3. Quartal 2014: Weiterhin negative Entwicklung der Geschäftszahlen der Euro Disney S.C.A.
06.08.14, 01:05 |
Heute hat die Euro Disney S.C.A. Die Quartalszahlen für das 3. Quartal des Geschäftsjahres 2014 veröffentlicht – und diese sind, wie schon in den Quartalen zuvor, mehr als ernüchternd.
Auch neue Anstrengungen wie die Wiedereinführung eines Festivals zur Frühlingssaison haben nicht den gewünschten Erfolg gebracht – und zum ersten Mal seit etlichen Quartalen sanken nicht nur die Besucherzahlen, sondern mit ihnen auch die „Ausgaben pro Zimmer“, die in den vergangenen Quartalen gestiegen waren und somit die Umsatzverluste teilweise ausgleichen konnten.
Zwar sind die „Ausgaben pro Gast“ für Tagesbesucher minimal gestiegen, aber eben nicht in einem Maße, dass sie die Rückgänge in allen anderen Bereichen auch nur annähernd ausgleichen konnten.
Dabei ist vor allem zu beachten, dass die Zahlen gegenüber dem „Katastrophenjahr“ 2013, das bereits massive Einbrüche gebracht hatte, noch weiter gesunken sind, und dass es jetzt von diesem ohnehin schon sehr niedrigen Niveau weiter nach unten geht.
Die Zahlen der Euro Disney SCA im 3. Quartal 2014 im Einzelnen
- Der Umsatz im 3. Quartal sank gegenüber dem 3. Quartal 2013 um 3,6% auf 339.5 Millionen Euro gegenüber 352,1 Millionen Euro im Vorjahr, der Umsatz der ersten drei Quartale 2014 gegenüber den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2013 sogar um 5,1% auf nur mehr 872,8 Millionen Euro, gegenüber 919,8 Millionen Euro 2013!
- Die Verluste der einzelnen Bereich gliedern sich wie folgt:
Themenparks -4,1%
Disney Village & Hotels -4,9%
Andere (Tagungen etc.) -11,4% - Teilweise, aber nicht annähernd zur Gänze, sind diese Zahlen auf das Renovierungsprogramm in den Hotels zurückzuführen, vor allem auf die Schließung großer Teile des Newport Bay Clubs, allerdings muss man bei dieser Begründung berücksichtigen, dass auch 2013 große Teile des Hotels Santa Fe wegen Renovierung geschlossen waren und der Unterschied an nicht verfügbaren Zimmern 2014 nicht sehr groß sein dürfte.
Insgesamt gab es in den ersten drei Quartalen ein Minus von ca. 70.000 Übernachtungen. - Geringfügig gestiegenen Ausgaben von Tagesbesuchern in den Parks stehen deutlich gesunkene Besucherzahlen, Hotelauslastung und Ausgaben pro Zimmer gegenüber.
- Bei den Besucherzahlen ging vor allem die Zahl der Besucher aus Frankreich und den Niederlanden deutlich zurück, wohingegen mehr Gäste aus Deutschland, Großbritannien und Spanien (trotz anhaltender Wirtshschaftskrise!) das Resort besuchten.
Daneben sanken auch die Auslastungszahlen der beiden Tagungszentren und die Auslastung durch Unternehmens-Gruppen.
Hoffnung auf das 4. Quartal durch Ratatouille
Es bleibt abzuwarten, ob das 4. Quartal mit der Eröffnung von Ratatouille das Jahr 2014 zumindest noch in Ansätzen retten kann – aber die bisher gerüchteweise geringen Buchungszahlen für die Hotels für die Sommersaison (worauf auch ein besonders hohe Zahl an Sonderangeboten für diese Zeit hindeutet) und die immer wieder berichteten für die Sommerferien sehr kurzen Warteschlangen, abseits von Ratatouille, lassen hier nur wenig Hoffnung aufkommen.
Zu den schlechten Zahlen passt auch die Entwicklung des Aktienkurses der Euro Disney SCA, der alleine in den letzten 12 Monaten um fast 30% nachgegeben hat.
Was wird sich unter Tom Wolber ändern?
Bleibt zu hoffen, dass mit einem neuen Chef (Tom Wolber ersetzt Philippe Gas) auch ein neuer Wind im Disneyland Paris Einzug hält, der das in Schieflage geratene Schiff wieder stabilisiert.