passte perfekt zur Premiere in Walts Fantasyland, am 16. August 1955 in Anaheim. Chris Nichols, Autor von „Walt Disney‘s Disneyland“ (Taschen, 2018), hat einige Aussagen der damaligen Mitarbeitern in seinem Werk dokumentiert: „Dumbo ist ein gutes Beispiel für das Gesamtprojekt Disneyland. Es ist die Verwirklichung eines Traums und wir haben etwas erschaffen, dass die Welt zuvor noch nie gesehen hat. Das Konzept von Dumbo fand großen Anklang bei den Parkbesuchern und war nicht einfach ein Fahrgeschäft. Für viele war eine Fahrt mit Dumbo ein besonderes Gefühl von Freiheit. Ein Gefühl, dass man mit den Idealen der Vereinigten Staaten verbindet. Gleichzeitig aber ein Gefühl von Erfolg. Der Erfolg von Walt Disneys darüber, dass er einen Freizeitpark für die ganze Familie geschaffen hatte.“   

Historischer Dumbo

Die Attraktion in Kalifornien entstand ursprünglich mit zehn Fahrkabinen. Diese stellten zunächst nicht den bekannten Dumbo dar, sondern die alkoholisierten „Pink Elephants“. Der originale Arbeitstitel des Fahrgeschäfts hieß damals „10 Pink Elephants On Parade“ und die Elefanten erhielten zuerst einen rosa Anstrich.

Walt Disney erkannte aber, dass es vielleicht so aussehen könnte, als würde er Kinder dazu ermutigen, Alkohol zu trinken. Deshalb ließ er alle Elefanten grau streichen, damit sie wie Dumbo aussahen. Eine Orgel aus der Zeit um 1915 diente damals als gelegentlich Hintergrundmusik. Dieses leistungsstarke Instrument konnte man bereits mehr als eine Meile entfernt hören.

In den 1970er Jahren sollte die Attraktion eine Erweiterung erhalten. Gleichzeitig plante man das „Dumbo’s Circusland“, was aber nie komplett umgesetzt wurde. Teile des Entwurfs befinden sich heute im Wartebereich, der im Rahmen der Überarbeitung des Fantasyland Anaheim im Jahr 2018 entstand.

1983 verlegte man die Fahrt im Rahmen des großen Umbaus von Fantasyland. An diesem Ort befand sich früher der Skull Rock. Bei dem Umbau blieb die ursprüngliche Anzahl von 10 Elefanten erhalten und Timothy thronte weiterhin mit der Peitsche im Zentrum des Karussells.

Im Jahr 1990 brach unvorhergesehen eine Halterung und einige Gäste erlitten Verletzungen. Kurzfristig entschied man sich dazu, die Attraktion mit 16 Fahrzeugen zu aktualisieren. Man verwendete das Fahrgeschäft, das ursprünglich für den Einbau in Disneyland Paris vorgesehen war. Während der Disneyana Convention 1992 wechselte eines der ursprünglichen Dumbo-Gondeln für 16.000 US-Dollar den Besitzer.

Die Maus Timothy ist auf einem Ballon zusehen und hält eine Feder in der HAnd.
Timothy Q. Mouse thront auf dem Ballon im Zentrum des Karussells und hält eine Feder in der Hand.

Anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens des Parks im Jahr 2005 ist die Figur von Timothy Q. Mouse ersetzt worden. Sie hielt ursprünglich eine Trainingspeitsche in der Hand und stand auf einer verspiegelten Disco-Kugel. Mit Ausnahme des Tokyo Disneylands steht er derzeit auf einem Heißluftballon und hält die „magische Feder“.

Heute hat „Dumbo the Flying Elephant“ 16 Gondeln

Basierend auf dem Charakter aus dem animierten Spielfilm von 1941 sind die 16 Gondeln wie Dumbo geformt und auf Gelenken montiert. Die Passagiere können mit einem Joystick die Hydraulikzylinder aktivieren und so auf und ab manövrieren. Die Fahrt selbst dreht sich mit konstanter Geschwindigkeit gegen den Uhrzeigersinn.

Das Karussell "Dumbo the Flying Elephant“ in Disneyland Paris mit 16 Elefanten als Fahrgondeln.
“Dumbo the Flying Elephant“ mit 16 Gondeln in Disneyland Paris.

Mit Ausnahme von Disneyland Paris verfügt jeder Park über ein zusätzliche Dumbo-Gondel außerhalb der Attraktion. Diese kann von den Gästen für bessere Fotomöglichkeiten genutzt werden. Der Fotopunkt von Tokyo Disneyland unterscheidet sich von den drei Gegenstücken. Der Charakter wird in seinem regulären Outfit aus dem Originalfilm gezeigt. Er trägt eine rosa Satteldecke und Timothy Mouse befindet sich im Hut.

Ein Elefant aus dem ursprünglichen Fahrgeschäft befindet sich in der Sammlung des National Museum of American History. Er wurde 2005 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von Disneyland gestiftet.

Die Attraktion ist in allen Parks sehr beliebt. Für den Besucherandrang in Florida entschied man sich im Rahmen der Fantasyland-Erweiterung für eine zweite Installation. Seit 2012 drehen dort zwei Dumbos, die in einer Zirkus-Thematisierung eingebettet sind, ihre Runden.

Die magische Anziehung von Dumbo

Es gibt scheinbar eine unsichtbare Anziehungskraft auf die Herzen von Kindern auf der ganzen Welt – oder zumindest auf das Kind in unseren Herzen, unabhängig von unserem Alter ;-). Es gibt kein schöneres Gefühl, wenn man als Besucher auf den hohen Sitz eines Elefanten Platz genommen hat. Die Liebe und Bewunderung, die dieser Attraktion oftmals entgegengebracht wird, hat möglicherweise auch was mit der Aufregung ihrer Besucher zu tun. Die Nervosität beim ersten Disney Park Besuch entlädt sich oft beim Ritt auf dem knuddeligen Elefanten. Dieses Erlebnis bleibt den meisten Menschen positiv in Erinnerung.

Der Imagineer Alex Wright zeigt in seiner Dokumentation „The Imagineering Field Guide to Disneyland“ (Disney Editions, 2008) auf, dass „Dumbo the Flying Elephant“ oftmals die erste Attraktion ist, die von einem neuen Gast besucht wird. Sie ist durchweg eine der beliebtesten Fahrten im Park, vor allem für die kleinsten Besucher. Auch wenn der Film bereits 1941 (Filminfos auf Wikipedia) veröffentlicht wurde, ist die Freude an der Figur zeitlos und nicht generationsabhängig.

Die Attraktion "Dumbo the Flying Elephant“ im Magic Kingdom in Walt Disney World.
“Dumbo the Flying Elephant“ im Magic Kingdom in Walt Disney World. Hier können die Gäste in zwei Karussells Platz nehmen.

Seit den ersten Flügen im Jahr 1955, hat „Dumbo the Flying Elephant“ im Laufe der Jahrzehnte unzählige Runden gedreht. Bei jeder Drehung hat er seitdem viele Besucher und auch prominente Gäste begeistert. Sein Name eilte voraus und hat ihn auf der ganzen Welt berühmt gemacht. Die Popularität hat für Ausbreitungen in die anderen Disney Parks ermöglicht: Walt Disney World (1971), Tokio Disneyland (1983), Disneyland Paris (1992), Hongkong Disneyland (2005) und Shanghai Disneyland (2016). Somit können Disney-Parks-Fans auf der ganzen Welt ihre Freude auf dem Rücken des großohrigen Helden teilen.

Anlässlich des 65. Ehrentages der Attraktion erinnern die Fotos und Zeichnungen an das Vermächtnis dieses zeitlosen Klassikers. Einige Motive sind aus der Kunst- und Fotografie-Sammlung der Walt-Disney-Archive. Sie rufen Erinnerungen an die Worte von Dumbos Freund Timothy Q. Mouse wach: „Hoch, hoch, hoch“!